
Die Universität Jena sieht es als ihre Aufgabe, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen geschlechtliche Vielfalt als Selbstverständlichkeit anerkannt wird und offen gelebt werden kann. Die Universität soll ein Ort sein, in dem sich trans*-, inter*- und nicht-binäre Personen in ihrem Studien- und Arbeitsumfeld ohne Scham oder Furcht vor Benachteiligungen bewegen und von ihren Rechten Gebrauch machen können.
Unterstützung für aus der Ukraine geflüchtete Menschen aus der LSBT*IQ-Community bietet der Berliner Verein QuarteeraExterner Link, in dem sich seit 2011 queere russischsprachige Menschen in Deutschland zusammengeschlossen haben. Auf der Vereinswebseite sind Links zu weiteren Anlauf- und Beratungsstellen sowie auch Organisationen gelistet.
"Sprechen wir über Gendergerechtigkeit" - Fokus 2022: Geschlechtliche Vielfalt?!
Das Gleichstellungsbüro der Universität Jena führte im Rahmen der Themenreihe "Sprechen wir über Gendergerechtigkeit" ein Interview mit Dr. Robin K. Saalfeld zum Thema geschlechtliche Vielfalt und die entsprechenden Handlungsbedarfe innerhalb der Gesellschaft und an der Friedrich Schiller Universität. mehr erfahren
Informationen zum Personenstandgesetz
Mit Wirkung vom 22.12.2018 haben intersexuelle Menschen in Deutschland die Möglichkeit, beim Eintrag ins Personenstandsregister außer den Geschlechtern „männlich“ und „weiblich“ auch die Option „divers“ und "ohne Eintrag" zu wählen.
Personen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung können eine Ersetzung oder Streichung des vor dem 22.12.2018 vorgenommenen Geschlechtseintrags nach dem binären Geschlechtermodell beantragen.
Gesetzliche Grundlage sind die §§ 22, Abs. 3 und 45 b Abs. 1, Satz 1 des Personenstandsgesetzes.
Damit sind vier Möglichkeiten des Geschlechtseintrags in das Personenstandsregister gegeben: "weiblich", "männlich", "divers" und "keine Angabe".
Änderung des Namens- und Geschlechtseintrags an der Universität
Wenn Sie eine Änderung Ihres Namens- und Geschlechtseintrags in ihren Studierenden- oder Personalunterlagen der Universität beantragen möchten, wenden Sie sich bitte zur Information an das Gleichstellungsbüro oder Diversitätsbüro der Universität.
Gesetz über die Änderung der Vornamen und die Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit in besonderen Fällen (Transsexuellengesetz, TSG) mehr erfahrenExterner Link
Tipps zur Ansprache inter*-, trans*- und nicht-binärer Personen
Für das Auftreten einer Person in einer bestimmten Geschlechtsidentität ist nach allgemeinem Verständnis die Form ihrer Anrede von zentraler Bedeutung. Einrichtungen sind zu einer geschlechtsneutralen Ansprache verpflichtet und müssen diese Option bereithalten. Der Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts sowie das Recht auf eine der geschlechtlichen Identität entsprechenden Anrede beginnt für Personen nicht-binären Geschlechts nicht erst mit einer offiziellen Personenstandsänderung.
Zwar gibt es derzeit keine Regelungen bezüglich des sprachlichen Umgangs mit geschlechtlicher Vielfalt. Doch es kristallisieren sich verschiedene Möglichkeiten heraus, durch eine geschlechtersensible sprachliche Kommunikation, Menschen in ihrer Geschlechtsidentität zu würdigen und Benachteiligungen vorzugreifen.
Anrede zur Begrüßung
- Individuelle Anrede: Begrüßungsformel + Vorname + Nachname, z.B. »Guten Tag Thomas Müller«, »Hallo Kim Schmidt«)
- Allgemeine Anrede: Verwendung geschlechtsneutraler Formen, z.B. »Sehr geehrte Teilnehmende«, »Sehr geehrte Damen und Herren und sehr geehrte Interessierte«...
Sprechen über eine Person - Verwendung von Pronomen
Berücksichtigen Sie bei der Anrede das von der Person gewünschte Pronomen (dieses wird z.B. bei schriftlicher Kommunikation häufig in der persönlichen Signatur angegeben) bzw. erfragen Sie dieses (z.B. "Wie darf ich Sie ansprechen?").
