Gruppenbild des Honours-Studierenden-Jahrgangs 2023 mit Betreuer:innen

Jahrgang 2023

Im Juli 2023 wurden 64 Studierende in das Programm aufgenommen. Am 04.07.2023 konnten wir die Geförderten und ihre Betreuer:innen bei der Eröffnungsfeier willkommen heißen.
Gruppenbild des Honours-Studierenden-Jahrgangs 2023 mit Betreuer:innen
Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)

Meldung vom:

Im Juli 2023 wurden 64 Studierende in das Programm aufgenommen. Am 04.07.2023 konnten wir die Geförderten und ihre Betreuer:innen bei der Eröffnungsfeier willkommen heißen.

Gruppenbild des Honours-Studierenden-Jahrgangs 2023 mit Betreuer:innen

Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)

Impressionen von der Eröffnungsfeier

  • Ankunft der Honours-Studierenden
    Ankunft der Honours-Studierenden
    Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
  • Ankunft der Honours-Studierenden und ihrer Betreuer:innen
    Ankunft der Honours-Studierenden und ihrer Betreuer:innen
    Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
  • Ankunft der Honours-Studierenden und der Betreuer:innen
    Ankunft der Honours-Studierenden und der Betreuer:innen
    Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
  • Ankunft der Honours-Studierenden
    Ankunft der Honours-Studierenden
    Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
  • Ankunft der Honours-Studierenden
    Ankunft der Honours-Studierenden
    Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
  • Ankunft der Honours-Studierenden
    Ankunft der Honours-Studierenden
    Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
  • Honours-Leitfaden
    Honours-Leitfaden
    Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
  • Begrüßung der Honours-Studierenden durch die Koordinatorin des Programms, Dr. Dörte Meeßen
    Begrüßung der Honours-Studierenden durch die Koordinatorin des Programms, Dr. Dörte Meeßen
    Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
  • Vorstellung der Honours-Studierenden
    Vorstellung der Honours-Studierenden
    Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
  • Vorstellung der Honours-Studierenden
    Vorstellung der Honours-Studierenden
    Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
  • Sitzung für die Honours-Studierenden
    Sitzung für die Honours-Studierenden
    Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
  • Sitzung für die Betreuer:innen
    Sitzung für die Betreuer:innen
    Foto: Christoph Worsch (Universität Jena)
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Rechtswissenschaftliche Fakultät

  • Florian Wagner

    Studiengang: Rechtswissenschaften (Staatsexamen)

    Betreuung durch Prof. Dr. Matthias Knauff

    Die Rolle der Öffentlichkeit bei der Umsetzung der Energiewende – Rechtliche Instrumente und Herausforderungen –

    Die Energiewende ist eines der zentralen Themen unserer Zeit und erforderlich, um das Ziel der Treibhausgasneutralität im Jahr 2045 zu erreichen. Für ihre Umsetzung ist die Akzeptanz der Öffentlichkeit, das heißt der Bürgerinnen und Bürger, unerlässlich. Vor diesem Hintergrund untersuche ich in meinem Forschungsprojekt, welchen Beitrag das Recht leistet und leisten kann, um die Akzeptanz und im besten Fall die Unterstützung der Öffentlichkeit zu erreichen und dadurch zur zügigen Realisierung der Energiewende beizutragen. Dazu werde ich beleuchten, ob und wenn ja, welche Anforderungen das übergeordnete Europa- und Verfassungsrecht an die Einbindung der Öffentlichkeit bei Vorhaben der Energiewende stellt. Zudem sollen derzeitige gesetzliche Ansätze zur Öffentlichkeitsbeteiligung und andere einschlägige Instrumente dargestellt, analysiert und bewertet werden. Diese ergeben sich insbesondere aus dem Fachplanungsrecht und dem Recht der Erneuerbaren Energien. Abschließend sollen unter Beachtung der erlangten Erkenntnisse mögliche Perspektiven und Änderungsvorschläge skizziert werden.

    Kontakt:
    f.wagner@uni-jena.de

  • Moritz Weiß

    Studiengang: Rechtswissenschaften (Staatsexamen)

    Betreut durch Prof. Dr. Achim Seifert

    Erziehung zum Sozialismus durch das Recht in der DDR: Das Wohnungsmietrecht der DDR als Beispiel

    Mein Projekt untersucht das bislang wenig erforschte Wohnungsmietrecht der DDR. Dabei soll anhand dieses Beispiels nachvollzogen werden, inwieweit dem Recht auch eine Erziehungsaufgabe und politische Leitungsfunktion zukam. So wird analysiert, wie vor diesem Hintergrund Konflikte in mietrechtlichen Angelegenheiten gelöst wurden. Neben den staatlichen Gerichten spielten hierbei vor allem "Gesellschaftliche Gerichte" eine zentrale Rolle. Als Beispiel dienen hier die „Konfliktkommissionen“, deren Mitglieder sich aus Werktätigen der Betriebe zusammensetzten. Ein weiterer Schwerpunkt meiner Untersuchung betrifft die Teilhabemöglichkeiten an mietrechtlichen Entscheidungsprozessen. Dabei ist beispielsweise der Frage nachzugehen, inwieweit Organisationsformen wie die „Mietergemeinschaft“ tatsächlich eine Durchsetzung sozialistischer Moralvorstellungen förderten. Mithilfe einer Auswertung von Gerichtsentscheidungen und anderen historischen Quellen sollen hierdurch Einblicke in die Besonderheiten der DDR-Rechtspraxis sowie in die Unterschiede zu dem Recht der BRD gewonnen werden.

    Kontakt:
    moritz.weiss@uni-jena.de

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

  • Anna Luise Marie Mahar

    Studiengang: Betriebswirtschaftslehre (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Peter Walgenbach

    Die Managerialisierung von Hochschulen: Eine Untersuchung der Veränderungen in der Leitungsstruktur deutscher Hochschulen

    Der Bildungs- und Wissenschaftssektor hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt und steht vielfältigen Herausforderungen gegenüber. Hochschulen sind dabei einem zunehmenden Wettbewerbsdruck, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene, ausgesetzt. Als Reaktion zeigt sich, dass sich die strategische Ausrichtung der Hochschulen dahingehend gewandelt hat, dass über die Kernaufgaben (Forschung und Lehre) hinaus neue Fokusbereiche benannt werden (beispielsweise Nachhaltigkeit) und eine zunehmende Angleichung der Struktur- und Steuerungselemente der Hochschulen an die von privatwirtschaftlicher Unternehmen beobachtbar ist (Managerialisierung). Das Forschungsprojekt soll dazu beitragen, die Entwicklungen von Hochschulen besser zu verstehen und die daraus resultierenden Veränderungen in den Kompetenzen der Entscheidungsfindung innerhalb der Hochschulen nachvollziehen zu können. Hierbei soll untersucht werden, wie sich die Ausdifferenzierung der Leitungsstruktur deutscher Hochschulen aktuell darstellt und wodurch potenzielle Unterschiede erklärt werden können.

  • Hannes Rühlemann
    Hannes Rühlemann
    Hannes Rühlemann
    Foto: Hannes Rühlemann

    Studiengang: Wirtschaftswissenschaften (B. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Silke Übelmesser

    Vermögenszusammensetzung in Deutschland: Analyse regionaler Unterschiede (Ost/West, Stadt/Land)

    Trotz des stetigen wirtschaftlichen Wachstums in Deutschland existieren auffällige Vermögensunterschiede, insbesondere zwischen Ost- und Westdeutschland sowie urbanen und ländlichen Regionen. Historische und strukturelle Gründe, wie im Jahresbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (2019) betont, spielen hierbei eine zentrale Rolle. Mein Forschungsprojekt, basierend auf einer Umfrage vom Lehrstuhl für Finanzwissenschaften (Prof. Dr. Übelmesser) im März 2023, untersucht die Vermögenszusammensetzung in verschiedenen Kategorien. Das Ziel ist es, regionale Unterschiede (Ost/West, Stadt/Land) und den Einfluss soziodemografischer Faktoren wie Einkommen, Geschlecht und Bildung auf das Vermögen zu erfassen. Diese Untersuchung soll tiefergehende Einblicke in die Vermögensverteilung in Deutschland bieten und empirische Grundlagen für politische Entscheidungsträger liefern.

