Die Promotionsphase ist eine zeitlich befristete Phase erster wissenschaftlicher Tätigkeit nach dem Studium und zugleich eine Qualifizierungsphase für ein berufliches Ziel innerhalb oder außerhalb der Wissenschaft. Sie endet entweder mit der Promotion der Kandidatin oder des Kandidaten durch die Fakultät oder mit einem Abbruch des Promotionsprojekts. Die Herausforderung für die Universität besteht darin, alle oder möglichst viele junge Wissenschaftler:innen, die sich für diesen Karriereschritt entschieden haben und zur Promotion angenommen wurden, mit Erfolg zur Promotion zu führen. Sollten Promovierende und ihre Betreuenden nach Beginn der Arbeit an der Promotion zu einer anderen Einschätzung gelangen, sollte eine Entscheidung zum Abbruch möglichst frühzeitig getroffen werden.
Mit Erfolg promovieren geht über das formale Abschließen des Promotionsverfahrens hinaus. Es schließt auch das Einhalten eines angemessenen Zeitrahmens, eine hohe wissenschaftliche Qualität und eine möglichst hohe fachliche und überfachliche Qualifizierung mit Blickrichtung auf die eigenen Karriereziele ein.
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Gute Betreuung
Ein wesentlicher Schlüssel für eine erfolgreiche Promotion ist eine gute Betreuung durch die Promotionsbetreuer:innen. Im Betreuungsverhältnis wird die Grundlage für eine wissenschaftlich wertvolle Forschungsarbeit in begrenzt zur Verfügung stehender Zeit gelegt. Fachliche Unterstützung, regelmäßiges konstruktives Feedback und die gemeinsame Prozessplanung bringen ein Promotionsprojekt vorwärts. In den Leitlinien für die Promotionsphase an der Friedrich-Schiller-Universität Jenapdf, 705 kb hat sich die Universität u.a. auf die Standards guter Betreuung verständigt.
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Strukturierung der Promotion
Strukturierte Programme (Graduiertenschulen, Graduiertenkollegs, Promotionsprogramme) bieten bei guter Ausgestaltung einen passenden Rahmen für zügiges und erfolgreiches Promovieren. Eine moderate Strukturierung kann aber ebenso bei Promotionen außerhalb von Programmen hilfreich sein. Dazu gehören z.B. Betreuungsvereinbarungen, Doppelbetreuung/Betreuungsteams, regelmäßige Betreuungsgespräche, Fortschrittsberichte, kollektive Rekrutierungen, fachliche und überfachliche Qualifizierungsangebote sowie Unterstützung bei der Einführung in die Gemeinschaft der Forschenden.
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Schaffung verlässlicher Beschäftigungs- und Finanzierungssituation
Der Promotionsphase ist ihre grundsätzlich zeitliche Befristung eigen. Den beschäftigungspolitischen Rahmen gibt das Wissenschaftszeitvertragsgesetz vor. Innerhalb dieses Rahmens gestaltet die Universität die Beschäftigungsverhältnisse so, dass für eine Zeit von drei Jahren mindestens eine halbe Stelle zur Verfügung steht. Hierfür wurde die "Richtlinie für die Ausgestaltung von befristeten Beschäftigungsverhältnissen wissenschaftlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Friedrich- Schiller-Universität Jenapdf, 474 kb" beschlossen, welche kontinuierlich zu evaluieren und fortzuschreiben ist. Für Notfälle werden weiterhin in begrenztem Umfang zentrale Mittel für den Promotionsabschluss bereitgestellt.
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Wirkungsvolle Unterstützungsstrukturen
Für den Fall von Problemen und Konflikten werden niedrigschwellige Unterstützungsstrukturen vorgehalten und bei Bedarf ausgebaut. Hierzu zählen z.B. Finanzierungsberatung, Ombudsstelle für Konflikte im Betreuungsverhältnis, Vertrauenspersonen Gute wissenschaftliche PraxisExterner Link, Mental Health First Aid-Team.
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Karriereorientierung, Karriereberatung, Karrieregespräche
Promovierenden werden Angebote unterbreitet, damit sie sich Kenntnisse über Karriereoptionen, die dafür nötigen Voraussetzungen, ihre individuellen Chancen und die zu gehenden Schritte verschaffen können. Fachbezogene Beratung durch regelmäßige Karrieregespräche mit den Betreuenden oder anderen Ansprechpersonen an den Graduierteneinrichtungen und Fakultäten werden ergänzt durch vielfältige zentral organisierte Veranstaltungen sowie Informations-und Beratungsangebote.
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Fachliche Qualifizierungsangebote
Die fachliche Qualifizierung erfolgt bei Promovierenden durch aktive Forschung, den wissenschaftlichen Austausch mit der internationalen Gemeinschaft der Wissenschaftler:innen auf Konferenzen und bei Forschungsaufenthalten sowie durch fachbezogene Workshops und Weiterbildungen in den Graduierteneinrichtungen und Fakultäten. Sie qualifizieren vor allem für den Karriereweg Wissenschaft an Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und forschenden Wirtschaftsunternehmen.
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Überfachliche Qualifizierungsangebote
Primär von zentraler Stelle, aber auch in einzelnen Graduierteneinrichtungen, wird ein umfangreiches fächerübergreifendes Qualifizierungsangebot bereitgestellt. Dieses Angebot umfasst Themen wie Grundfragen der Wissenschaft, Forschungsmethoden, Präsentieren und Publizieren, Kommunikation, Führung und Management, Karriereplanung und Bewerbung, Sprachen und hochschuldidaktische Qualifizierung.