- Außerhalb des binären Geschlechtermodells (er/sie, ihm/ihr) ist beispielsweise eine Verwendung des (Vor-)Namens anstelle eines Pronomens möglich (z.B.: Ich sprach mit Kim Schmidt. Kim Schmidt sagte....)
- Aktuell werden teilweise auch weitere Pronomen zur Eigenbezeichnung diskutiert, wie z.B. im Singular "sier" (Zusammensetzung aus "sie" und "er") oder im Plural "they". Eine Sammlung möglicher Pronomen findet sich hierExterner Link.
Weiterhin:
- Verwendung geschlechtsneutraler Formulierungen; Umsetzungstipps finden sich im Flyer "Fair in der Sache - Fair in der Sprache - Geschlechtergerechte Sprachverwendung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.Externer Link)
- Broschüre "Inter* und Sprache"Externer Link Eine Auswahl inter*relevanter Begriffe, mit kritischen Anmerkungen vom TrIQ-Projekt »Antidiskriminierungsarbeit & Empowerment für Inter*«
All-Gender-Toiletten an der Universität
Mit Beschluss des Senats der Friedrich-Schiller-Universität Jena von Mai 2017 wurden in den zentralen Gebäuden auf dem Campus All-Gender-Toiletten eingerichtet und entsprechend kenntlich gemacht.
Selbstorganisation
Das Referat "Queer Paradies"Externer Link des Studierendenrats der Friedrich-Schiller-Universität ist Anlaufstelle und Interessenvertretung von Studierenden, die dem LGBTQIA+- Spektrum angehören. Es ist ein Raum für Begegnung, Austausch, Unterstützung und natürlich auch zum Kennenlernen anderer queerer Studierenden und Allies.
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena unterstützt auch alle weiteren LSBTIQ*-Angehörige der Universität gerne organisatorisch bei der Einrichtung eines (Online-)Netzwerks für den Erfahrungsaustausch zum Studien- und Arbeitsalltag an der Universität.
Wenn Sie eine entsprechende Initiative planen, wenden Sie sich hierfür an das Diversitätsbüro der Universität.
TG DeutschlandExterner Link (ehem. Transgender-Deutschland) ist ein deutschsprachiger Discordserver, der gegründet wurde, um trans* und questioning Personeneine Plattform zum Austausch zu bieten
Donnerstag 10-15 Uhr
- Vielfalt Leben – QueerWeg Verein für Thüringen e. V.Externer Link
- Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland (TIAM) e.V. - Verein geschlechtlicher Vielfalt für Trans*- & Inter*personenExterner Link
- Thadine - Thüringer AntidiskriminierungsnetzwerkExterner Link
- Prout at Work - Informationsportal der Prout-at-work-FoundationExterner Link
- Lesben- und Schwulenverband ThüringenExterner Link
- Initiative lesbischer und schwuler Eltern/ Regenbogenfamilien in ThüringenExterner Link
- NEST - Netzwerk für Suizidprävention in Thüringen - Psychosoziale Beratung für LSBTIQ*Externer Link
- Informationsportal "Queer in Thüringen"Externer Link
- Tans*DB - Suche nach trans*-relevanten medizinischen Leistungen und Community-Angeboten in der UmgebungExterner Link
- Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Informationsportal "Mann - Frau - divers. die 3. Option und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz" (Stand 2019)Externer Link
- Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen e.V. (2020). Handlungsempfehlungen für Geschlechtervielfalt an Hochschulen.Externer Link
- Bitzan, R. (2019). Geschlechtervielfalt als Thema für Organisation und Kommunikation an der Hochschule. TH Nürnberg, Kompetenzzentrum Gender und Diversity.Externer Link
- Akademie der Bildenden Künste Berlin (2019). Non-binary Universities. Vademekum zu geschlechtergerecht(er)en Hochschulen. Wien.Externer Link
- Thüringer Landesprogramm für Akzeptanz und VielfaltExterner Link
- Frohn, D. & Wien, M. (2020). Inter* im Office?! Institut für Diversity- und Antidiskriminierungsforschung. Köln.Externer Link
- Frohn, D., Meinhold, F., & Schmidt, C. (2017/2018). Out im Office?! Sexuelle Identität und Geschlechtsidentität, (Anti-)Diskriminierung und Diversity am Arbeitsplatz. Institut für Diversity- & Antidiskriminierungsforschung. Köln.Externer Link