    Kontakt:
    hannes.ruehlemann@uni-jena.de

  • Jan Laufing
    Jan Laufing
    Jan Laufing
    Foto: Nico Laufing

    Studiengang: Wirtschaftswissenschaften (B. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Silke Übelmesser

    Textanalyse als Bestandteil der Auswertung von offenen Umfrageantworten

    In einer digitalen Welt stehen Organisationen vor großen Mengen an Daten. Etwa 80% der Unternehmensdaten sind laut Schätzungen der International Data Corporation unstrukturiert. Textdaten gehören dazu, da sie schwer zu aggregieren und auszuwerten sind. In der Wirtschaft hilft die Textanalyse, Kundenfeedback zu analysieren, Trends zu erkennen und Produkte zu verbessern. Die Daten stammen aus Interviews, sozialen Medien, E-Mails und direkter Unternehmenskommunikation. Auch in der Wissenschaft ist die Textanalyse relevant. Offene Fragen in Umfragen verhindern Antwortbeschränkungen und ermöglichen Einblicke in Beweggründe und Gedanken. Offene Antworten können geschlossene Frageergebnisse validieren. Mein Forschungsziel ist es, die Vor- und -Nachteile der Textanalyse zu diskutieren, Trends zu präsentieren, ein eigenes Textanalyse-Programm zu nutzen und Daten aus einer Umfrage zu verwenden. Die Umfrage analysiert Faktoren für Studienwahlentscheidungen an der Wirtschaftsfakultät, um neue Studierende anzuziehen. Dies unterstützt die Studierendenwerbung der Fakultät der Uni Jena.

    Kontakt:
    jan.laufing@uni-jena.de

Philosophische Fakultät

  • Celina Bausewein
    Celina Bausewein
    Celina Bausewein
    Foto: Celina Bausewein

    Studiengang: Deutsch, Latein, Deutsch als Zweit- und Fremsprache (Lehramt Staatsexamen)

    Betreuung durch Dr. Nimet Tan

    Schulische Integraton von neuzugewanderten Kindern und Jugendlichen in Thüringen

    Das Forschungsvorhaben zielt auf die Erläuterung und Sichtbarmachung sprachlicher Vielfalt sowie deren Förderung an Bildungsinstitutionen im Bundesland Thüringen. Im Zentrum der Betrachtungen stehen einerseits die Beschulung und Integration von aus dem Ausland neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen, die als sogenannte SeiteneinsteigerInnen in das deutsche Bildungssystem eingegliedert werden. Zum anderen wird der Fokus auf der Förderung und dem Umgang an Thüringer Schulen mit der mitgebrachten, herkunftsbedingten Mehrsprachigkeit der Lernenden liegen. Allein im Jahr 2022 sind kriegsbedingt mehr als 10.000 Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter nach Thüringen gekommen – Tendenz stark steigend. Im Rahmen einer qualitativen Interviewforschung soll deshalb der primären Frage nachgegangen werden, was schulische Integration und migrationsbedingte Heterogenität im (schul-) unterrichtlichen Kontext bedeuten und wie sich die konkrete schulpraktische Umsetzung von administrativ-curricularen Vorgaben und Empfehlungen zur Förderung der Ziel- und Herkunftssprache(n) derzeit im Bundesland Thüringen gestaltet.

    Kontakt:
    celina.bausewein@uni-jena.de

  • Torben Bunzenthal

    Studiengang: Kunstgeschichte und Filmwissenschaft (M. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Bernhard Groß

    Zur Rolle der Kunstform Film bei der documenta 1955

    Die regelmäßig in Kassel stattfindende documenta versteht sich als eine der weltweit wichtigsten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Bereits bei der ersten documenta 1955 war ein Filmprogramm Bestandteil der Ausstellung. Dieser Aspekt ist in der heutigen Rezeption in den Hintergrund getreten. Das Filmprogramm unter dem Titel „Film – Dokumente aus 40 Jahren“ war von den Kuratoren als Ergänzung zu den Werken der bildenden Kunst vorgesehen. Dies ist insbesondere deshalb bemerkenswert, weil der Film damals im öffentlichen Diskurs nicht immer als Kunst verstanden wurde. So sollte das Medium bei den folgenden drei Ausstellungen auch unberücksichtigt bleiben. Was hat die Macher der ersten documenta dazu bewogen, Filme bei der Ausstellung zu zeigen? Was für Filme wurden gezeigt? Vom wem und nach welchen Kriterien wurde die Auswahl der Filme getroffen? Wie fielen die Reaktionen des Publikums und der Fachwelt aus? Mittels der Bestände des documenta-Archivs möchte ich neue Perspektiven auf das Medium Film als Kunstform in der frühen Bundesrepublik eröffnen.

  • Elodie El-Hossaini-Sacher

    Studiengang: Kunstgeschichte und Filmwissenschaft (M. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Juliane von Fircks

    Allāh. al-Waṭan. al-Malik. (Allah, Vaterland, König): die Bildpolitik der alawidischen Herrscherporträts von Mawlāy ʿAbd al-ʿAzīz bis Mohammed VI.

    Kontakt:
    elodie.sacher@uni-jena.de

  • Narmin Gurbanova
    Narmin Gurbanova
    Narmin Gurbanova
    Foto: Narmin Gurbanova

    Studiengang: Kaukasusstudien (M. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Diana Forker

    Untersuchung indigener Rituale in Nord-Aserbaidschan

    Die Globalisierung dehnt sich immer weiter in die entlegensten Regionen der Welt aus und drängt die lokalen Gemeinschaften, sich der Moderne anzupassen. Und obwohl dieser Prozess viele Vorteile hat, ist es dennoch wichtig, ihn mit der Bewahrung der Kultur zu verbinden. Das Ziel meines Projekts ist es daher, Rituale in Nord-Aserbaidschan zu dokumentieren, zu beschreiben und zu analysieren (insbesondere heidnische Hochzeitstraditionen innerhalb der lesgischen und awarischen Gemeinschaften). Bei dieser Feldforschung soll festgestellt werden, ob die Gemeinschaften, die in den vergangenen Jahrhunderten beschriebenen Rituale noch praktizieren, ob sie sie aufgegeben oder in andere Formen umgewandelt haben. Die neueren Daten sollen helfen festzustellen, wie gefährdet das kulturelle Erbe der kaukasischen Ureinwohner ist und welche weiteren Schritte unternommen werden sollten, um einen endgültigen Verlust zu verhindern.

    Kontakt:
    narmin.gurbanova@uni-jena.de

  • Käthe Sophie Hanschmann

    Studiengang: Latein (LA Gymnasaium, Staatsexamen)

    Betreuung durch Prof. Dr. Susanne Daub

    Inhaltliche Verbindlichkeit von Tagebuchnotizen bei einem Perspektivwechsel ihres Verfassers – eine Fallstudie aus dem 17. Jh.

    Die Jesuiten Daniel Papebroch und Gotfrid Henschen reisten 1660-1662 durch Europa, um Informationen über Heilige und ihre Kultstätten zu sammeln und mit diesem Material eine historisch-kritische Gesamtausgabe aller Heiligenviten, die Acta Sanctorum, zu erstellen. Diese Reise wird von Papebroch in einem Tagebuch dokumentiert. Als Jean Bolland, der als Begründer der Acta Sanctorum ursprünglich selbst die Reise antreten wollte, 1665 verstirbt, verfasst Papebroch einen Nachruf auf ihn und fasst in diesem die Reise kurz zusammen. Diese Paraphrase soll die Textgrundlage für mein Projekt sein. Ich möchte den Text übersetzen, kommentieren und mit den Tagebucheinträgen vergleichen. Spannend ist dabei insbesondere, auf welche Inhalte des Tagebuchs der Verfasser selbst zurückgreift und auf welche Weise er sie benutzt.

  • Felix Herold
    Felix Herold
    Felix Herold
    Foto: Stephanie Sabir

    Studiengang: Indogermanistik/Romanistik (B. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Martin Kümmel

    Wie viel Text steckt in einem Wort?

    Normalerweise werden Texte bezüglich ihres Inhalts meist in der Literaturwissenschaft analysiert. Die Sprachwissenschaft hingegen wird oft erst zurate gezogen, wenn eine Einordnung nach der Urheberschaft, eine zeitliche Zuordnung oder Einzelheiten bei Etymologien geklärt werden sollen. Dabei kann auch die Sprachwissenschaft einen Teil zur Inhaltsanalyse beitragen – bedenkt man zum Beispiel die Tendenz zu unpersönlichen oder passivierten Formulierungen oder die Reduktion von wertendem Vokabular bei Fachtexten.
    In meinem Projekt soll mithilfe der Summe von Wortanalysen, von Texten, Genregrenzen und Zuordnungen zu bestimmten Autoren statistisch erfassbar gemacht werden. Für diese Wortanalysen eignen sich besonders Sprachen stark synthetischen Sprachbaus, bei denen Kasus- und Numerusmarkierung durch Morpheme gut ersichtlich sind, so im Altgriechischen oder im Sanskrit. Aus diesen Erkenntnissen kann wiederum ein Vergleich der beiden unterschiedlichen Sprachen zueinander entstehen – beispielsweise unter dem Gesichtspunkt der Genregrenzen verschiedener Texttypen.

