Eine Frau spricht und aus dem Mund kommen Buchstaben

Fair in der Sache - Fair in der Sprache

Regelungen zu geschlechtergerechter und inklusiver Sprache und Kommunikation
Eine Frau spricht und aus dem Mund kommen Buchstaben
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Aktuelles

  • Glühbirne auf dem weißen Hintergrund
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    Zur Debatte um genderinklusive SpracheExterner Link

    Das Thema genderinklusive Sprache wird in der Gesellschaft stark diskutiert. Ein Argument gegen genderinklusive Sprache ist, dass Texte dadurch zu lang und kompliziert werden würden. Eine korpuslinguistische Studie am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim zeigt, dass genderinklusive Sprache in Pressetexten weniger als 1% der Wörter betrifft.

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"Alles, was wir sind, sind wir in Kommunikation" (K. Jaspers)

Regelung der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein Leitziel der Friedrich-Schiller-Universität. Verwirklicht wird diese durch ein Handeln, das die Interessen aller Geschlechter gleichwertig und fair berücksichtigt. Das wichtigste Medium sozialen Handelns - die Sprache - kann hierbei nicht ausgeblendet werden. Sprache ist kein starres Gefüge, sondern verändert sich mit unserer Gesellschaft. Sie spiegelt gesellschaftliche Entwicklungen durch neue Begriffe und zeitgemäße Sprech- und Schreibweisen wider.

Eine sprachlich faire Behandlung aller Geschlechter ist mit der Verwendung geschlechtsneutraler Formulierungen gegeben. Ein gleichrangiges "Mitdenken" von Frauen und Männern ist empirisch nachgewiesen für die Nennung beider Geschlechter (Paarnennung) und das Begriffs-Splitting durch Schrägstriche. Entsprechend sieht das Präsidium für offizielle Schriftstücke folgenden Sprachgebrauch an der Universität vor und empfiehlt auch darüber hinaus

In Texten und Reden:

  • geschlechtsneutrale Formulierungen (z.B. Anwesende, Kollegium, Team, Mitarbeitende, Personal)
  • explizite Nennung beider Geschlechter (z.B. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) - speziell in Satzungen und Ordnungen zum Beispiel auch "die Dekanin/der Dekan)

In Formularen:

  • geschlechtsneutrale Formulierungen (z.B. Studierende, Promovierte, Sachverständige)
  • Begriffs-Splitting (z.B. Mitarbeiter/in, Expert/inn/en)

Einen Überblick über die verschiedene Formen, wie geschlechtergerechter Sprache umgesetzt werden kann, so dass alle Geschlechter  gleichberechtigt angesprochen und genannt werden, gibt der Leitfaden "Sags doch gleich! Geschlechtergerechte Sprache an Thüringer Hochschulen"Externer Link.

Rechtsgutachten zur geschlechtergerechten Amtssprache

Eine 2021 vorgelegte Rechtsexpertise bestätigt, dass die Verwendung geschlechtergerechter Sprache inklusive des Gendersterns keinen (negativen) Einfluss auf Wirksamkeit oder Verbindlichkeit von Verwaltungshandeln entfalten kann, sondern umgekehrt dessen Verfassungskonformität erhöht.

Praxis-Tipps für geschlechtsneutrale Formulierungen

Konkrete Umsetzungstipps für geschlechtergerrechtes Formulieren finden sie im

Tipps zur Ansprache inter*, trans*- und nicht-binärer Personen finden Sie hier.

Gendergerechte Sprachverwendung im Englischen

Zur gendergerechten Sprachverwendung im Englischen informieren die Vereinten Nationen  mit den Guidelines for gender-inclusive language in EnglishExterner Link und Best-Practice Beispielen und Strategien.

Diversitätsgerechte Kommunikation in Text und Bild

Flügel, E. (2018) How-to: Vielfalt in Texten erzählen.Externer Link Bundeszentrale für politische Bildung.

Eder, C. (2018). How-to: Vielfalt in Bildern erzählen.Externer Link Bundeszentrale für politische Bildung.

Fairlanguage - Informationsportal "Was ist inklusive Kommunikation?"Externer Link

Beiträge aus wissenschaftlicher Perspektive