Präsident Walter Rosenthal (l.) erhält von Minister Wolfgang Tiefensee den Bewilligungsbescheid.

Verstärkung für die Digitalisierung an der Universität

Land finanziert drei zusätzliche Digitalisierungs-Professuren
Präsident Walter Rosenthal (l.) erhält von Minister Wolfgang Tiefensee den Bewilligungsbescheid.
Foto: Jens Meyer (Universität Jena)

Meldung vom: | Verfasser/in: Axel Burchardt

Digitalisierung spielt als Querschnittsthema in allen Feldern der Wissenschaft eine zentrale Rolle. Unternehmen und öffentliche Einrichtungen suchen händeringend nach Experten mit digitaler Kompetenz. Kein gesellschaftlicher Bereich ist von der Digitalisierung ausgenommen“, so Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal. Daher ist es hochwillkommen, dass das Land der Universität drei zusätzliche Digitalisierungs-Professuren zur Verfügung stellt. Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat die Bewilligungsbescheide heute (25.06.) an die Universität Jena übergeben.  

Die Jenaer Universität erhält jährlich eine Million Euro für die Etablierung der Professuren für „Didaktik der Informatik“, für „Quantencomputing/Quantenkommunikation“ sowie für „Systemsoftware“. Sie werden in der Fakultät für Mathematik und Informatik sowie in der Physikalisch-Astronomischen Fakultät eingerichtet.

Die Professur zur Didaktik der Informatik soll im Bereich (schulischen und hochschulischen) Lernens mit Bezug zur Informatik liegen und empirisch ausgerichtet sein. Die künftige Forschung soll dazu beitragen, aktuelle Herausforderungen beim Erwerb informatischer Kompetenzen – die im Schulfach Informatik, im Studium der Informatik, aber auch in anderen Studiengängen benötigt werden – zu verstehen und daran anknüpfend evidenzbasierte Lösungsansätze zu entwickeln.

Die Professur Quantencomputing/Quantenkommunikation soll ausgehend von quantenphysikalischen Grundlagen die Theorie von Quantencomputing, -kommunikation und -information vertreten, dabei neue Designkonzepte entwickeln und algorithmische Methodenentwicklung vorantreiben, um diese in Zusammenarbeit mit experimentellen Gruppen zu konkreten Anwendungen zu bringen. Ein Schwerpunkt wird auf quantenoptischen Plattformen liegen, wie sie an der Universität und den außeruniversitären Instituten bereits entwickelt werden.

Die Professur Systemsoftware erweitert die Forschung von Systemsoftware um eine international sichtbare anwendungsorientierte Komponente. Da die Forschung im Bereich von Systemsoftware – also der Software, die unsere Rechner zum Laufen bringt – sehr breit gefächert ist, soll nun das in Jena bereits vorhandene Spektrum erweitert, komplementär ausgebaut bzw. sinnvoll ergänzt werden. Dazu kommen vor allem die Gebiete der cloudbasierten Systemsoftware, domänenspezifische Sprachen oder Betriebssysteme und Netzwerke in Frage.

Impulsgeber für die Digitalisierung

Die Mittel für die zusätzlichen Professuren stellt das Thüringer Wissenschaftsministerium aus dem neuen Programm „PROF-IT 25“ zur Verfügung. Damit sollen in den kommenden Monaten in ganz Thüringen bis zu 25 weitere Professuren mit einem Schwerpunkt „Digitalisierung“ eingerichtet werden.

Die Hochschulen sind wichtige Impulsgeber für die Digitalisierung – diese Funktion wollen wir mit PROF-IT 25 in Thüringen weiter ausbauen“, sagte Tiefensee. Die neuen Professuren seien interdisziplinär ausgerichtet und sollten nach innen wie nach außen wirken: „Eine wichtige Aufgabe der neuen Professuren soll es sein, die Absolventinnen und Absolventen auf eine zunehmend digitale Arbeitswelt vorzubereiten – gerade auch in Fachgebieten, in denen die Digitalisierung noch kein selbstverständlicher Teil von Studium und Lehre ist. Neue digitale Verfahren und Technologien sollten in allen Studienfächern stärker zum Tragen kommen – und dieses Wissen dann auch in Unternehmen und Institutionen besser nutzbar gemacht werden.