    Kontakt:
    felix.herold@uni-jena.de

  • Sophie-Marie Hohmann
    Sophie-Marie Hohmann
    Sophie-Marie Hohmann
    Foto: Maximilian Schill

    Studiengang: Geschichte und Politik des 20. Jahrhunderts (M. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Stefanie Middendorf

    Die Dimensionen der gewaltsamen Verfolgung von Sinti*zze und Rom*nja in Thüringen während der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus  

    Rassistisches Verhalten gegen Sinti*zze und Rom*nja, das mehrheitlich unter dem Begriff „Antiziganismus“ zusammengefasst wird, ist ein ebenso historisches wie gegenwärtiges Thema, welches in Deutschland noch immer von einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz getragen wird. Im Rahmen meines Forschungsvorhabens möchte ich den historischen Dimensionen und Kontinuitäten dieser antiziganistischen Gewaltgeschichte anhand der Verfolgungsgeschichte von Sinti*zze und Rom*nja im Raum des heutigen Thüringens nachgehen. Die Untersuchung setzt zur Zeit der Weimarer Republik an, in der sich die polizeiliche Verfolgung von Sinti*zze und Rom*nja in Folge der Thüringer Landesgründung 1920 verschärfte. Der inhaltliche Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verfolgung der in Thüringen lebenden Sinti*zze und Rom*nja. Einem mikrohistorischen Forschungsansatz folgend geht die Arbeit der Frage nach, welchen Dimensionen von Gewalt Sinti*zze und Rom*nja während der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus in Thüringen ausgesetzt und welche Akteur*innen, Denk- und Handlungsweisen dabei von Bedeutung waren.    

    Kontakt:
    sophie-marie.hohmann@uni-jena.de

  • Fabian Hoinkis
    Fabian Hoinkis
    Fabian Hoinkis
    Foto: Fabian Hoinkis

    Studiengang: Volkskunde/Kulturgeschichte (M. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Anja Laukötter

    Die Kolonialausstellung in Jena 1900 – Eine Auseinandersetzung mit der lokalen Kolonialgeschichte

    Um 1900 warben Ausstellungen in den Großstädten für die Idee der deutschen Fremdherrschaft über Teile Afrikas, Chinas und Ozeaniens. Doch wie sah das in der Universitäts- und Industriestadt Jena aus? Die koloniale Vergangenheit Jenas, die sich durch Netzwerke von Vereinen, Firmen und Sammlern zog, werde ich anhand der Jenaer Kolonialausstellung untersuchen. Die Jenaer Kolonialausstellung wurde 1900 von der Geographischen Gesellschaft in den universitären Rosensälen der Stadtöffentlichkeit präsentiert und von dem damals berühmten Zoologen und Evolutionsbiologen Ernst Haeckel eröffnet. Die Besucher*innen erwartete eine Zusammenstellung von Schiffsmodellen, Alltagsgegenständen, ausgestopften Tieren, Pflanzen und der Nachstellung eines vermeintlich „afrikanischen Dorfes“. Welche kolonialen Fantasien wurden hier konkretisiert? Welche Erzählungen über die deutschen Kolonien wurden in die Alltage der Jenaer*innen getragen? Was wurde dabei sichtbar; was unsichtbar gemacht, etwa an kolonialer Gewalt? Mit meinem Projekt möchte ich neue Perspektiven auf das koloniale Erbe in Thüringen eröffnen.

    Kontakt:
    fabian.hoinkis@uni-jena.de

  • Jonas Krause
    Jonas Krause
    Jonas Krause
    Foto: Jonas Krause

    Studiengang: Deutsch/Englisch (LA Gymnasium, Staatsexamen)

    Betreuung durch Prof. Dr. Iris Winkler

    stunde – Studienunabhängige Unterrichtstätigkeit im Fach Deutsch

    Deutschland ist stark betroffen vom Lehrer:innenmangel. Dieser findet an Schulen Ausdruck in Unterrichtsausfällen und Vertretungsstunden, zeigt sich aber auch an der Universität: So sind Lehramtsstudierende anzutreffen, die bereits während ihres Studiums als Nebentätigkeit an Schulen unterrichten. Weil Nebentätigkeiten von Studierenden, deren Einbindung als Lehrkräfte in Schulen sowie deren Unterrichtspraktiken gerade im deutschsprachigen Raum wenig erforscht sind, möchte dieses Forschungsprojekt Einblicke in die Einstellungen und das Unterrichtshandeln dieser Studierenden gewinnen und aus einer fachdidaktischen Perspektive beleuchten. In einem ersten Schritt sind mit einem Fragebogen Deutschstudierende nach ihren Nebentätigkeiten sowie ihren Motiven dafür befragt worden. Ebenfalls erhoben worden sind ihre Einstellungen und Perspektiven u.a. zum Theorie-Praxis-Verhältnis ihres Studiums oder ihre selbstwahrgenommene Unterrichtsqualität. In einem zweiten Schritt soll aus dem Fragebogen eine Interviewstudie hervorgehen, bei welcher Proband:innen konkreter zu ihren Nebentätigkeiten, zu ihrer Wahrnehmung vom Lehramtsstudium im Fach Deutsch sowie zu ihrem Unterricht und ihren Orientierungen befragt werden sollen.

    Kontakt:
    jonas.krause@uni-jena.de

  • Leon Kresin

    Studiengang: Geschichte (B. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Timo Stickler

    Polykrates von Samos – Ein lokaler Machthaber an der Peripherie des persischen Weltreiches

  • Ulrike Lade

    Studiengang: Kunstgeschichte und Filmwissenschaft (M. A.)

    Betreut durch Prof. Dr. Juliane von Fircks

    Stricken im Mittelalter – Ist das Kunst? Eine kunsthistorische Betrachtung mittelalterlicher Strickobjekte

  • Chia-Wei Lin

    Studiengang: Indogermanistik, Arabistik

    Betreuung durch Prof. Dr. Peter Stein

    Die Reise des Buddhas nach Westen: Barlaam und Josaphat im eurasischen linguistischen Kontext

    Barlaam und Josaphat (BJ) ist der Inbegriff mittelalterlicher transkultureller, interreligiöser und sprachübergreifender Phänomene, die auf dem eurasischen Kontinent und darüber hinaus stattfanden. BJ ist eine aus Indien stammende Sammlung von Lebensgeschichten des Buddha, die im mittelalterlichen Nahen Osten und Europa weite Verbreitung fanden. Die Geschichten stellen eine synkretistische Version der Biografie des Buddha dar, deren Parallelen im Sanskrit-, Pali-, tibetischen und chinesischen buddhistischen Kanon erhalten sind. BJ wurde zunächst ins Mittelpersische, dann ins Arabische, Georgische, Griechische, Lateinische und in die meisten europäischen Volkssprachen übersetzt.  Als Jesuitenmissionare im 16. Jahrhundert nach China und Japan kamen, übersetzten sie die Geschichten des BJ ins frühneuzeitliche Chinesisch und Japanisch, wodurch in Asien kulturelle "Dubletten" der Biografie des Buddha entstanden. Im Rahmen des Projekts wird eine synoptische Edition, der wichtigsten Übersetzungen der westlichen Überlieferung von BJ (Arabisch, Georgisch, Griechisch) erstellt und beobachtet, wie buddhistische Elemente, Begriffe und Phraseologie im Übersetzungsprozess sprachlich und kulturell umgewandelt werden. 

  • Alexander Litvinenko
    Alexander Livinenko
    Alexander Livinenko
    Foto: Karoline Kühn

    Studiengang: Geschichte und Politik des 20. Jahrhunderts (M. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Annette Weinke

    Die Sonderedition Deutsche Einheit von 1998: Editionsprozess und Aktenpolitik des Bundeskanzleramtes nach der Wiedervereinigung

    Aufgrund des großen wissenschaftlichen und öffentlichen Interesses an den Vorgängen des Wiedervereinigungsprozesses im In- und Ausland trat das Bundeskanzleramt 1995 an renommierte Vertreter der deutschen Geschichtswissenschaft mit dem Wunsch, nach der Vorbereitung einer edierten Aktenveröffentlichung, heran. Lange vor dem Ablauf der für amtliches Archivgut üblichen Sperrfrist fanden 430 Regierungsakten, vornehmlich aus der Zeitspanne zwischen dem Fall der Berliner Mauer und dem Inkrafttreten der Einheitsverträge, Einzug in die über 1500 Seiten umfassende Sonderedition, die als Abschluss der Reihe Dokumente zur Deutschlandpolitik (DzD) drei Jahre später erschien. Unter wissenschaftlicher Leitung der Historiker Hans-Peter Schwarz und Klaus Hildebrand sowie durch eine von Hanns-Jürgen Küsters koordinierte Editionsgruppe begann, mit Beteiligung des Bundesarchivs, die konkrete Auswahl und Einordnung der Schlüsseldokumente, welche eine Rekonstruktion des
    Wiedervereinigungsprozesses aus Sicht des Kanzleramts als bundesdeutsches Entscheidungszentrum zum Ziel hatte. Anhand von geschichtswissenschaftlichen Kriterien wirft die vom Kanzleramt angestoßene Aktenedition eine Vielzahl zeithistorisch relevanter Forschungsfragen auf. Ziel des Forschungsprojektes ist, die Entstehungsgeschichte der Edition im Kontext bundesdeutscher Akten- Freigabepolitik nach der Wiedervereinigung einzuordnen und zu analysieren. Neben der Untersuchung der zugrunde liegenden Editions-Kriterien und der damit verbundenen Absichten und Erwartungen, sollen die konkrete Erstellung und die zeitgenössische Rezeption des DzD-Sonderbandes in Wissenschaft und Medien betrachtet werden.

  • Henrike Münch
    Henrike Münch
    Henrike Münch
    Foto: Henrike Münch

    Studiengang: Englisch/Deutsch (LA, Gymnasium, Staatsexamen)

    Betreuung durch Dr. Silke Braselmann

    Lehrkraft und Klimaaktivist*in? – Eine empirische Studie zum professionellen Selbstkonzept von Thüringischen Englischlehrkräften im Kontext globaler Bildung

    Im Bereich der Fremdsprachendidaktik spielt das Thema der globalen Bildung seit Jahren eine wichtige Rolle. Das Fach Englisch ist dabei besonders gut geeignet, diese zu fördern. Eine Vielzahl an Publikationen stellen pädagogische Herangehensweisen und didaktische Modelle vor, die es ermöglichen, Themen der globalen Bildung in den Englischunterricht zu integrieren. Ein gemeinsamer Aspekt vieler dieser Modelle ist das Ziel, die Lernenden dazu zu befähigen und zu ermutigen, außerhalb formaler Bildungsinstitutionen selbst aktiv zu werden. Dieser Fokus auf das aktive Handeln der Schüler*innen wirft auch die Frage nach dem Aktivismus von Lehrkräften auf. In meinem Projekt beschäftige ich mich mit dem professionellen Selbstkonzept von Lehrkräften im Hinblick auf das Thema Aktivismus sowie Formen von Aktivismus, die aktuell an Thüringer Schulen zu finden sind. Anhand von Klimaaktivismus werde ich exemplarisch untersuchen, wie Lehrkräfte Aktivismus definieren, welche Haltungen und Einstellungen sie zu Aktivismus in der Schule und außerhalb haben und ob sie sich selbst in der Verantwortung sehen, im Kontext von globaler Bildung eine aktivistische Rolle einzunehmen.

    Kontakt:
    henrike.muench@uni-jena.de

  • Laura Bella Theis
    Laura Bella Theis
    Laura Bella Theis
    Foto: Manuel Glatter

    Studiengang: Literatur-Kunst-Kultur (M.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Alice Stašková

    Konfrontative Kunst? Über die Ausbildung einer aktiven Haltung zur Welt im Rahmen von Friedrich Schillers Ästhetik

    Das interdisziplinäre Forschungsprojekt fokussiert vorrangig die Relation von Friedrich Schillers Bewusstseinsphilosophie und seiner Theorie des Erhabenen. Schönheit und Erhabenheit ermöglichen Freiheit im Spannungsfeld von Vernunft und Sinnlichkeit sowie Aktivität und Passivität. Vor dem Hintergrund von Schillers Bewusstseinsphilosophie zeigt sich die Kultivierung dieser Gefühle als Ermöglichung der Emanzipation von Welt und zugleich der teilhabenden Positionierung zur Welt. Daran anschließend werde ich mich der Fragestellung widmen, wie die ,tragische Kunst‘ das Freiheitsbewusstsein des Menschen fördern und somit indirekt moralitätsfördernd wirken kann. Dies gibt darüber hinaus Anlass herauszuarbeiten, inwiefern Schillers frühe Überlegungen in Bezug auf die Wechselrelation von Rezeptionshaltung und Figurenkonzeption später entwickelte Annahmen über das Verhältnis von Person und Welt argumentativ vorbereiten. Den Untersuchungsgegenstand bildet Schillers eigene Textauswahl des dritten Teils der Kleineren prosaischen Schriften, in welcher er 1801 eine neue ,Architektonik‘ seiner Theorie der Ästhetik präsentierte.

    In dankenswerter Unterstützung von: Prof. Dr. Andrea Marlen Esser, Dr. Peggy Hetmank-Breitenstein, Nichita Doroshenko (M.A.) und Niklas Sommer (M.A.)

    Kontakt:
    laura.bella.theis@uni-jena.de

  • Wanda Sue Warning

    Studiengang: Kunstgeschichte und Filmwissenschaft (M. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Johannes Grave

    Porträts Unbekannter. Eine vergleichende Untersuchung von Fancy Pictures, Tronies, Charakterköpfen und weiterer Portraitserien unbekannter (Fantasie-) gestalten

Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften

  • Emily Ahrens

    Studiengang: Politische Kommunikation (M. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Tobias Rothmund

    Differenzierung und Charakterisierung von Internetnutzer:innen in Reaktion auf Inzivilität: Eine latente Profilanalyse

    In meinem Projekt beschäftige ich mich mit der Klassifizierung unterschiedlicher Personengruppen in Zusammenhang mit online Inzivilität. Online Inzivilität kann als Sammelbegriff für Verstöße gegen allgemeine kommunikative Normen verstanden werden, die im Internet durch Nutzer:innen stattfinden. Da online Inzivilität negative Auswirkungen auf Personen sowie auf den politischen Diskurs im Netz haben kann, hat dieses Projekt die Zielsetzung, grundlegende Informationen für die Präventionsforschung zu erarbeiten. Um herauszfinden, ob es unterschiedliche Nutzertypen basierend auf Verhaltensweisen, Einstellungen und Erfahrungen in Bezug auf Inzivilität gibt, wird eine Latente Profilanalyse durchgeführt. Mithilfe einer latenten Profilanalyse können Muster in einem Datensatz sichtbar gemacht werden, die nur unter Berücksichtigung mehrerer Prädiktorvariablen gleichzeitig auftreten. Die erarbeiteten Profile werden zusätzlich anhand weiterer Variablen (Demografie, emotionale Reaktionen auf Inzivilität und soziale Dominanzorientierung) beschrieben, um zusätzliche Anhaltspunkte für zukünftige Präventionsansätze zu liefern.

    Kontakt:
    emily.ahrens@uni-jena.de

  • Sophia Bader

    Studiengang: Soziologie (M. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Klaus Dörre

    Krankenhauspersonal zwischen symbolischer Anerkennung und materiellen Legitimationskämpfen. Die NRW-Krankenhausbewegung als Brennglas für gewerkschaftliche Organisierung in Deutschland – eine Kartografierung

    Nicht erst seit dem Ausbruch von Covid-19 klagt klinisches Fachpersonal über unzumutbare Arbeitsbedingungen; besonders das vielerorts zu geringe Personal, die damit einhergehenden Überstunden und gesundheitlichen Risiken für Patient:innen wie Pfleger:innen, und der für die so anspruchsvolle Arbeit geringe Lohn werden seit Jahren öffentlichkeitswirksam beanstandet. Auch die Krankenhausbewegung in Nordrhein-Westfalen machte 2022 mit einem 77-tägigen Streik auf diese Bedingungen aufmerksam; der Streik mündete in das Erlangen eines Entlastungstarifvertrages. Das qualitative Forschungsvorhaben untersucht die Bewegung und legt dabei besonderes Augenmerk auf ihre (gewerkschaftliche) Organisierung sowie ihr emanzipatorisches Potential. Dabei wird anhand verschiedener semi-strukturierter Interviews versucht, ein Bild der Krankenhausbewegung zu zeichnen, eine Akteursbestimmung vorzunehmen, sowie ihre Erfolgsfaktoren herauszuarbeiten. Von weiterem Interesse dabei sind in ihr stattgefundene Organizing- und Bewusstseinswerdungsprozesse.

  • Helene Franke

    Studiengang: Politikwissenschaft (M. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Marion Reiser

    Das Netzwerk der Neuen Rechten

  • Wanda Gehrt

    Studiengang: Soziologie (M. A.)

    Betreuung durch Dr. Mike Laufenberg

    Konformistische Rebellion – rechte Einstellungen als autoritäre Subjektstabilisierung

    Dass das Erstarken manifester autoritärer Einstellungen einer Prekarisierung von Arbeits- und Lebensverhältnissen und Gefühlen von Unsicherheit und Deprivation zu tun hat, ist – wenn auch in unterschiedlichen Schattierungen und Schwerpunktsetzungen – mittlerweile unstrittig. Gleichzeitig bin ich in der Auseinandersetzung mit diesen Erklärungsansätzen immer an Grenzen gestoßen, denn warum eine (gefühlte) Deprivation rechte Einstellungen attraktiv machen, bleibt häufig offen. Davon ausgehend möchte ich im Rahmen meines Forschungsprojekts der Frage nachgehen, wie der (drohende) Deprivation begegnet wird und welche Rolle autoritäre Einstellungen dabei spielen. Dafür werden tiefenhermeneutische Fallrekonstruktionen durchgeführt, wodurch vom Besonderen der psychischen Prozesse der Interviewten auf allgemeine gesellschaftliche Strukturen abgehoben werden kann.

  • Moritz Harzbecher
    Moritz Harzbecher
    Moritz Harzbecher
    Foto: Moritz Harzbecher

    Studiengang: Soziologie (M. A.)

    Betreuung durch Dr. Jörg Oberthür

    Zersiedelung als Konfliktherd der sozial-ökologischen Transformation

    In dem Projekt werden Konflikte um das weltweit beobachtbare Phänomen der „Zersiedlung“ untersucht. Zersiedlung beschreibt die ungeordnete Ausbreitung von Siedlungen und Infrastruktur in das häufig landwirtschaftlich genutzte Umland hinein. Hiergegen haben sich in den letzten Jahren vermehrt Protestbewegungen gebildet. Das Projekt folgt der Grundthese, dass Zersiedelung nicht nur eine bestimmte Baupraxis, sondern auch in den Köpfen der Menschen und der Struktur der Gesellschaft verankert ist. Dies zeigt sich beispielsweise an dem verbreiteten Wunsch nach einem "Häuschen im Grünen", ebenso wie an den finanziellen Anreizen für Kommunen dafür, neue Bau- und Gewerbeflächen auszuweisen. Protest gegen Zersiedelung stellt somit zwangsläufig auch ebensolche mit ihr verknüpften gesellschaftlichen Vorstellungen, Ideale und Gewohnheiten zur Debatte. Anhand eines Fallbeispiels sollen die damit verbundenen Konflikte, die an ihnen beteiligten Akteursgruppen und die von ihnen eingebrachten Alternativen empirisch rekonstruiert werden.

    Kontakt:
    mharzbecher@aol.de

  • Marc-Dirk Harzendorf

    Studiengang: Soziologie (M. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Klaus Dörre

    Ökonomisierung – Privatisierung – Prekarisierung: Die Entdeckung des Gesundheitssystems als ‚Markt‘

  • Anna Lydia Kahle

    Studiengang: Psychologie (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Ilona Croy

    Schutzfaktoren psychischer Gesundheit

    Depressionen gehören zu den am häufigsten diagnostizierten psychischen Erkrankungen. Entsprechend bedeutsam ist die Erforschung von Ursachen sowie prädisponierenden und aufrechterhaltenden Bedingungen der Depression. Forschende sehen unter anderem im Selbstwert einen möglichen Vulnerabilitätsfaktor, weitere wichtige Faktoren scheinen die Qualität und Quantität sozialer Interaktionen darzustellen. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes am Lehrstuhl für klinische Psychologie soll diesen Zusammenhängen weiter nachgegangen werden. Ziel ist ein besseres Verständnis der Zusammenhangsrichtungen zwischen Depressionen und dem Selbstwert unter Einbezug der sozialen Eingebundenheit. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt sind von großer wissenschaftlicher Relevanz. So könnte es möglich werden, durch die Kenntnis der Zusammenhänge Personen mit hohen Ausprägungen auf den Risikofaktoren frühzeitig in Screenings zu identifizieren und entsprechende präventive Maßnahmen einzuleiten. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts würden somit einen Ansatz zur Prävention und Früherkennung psychischer Erkrankungen darstellen und könnten langfristig dabei helfen, schwere und chronische Verläufe zu verringern.

    Kontakt:
    anna.lydia.kahle@uni-jena.de

  • Freyja Krull

    Studiengang: Psychologie (M. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Ilona Croy

    Bewegungssynchronisation in psychotherapeutischen Interaktionen

    Während einer psychotherapeutischen Sitzung interagieren Therapeut:in und Patient:in nicht nur verbal, sondern auch nonverbal miteinander. Eine Art der nonverbalen Interaktion verläuft über Körperbewegungen. Dabei beeinflussen sich die Interaktionspartner:innen in ihren Körperbewegungen gegenseitig. Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob und wie sich diese Interaktionen über den Therapieverlauf verhalten und den therapeutischen Prozess sowie dessen Ergebnisse beeinflussen. Dabei sollen verschiedene Möglichkeiten getestet werden, Körperbewegungen während einer Sitzung zu analysieren. Das Projekt ist Teil der Psychotherapieforschung, konkret der Untersuchung von therapeutischen Prozessen und Wirkmechanismen in der Psychotherapie am Lehrstuhl für Klinische Psychologie.

    Kontakt:
    freyja.krull@uni-jena.de

  • Stefan Schmidt
    Stefan Schmidt
    Stefan Schmidt
    Foto: University of Rhode Island, RI, USA

    Studiengang: Psychologie (M. Sc.)

    Betreuung durch PD Dr. Gerd Wagner

    Das subjektive Erleben von Zwang

    Mit einer Lebenszeitprävalenz von 2-3% gehört die Zwangsstörung zu einer der häufigsten psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung. Ein Kernsymptom der Zwangsstörung ist der erlebte Verlust von Kontrolle über die eigenen Gedanken und Handlungen. Dieses negative Erleben wird häufig durch ritualisierte Handlungen bzw. Gedanken kompensiert. Bisher ist jedoch unklar, ob und wie das Erleben des Verlustes eigener Kontrolle im Rahmen der Erkrankung verändert ist und zu der Entstehung bzw. klinischen Manifestation dieser beiträgt. Ziel dieses Projektes, welches an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Jena durchgeführt wird, ist es, bestehende metakognitive und kognitive Erklärungsmodelle der Zwangsstörung um zwei sensomotorische Theorien, Excessive Conscious Monitoring (Übermäßige bewusste Überwachung) und Seeking Proxies for Internal States (Suche nach Stellvertretern für interne Zustände, zu erweitern um handlungsbezogene Merkmale von Personen mit einer Zwangserkrankung, wie dem Gefühl der Unvollständigkeit der Handlung bzw. des Handlungsabschlusses und der Repetitivität, zu erklären.

    Kontakt:
    stefan.schmidt@uni-jena.de

  • Lea Schnackenberg
    Lea Schnackenberg
    Lea Schnackenberg
    Foto: Lea Schnackenberg

    Studiengang: Soziologie (M. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Stefanie Hiß

    Zukunftsvision: Die Produktion von grünem Wasserstoff in Thüringen

    Im Angesicht der Klimakrise ist die Abkehr von kohlenstoffintensiven Technologien unbedingt notwendig – besonders im Energie-Bereich. In dieser Hinsicht gewinnt die Erforschung und Nutzung von wasserstoffbasierten Lösungen zunehmend an Bedeutung. Als Power-to-Gas-Technologie gehört Wasserstoff (H2) zu den sogenannten Power-to-X-Technologien, ist also ein Energieträger (X), der aus Strom (Power) hergestellt wird. Der derzeit in Deutschland gewonnene Wasserstoff ist meist Nebenprodukt der Industrie, doch auch die Errichtung von Produktionsstätten von grünem Wasserstoff in Deutschland wird diskutiert. Dieser H2 wird dann mithilfe von Strom produziert, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Inspiriert von der Transitionsforschung befasst sich das Projekt mit der Akzeptanz der Produktion grünen Wasserstoffs in Thüringen und versucht, Herausforderungen und Chancen zu identifizieren. Ein spezieller Fokus liegt auf der gesellschaftspolitischen Akzeptanz politischer Entscheidungsträger:innen, denn diese setzen Rahmenbedingungen für den Einsatz neuer Technologien und tragen so maßgeblich zum Erfolg oder Misserfolg einer Innovation bei.

  • Christoph Stieglbauer
    Christoph Martin Stieglbauer
    Christoph Martin Stieglbauer
    Foto: Christoph Martin Stieglbauer

    Studiengang: International Organizations and Crisis Management (M.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Christian Kreuder-Sonnen

    Interne Kontestation von informellen intergouvernementalen Organisationen

    Mein Projekt befasst sich mit internationalen Organisationen (IOs) und ihren Interaktionen mit Staaten. Einflussreiche IOs werden zunehmend von ihren Mitgliedsstaaten herausgefordert. Bislang wurde diese interne Kontestation von IOs ausschließlich im Zusammenhang mit formellen IOs wie den Vereinten Nationen oder der Europäischen Union untersucht. Formelle IOs basieren auf einem internationalen Vertrag und werden von einem ständigen Sekretariat unterstützt. Die Global Governance wird jedoch zunehmend von informellen IO wie der G7 oder der G20 geprägt, die keine formale vertragliche Grundlage oder ein Sekretariat haben. Auch wenn informelle IOs keine delegierten Kompetenzen haben und ihren Mitgliedstaaten keine formellen Verpflichtungen auferlegen können, werden auch sie intern angefochten. Mein Projekt zielt darauf ab, eine Theorie der internen Kontestation informeller IOs zu entwickeln, die die bestehende Forschung zu formellen IOs ergänzt.

    Kontakt:
    christoph.martin.stieglbauer@uni.de

  • Lukas Tran
    Lukas Tran
    Lukas Tran
    Foto: Lukas Tran

    Studiengang: Erziehungswissenschaft/Sozialpädagogik/Sozialmanagement

    Betreuung durch Prof. Dr. Roland Merten

    Messung sozialpädagogischer Kompetenzen von Absolventen einer Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher

    Die Ausbildung zum Erzieher folgt einem generalisierten Ansatz, der verschiedene sozialpädagogische Handlungsfelder umfasst. Weiterhin spielen pädagogische Fachkräfte eine wichtige Rolle, um soziale Ungleichheiten (zumindest partiell) auszugleichen. Um dies leisten zu können ist ein wichtiger Faktor die Qualität der Einrichtung bzw. der geleisteten Bildungsarbeit. Demzufolge stellen sich den pädagogischen Fachkräften hohe Anforderungen. In dieser Studie soll untersucht werden, ob pädagogische Fachkräfte entsprechende Kompetenzen in der Ausbildung erwerben können, die im praktischen Handeln eine herausragende Rolle spielen zur Entwicklung einer professionellen Haltung. In der frühkindlichen Bildung sind sozialpädagogische Kompetenzen eher am Rande thematisiert, somit ist ein Blick darauf von Interesse. Anknüpfend an ausgewählten Inhalten der einschlägigen Curricula soll mittels eines Kompetenzmodells erhoben werden, ob es eine inhaltliche Korrespondenz zwischen den curricularen Inhalten und faktisch vorfindlichen Kompetenzprofilen von Absolventen der entsprechenden Ausbildungsinstitutionen gibt.

    Kontakt:
    lukas.tran@uni.de

  • Linda von Faber
    Linda von Faber
    Linda von Faber
    Foto: Juri Nikolaus

    Studiengang: Soziologie (M. A.)

    Betreuung durch Dr. Martin Fritz

    Bioenergiedörfer: Wegbereiter in eine postfossile Zukunft?

    Menschengemachter Klimawandel, Abriss ganzer Dörfer für Kohletagebau, Endlichkeit von Öl- und Gasvorkommen: Dies sind nur einige Gründe dafür, warum eine postfossile Zukunft sinnvoll und letztlich wohl unumgänglich ist. Bioenergiedörfer, von denen etwa 180 in Deutschland existieren, sind ein Baustein der Energiewende, indem sie den Großteil ihres Strom- und Wärmebedarfs mittels Biomasse selbst produzieren. Für einen grundlegenden Wandel des Energiesystems reichen technologische Lösungen jedoch nicht aus – darüber hinaus bedarf es Veränderungen der Vorstellungswelten, Einstellungen und Praktiken der Menschen. Anhand der für Deutschland repräsentativen „BioMentalitäten“-Umfrage (n=4000) der BMBF-Nachwuchsforschungsgruppe „flumen“ untersuche ich deshalb, ob bzw. wie sich das alternative Verhältnis von Bioenergiedörfern zur Energiegewinnung auf deren Bewohner:innen auswirkt. Lassen sich beispielsweise andere Einstellungen zu Nachhaltigkeit oder ökologischere Praktiken als bei anderswo lebenden Personen feststellen? Wie nehmen die Bewohner:innen die Bioenergiedörfer und deren soziale, ökonomische und ökologische Auswirkungen wahr? Kurz: Welche Rolle können Bioenergiedörfer für die Transformation in eine postfossile Gesellschaft spielen?

  • Max Wäldrich
    Max Wäldrich
    Max Wäldrich
    Foto: Max Wäldrich

    Studiengang: Erziehungswissenschaft (B. A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Roland Merten

    Was heißt und zu welchem Ende studiert man Erziehungswissenschaft in Jena?

    Ganz bewusst lehne ich den Titel meines Forschungsprojektes an die Antrittsvorlesung Friedrich Schillers an. Ziel soll es sein, mittels Fragebogenerhebung, die wesentlichen Elemente der Studienwahlmotive sowie die vorgstellte beruflichen Perspektivierung von Erziehungswissenschaftsstudierenden in Jena zu erfassen. Entscheiden sich Studienanfänger*innen bewusst für das Studium, um somit einen bestimmten Beruf aus-zuüben? Ist das Studium der Erziehungswissenschaft nur die zweite Wahl, weil sie keinen anderen Studienplatz aufgrund hoher NC-Anforderungen (z.B. Psychologie, FH…) erhalten haben? Gibt es Studierende, die sich für das Fach Erziehungswissenschaft entscheiden, um ein als aufwändiger eingeschätztes Lehramtsstudium zu umgehen und als Seiteneinsteiger*innen in das Lehramt zu gelangen? Vor dem Hintergrund der Ergebnisse stellt sich die Frage nach möglichen Aufnahme- bzw. Auswahlprozedere für das Kernfach Erziehungswissenschaft im Bachelorstu-dium, um einerseits universitäre (Neu-)Akzentuierungen vornehmen zu können und andererseits die Drop-Out-Quote zu verringern.

    Kontakt:
    max.waeldrich@uni.de

Fakultät für Mathematik und Informatik

  • Jamal Drewlo

    Studiengang: Mathematik (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Tobias Oertel-Jäger

    Toeplitz-Systeme als Beispiele für den Übergang zwischen quasikristallinen und amorphen Strukturen

    In der Mathematik ist die Konstruktion von (Gegen-)Beispielen aus Objekten mit bestimmten Kombinationen von Eigenschaften eine zentrale Methode, um ein tieferes Verständnis über diese Objekte zu erlangen. Die sogenannten Toeplitz-Folgen und ihre zugehörigen Flüsse konnten bereits in der Vergangenheit eine Vielzahl von Beispielen für das Teilgebiet der Dynamischen Systeme bereitstellen. Toeplitz-Flüsse gehören zur Symbolischen Dynamik, wobei innerhalb einer Menge von Folgen deren Elemente durch einfache Linksverschiebung transformiert werden. Das scheint vorerst sehr künstlich; allerdings ist eher das Gegenteil der Fall. Zum Beispiel wurde nach der Entdeckung von Quasikristallen durch Nobelpreisträger Dan Shechtman schnell klar, dass gewisse mathematische Modelle von großem Nutzen sind, um solche Materialien zu beschreiben. Toeplitz-Flüsse sind, zusammen mit anderen Modellen, genau dazu in der Lage. Nichtsdestotrotz ist es mein Ziel, Toeplitz-Flüsse allein in ihrer mathematischen Abstraktion zu verstehen und nützliche Beispiele für die Welt der Dynamischen Systeme zu konstruieren.

Physikalisch-Astronomische Fakultät

  • Domenica Romina Bermeo Alvaro
    Domenica Bermeo Alvaro
    Domenica Bermeo Alvaro
    Foto: Domenica Bermeo Alvaro

    Studiengang: Photonics (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Jens Limpert

    Vier-Wellen-Mischung in mikrostrukturierten Fasern

    Die Vier-Wellen-Mischung (FWM) ist ein nichtlinearer optischer Prozess dritter Ordnung, bei dem nach der Annihilation von zwei eintreffenden Photonen (Pump-Photonen) zwei Photonen, ein Signal- und ein Idler-Photon, erzeugt werden. Die erzeugten Photonen sind stark quantenkorreliert. Die erzeugten korrelierten Photonenpaare können zur Verringerung des Quantenrauschens durch Squeezing verwendet werden oder als Photonenquellen in Quantenkommunikationsprotokollen eingesetzt werden. Üblicherweise werden Photonenpaare durch spontane parametrische Abwärtskonversion in Kristallen erzeugt. Dieser Prozess bietet jedoch nur eine geringe Helligkeit und ist durch die Herstellung der Kristalle begrenzt. FWM in optischen Fasern kann dies überwinden, indem es Photonenpaare mit hoher Helligkeit und kontrollierbarer Wechselwirkungslänge erzeugt und eine bessere Kopplung der erzeugten Paare in Telekommunikationsfasern ermöglicht. Daher wird in dieser Arbeit, die Erzeugung von Photonenpaaren durch FWM in endlosen Single-Mode (ESM) Fasern durch numerische Simulationen und optische Aufbauten untersucht.

  • Beatrix Bieber

    Studiengang: Werkstoffwissenschaften (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Delia Brauer und Dr. Kristin Griebenow

    Der Mischkationeneffekt in Borophospahtgläsern

  • Matin Dehghani
    Matin Dehghani
    Matin Dehghani
    Foto: Matin Dehghani

    Studiengang: Photonics (M. Sc.)

    Betreuung durch Dr. Christin David

    Die Auswirkungen der diffusen Streuung auf nichtlineare und nichtlokale Materialien


    Es war schon immer bequemer, Lichtstreuungsphänomene auf glatten oder regelmäßig strukturierten Nano-Oberflächen zu formulieren. Auf der anderen Seite ist die diffuse Streuung an rauen Oberflächen mit einer zufälligen Verteilung von Atomen auch von großem Interesse und hat eine breite Palette von Anwendungen (z. B. biochemische Sensoren, Energieernte in photovoltaischen Geräten, Lichtfalle usw.) sowie grundlegende Fragen, wie der Einfluss der diffusen Streuung auf Lichtphänomene im Nanomaßstab. Obwohl es einfachere und kostengünstigere Herstellungsmethoden für raue Oberflächen gibt, sind ihre Simulation und theoretische Analyse anspruchsvoller. In dieser Forschung wollen wir detaillierte Aspekte von zufälligen Oberflächen theoretisch untersuchen, von klassischen bis zu nichtklassischen, nichtlinearen Eigenschaften, Nichtlokalität, Nah- und Fernfeld-Eigenschaften, die durch Lichtbeugung verändert werden, sowie verschiedene numerische Ansätze zur Erklärung der Wechselwirkung von Licht und Materie in solchen komplexen Systemen.

  • Richard Kindler
    Richard Kindler
    Richard Kindler
    Foto: Richard Kindler

    Studiengang: Photonics (M. Sc.)

    Betreuung durch Dr. Falk Eilenberger

    Mikroresonatoren in Dünnfilm-Lithiumniobat zur Frequenzkammerzeugung für Metrologie

    Integrierte Optiken bzw. photonische integrierte Schaltkreise (PICs) erlauben es komplexe optische Aufbauten zu miniaturisieren und dabei effizienter und zuverlässiger zu machen. Eine mögliche Anwendung solcher PICs sind Frequenzkämme, die sich u.a. in der hochpräzisen Metrologie einsetzen lassen oder mit deren Hilfe Multiphotonen-Quantenzustände erzeugt werden könnten. Ziel meiner Forschung ist es auf Basis der am Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Physik der Universität Jena erarbeiteten Dünnschicht-Lithiumniobat-Plattform Frequenzkämme unter Verwendung von Mikroresonatoren zu erzeugen – also die entsprechenden Chips zu entwerfen, zu simulieren und zu charakterisieren und auf dem Weg dorthin viel über Detailfragen zu integrierten Optiken zu lernen. Die Mikroresonatoren ermöglichen eine effiziente Konversion des Pumplichts und bestimmen die spektralen Eigenschaften der Frequenzkämme maßgeblich. Lithiumniobat eignet sich aufgrund seiner ausgeprägten optischen Nichtlinearität und elektrooptischen Eigenschaften besonders für diese Anwendung.

    Kontakt:
    richard.kindler@uni-jena.de

  • Kira Klébesz

    Studiengang: Materials Science (M. Sc.)

    Betreuung durch Dr. Eva von Domaros

    Protonenleitfähigkeit in Wasser: Tunneleffekt oder nicht?

    Ich werde im Rahmen des Honours Projekts Wassercluster erforschen, um herauszufinden, wie Protonen innerhalb von Wasser übertragen werden. Obwohl die genaue Art der Protonenbewegung noch unklar ist, plane ich, dieses Rätsel mithilfe von Computersimulationen und einer innovativen Methode zu lösen. Ich werde dabei zwei mögliche Wege untersuchen, auf denen Protonen wandern können. Dieses Projekt führt uns auf eine faszinierende Entdeckungsreise in die atomistische Welt des Wassers und hat das Potenzial, uns bei der Erklärung wichtiger Phänomene zu unterstützen.

Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät

  • Jana Boltersdorf
    Jana Boltersdorf
    Jana Boltersdorf
    Foto: Jana Boltersdorf

    Studiengang: Geographie (B. Sc.)

    Betreuung durch Dr. Susann Schäfer

    Gesundheit und Wohlbefinden im Kontext des Klimawandels unter besonderer Berücksichtigung der Wohn- und Arbeitsorte

    In Mittelgebirgsregionen ist das Risiko durch wachsende Intensität und Häufigkeit von Extremwetterereignissen im Kontext des Klimawandels besonders hoch, gleichzeitig zeichnen diese Regionen sich oft durch finanzschwache Kommunen aus, woraus wissenschaftlicher Handlungsbedarf erwächst. Vor diesem Hintergrund gliedert sich das von mir geplante Forschungsprojekt in die Thematik der Klimawandelanpassung auf kommunaler Ebene ein. Ein Fokus liegt hierbei auf gesundheitsgeographischen Fragestellungen. Ziel meines Projektes ist es, mithilfe von quantitativen Datenauswertungen und qualitativen Interviews, zu ermitteln, inwieweit die räumliche Umgebung am Wohn- und Arbeitsort Auswirkungen auf das gesundheitliche Wohlbefinden von Befragten in Jena und Eisenberg im Kontext zunehmender Extremwetterereignisse hat. Dabei geht es beispielsweise um die bauliche Beschaffenheit der Wohn- und Arbeitsorte, aber auch um die genutzte Infrastruktur (z. B. Parks und andere Grünflächen).

    Kontakt:
    jana.boltersdorf@uni-jena.de

  • Lisa Maria Danius
    Lisa Maria Danius
    Lisa Maria Danius
    Foto: Maximilian Prochnow

    Studiengang: Geographie (B. Sc.)

    Betreuung durch Dr. Marcel Bliedtner

    Vergangene Dürre- und Feuerdynamiken in den südlichen europäischen Alpen anhand von Bio-marker-Analysen

    Die südlichen europäischen Alpen und insbesondere Norditalien leiden derzeit unter schweren Dürreperioden und ausgedehnten Waldbränden, da diese Region sehr sensibel auf den rezenten Klimawandel reagiert. Daher ist die Paläoumweltforschung hier besonders relevant und kann eine wertvolle Pespektive für Vorhersagen zum Klimawandel bieten. Ziel meines Foschungsprojekts ist daher, die Dynamik früherer Dürreperioden und Waldbrände in Norditalien während des Holozäns zu untersuchen. Dafür habe ich bereits meine Arbeitsgruppe bei einer Bohrkampagne in der Region Brianza (Norditalien) begleitet, wo wir lange Sedimentkerne aus dem Lago di Pusiano entnommen haben. An diesen Seesedimenten werde ich innovative Biomarker-Analysen durchführen, wie die komponentenspezifische Was-serstoffisotopie (δ²H) an n-Alkanen und die Untersuchung von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs). Diese sind wertvolle Proxys für die Rekonstruktion vergangener hydrologischer Bedingungen, Trockenperioden und Feueraktivitäten.

    Kontakt:
    lisa.maria.danius@uni-jena.de

  • Franz Jacobi
    Franz Jacobi
    Franz Jacobi
    Foto: Julia Vogt

    Studiengang: Chemie (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Martin Oschatz

    Untersuchung der Einbringung von Kationen in Kohlenstoffnitride zur Anwendung in Photo- und Elektrokatalyse

    Im von mir geplanten Forschungsprojekt werde ich die Einbringung von Kationen, insbesondere Übergangsmetallkomplexen, in Polyheptazinimide untersuchen. Diese Materialklasse, welche eine Unterklasse der Kohlenstoffnitride darstellt, zeigen elektro- und photokatalytische Eigenschaften, welche durch Einbringung von kationischen Spezies eingestellt werden können. Als Kationen möchte ich hierbei unter anderem positiv geladene Eisen-Komplexverbindungen verwenden. Eisen ist in den letzten Jahren durch seine vielseitige Chemie und gute Verfügbarkeit ins aktuelle Forschungsinteresse als Katalysatoralternative getreten. So soll untersucht werden, wie sich die Stoffeigenschaften des Materials je nach Variation der Komplexe verändern. Um ein prominentes Beispiel zu nennen, könnten aus den neuartigen Materialien Elektroden designt werden, die lichtgetrieben Wasser in Sauerstoff und den Treibstoff Wasserstoff spalten. Auch ist die Anwendung der Materialien als Energiespeichermedium in Form einer Kathode für Zink-Luft-Batterie ist möglich.

    Kontakt:
    franz.jacobi@uni-jena.de

  • Niklas Krüper

    Studiengang: Chemie (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Ivan Vilotijevic

    Totalsynthese von Trypanothion-Derivaten zur Analyse deren biochemischen Verhaltens in Reduktase-Enzymen von Krankheitserregern

  • Max Schuchardt
    Max Schuchardt
    Max Schuchardt
    Foto: Lukas Meyer

    Studiengang: Geographie (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Sebastian Henn

    Identifikation von Left-Behind-Places anhand von Immobiliendaten


    Die Untersuchung regionaler Unterschiede von Räumen stellt einen Forschungsschwerpunkt des Lehrstuhls für Wirtschaftsgeographie dar. Mit meiner Forschung möchte ich aufzeigen, wie der Immobilienmarkt in Zusammenhang mit Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Form von Wahlergebnissen und Emotionen steht. In der
    Immobilienökonomie stehen oft die direkten Eigenschaften (z.B. Ausstattung, Wohngröße, …) im Vordergrund. Eine Betrachtung der topologischen Einbindung in Nachbarschaften finden rudimentär statt. Da der Immobilienmarkt eine große volkswirtschaftliche Bedeutung hat und dieser einen starken Einfluss auf die regionale Entwicklung einer Region hat, ist eine Untersuchung sinnvoll. Als Untersuchungsobjekt dienen dabei „Ruinen“-Häuser, welche in der Bevölkerung negative Emotionen auslösen und das „Gefühl des "Abgehängtsein“ verstärken. Die Datengewinnung soll mittels „Web-Minings“ erfolgen. Dabei soll datengetrieben der Versuch unternommen werden, einen Index zu entwickeln, mit dessen Hilfe „abgehängte“ Orte identifiziert werden können.

    Kontakt:
    max.schuchardt@uni-jena.de

  • Stefanie Wentzke

    Studiengang: Chemische Biologie (M. Sc.)

    Betreuung durch Dr. Nico Ueberschaar

    Qualitative und Quantitative Analyse von DNA-Modifizierungen als Epigenetische Marker

Fakultät für Biowissenschaften

  • Tiyasa Adhikary
    Tiyasa Adhikary
    Tiyasa Adhikary
    Foto: Chhanda Adhikary

    Studiengang: Molecular Life Science (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Jan Schirawski

    Funktionelle Charakterisierung der wirtsspezifischen SRS13900-Faktoren mittels Hefe-Zwei-Hybrid-System und Co-Immunpräzipitation

    Der Pilz Sporisorium reilianum gehört zur Gruppe der Rußtaupilze, die dafür bekannt sind, schwarze, sporenähnliche Strukturen auf Pflanzen zu bilden, die leicht durch den Wind verbreitet werden. Mais und Sorghum sind die beiden wichtigsten Kulturpflanzen, die von diesem Pilz befallen werden. Sporisorium reilianum ist der Erreger der Mais- und Sorghumkrankheit. Die Deletion des Gens srs13900 durch doppelte homologe Rekombination führte zu einer Verminderung der Virulenz in Sorghum-Pflanzen. Die nächsten Schritte werden sein, die potentiell interagierenden Proteine zu identifizieren, die an dieser Verminderung beteiligt sind. Durch dieses Experiment werden wir in der Lage sein, die interagierenden Proteine funktionell zu charakterisieren, die für die Reduktion der Virulenz verantwortlich sind und damit die wirtsspezifischen Faktoren in Sorghum in Bezug auf SRS13900 funktionell zu charakterisieren.

    Kontakt:
    tiyasa.adhikary@uni-jena.

  • Gabriele Beccacece
    Gabriele Beccacece
    Gabriele Beccacece
    Foto: Lichtbild Fotografie Jena /Jenny Urban

    Studiengang: Evolution, Ecology and Systematics (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Kirsten Küsel

    Der Einfluss der Landnutzung auf die mikrobielle Vielfalt im Boden und die damit verbundenen Ökosystemfunktionen

    Terrestrische Ökosysteme beginnen mit dem Boden und seiner blühenden und reichhaltigen Artenvielfalt, von der ein Großteil für das Auge unsichtbar ist. Im Zentrum stehen die Bodenbakterien und -pilze, die für den Kohlenstoffkreislauf, die Fruchtbarkeit und die Produktivität der Böden, wie wir sie heute kennen, verantwortlich sind. Ihre Bedeutung wird zunehmend anerkannt, nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Bedrohungen durch direkte und indirekte anthropogene Veränderungen. Mit diesem Projekt möchte ich die biologische Vielfalt des Bodens und die Ökosystemfunktionen von 416 Standorten in Nordportugal und in sechs verschiedenen Landnutzungsformen analysieren. Dabei werden verschiedene landwirtschaftliche Bewirtschaftungsformen, einheimische und nicht einheimische Wälder, natürliche und städtische Gebiete miteinander verglichen. Bislang haben nur 0,3 % der weltweit untersuchten Standorte eine ähnliche Analyse durchgeführt, bei der Daten zur biologischen Vielfalt und zu den Ökosystemfunktionen des Bodens kombiniert wurden. Daher erfüllt mich dieses Projekt mit Stolz und Begeisterung.

    Kontakt:
    gabriele.beccacece@gmail.com.

  • Antonio Bollig
    Antonio Bollig
    Antonio Bollig
    Foto: Antonio Bollig

    Studiengang: Biologie (B. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Martin Kaltenpoth

    Was weiß die Wüstenameise über ihre Nachbarn?

    Die tunesische Wüstenameise Cataglyphis fortis lebt in Salzwüsten, welche sich durch ihre Niederschlagsarmut, extreme Hitze und völlige Abwesenheit von für Menschen wahrnehmbare Landmarken auszeichnet. In meinem Projekt möchte ich mich vor allem auf die Untersuchung des Navigationssystems dieser Ameise konzentrieren. Im Fokus wird der sogenannte path integrator, das kognitive Hauptwerkzeug der Navigation von C. fortis stehen. Dieser Wegintegrator ist bereits gut verstanden. Es sind zum einen äußere Faktoren und damit verbundene physiologische Sinnessysteme, jedoch auch Informationen über intrinsische Prozesse, die den Wegintegrator beeinflussen. So kann die Ameise zum Beispiel ihre eigenen gezählten Schritte, das Himmelslicht, olfaktorische und visuelle Landmarken wahrnehmen und nutzen, um sich in der Salzwüste zu orientieren. Die Wahrnehmung von und soziale Interaktion mit Nachbarnestern ist in ihrem Beitrag zur räumlichen Orientierung jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Durch eine Reihe von Verhaltens-Experimenten möchte ich herausfinden, ob C. fortis anhand von Interaktion mit bereits bekannten Nachbarnestern ableiten kann, wo sie sich in Bezug auf ihr eigenes Nest befindet, und diese Information nutzt, um das eigene Nest anzusteuern.

    Kontakt:
    antonio.louis.bollig@uni-jena.

  • Dennis Böttger
    Dennis Böttger
    Dennis Böttger
    Foto: Dennis Böttger

    Studiengang: Evolution, Ecology and Systematics (M. Sc.)

    Betreuung durch Dr. Gunnar Brehm

    3-Dimensionale Vermessung nachtaktiver Falter

    In meinem Projekt möchte ich Insekten aus der Sammlung des Phyletischen Museums dreidimensional vermessen, um deren Körpergröße zu bestimmen. Die Körpergröße gilt als eine der wichtigsten Eigenschaften eines Tieres, weil wesentliche physiologische und ökologische Eigenschaften von Organismen von ihr abhängen. Bisher ist in der Fachliteratur nur wenig darüber bekannt, ob und wie sich die die Körpergröße zwischen frisch gefangenen Tieren und Langzeitpräparaten unterscheidet. Außerdem verfügt das Museum über Vergleichssammlungen von Proben, die in verschiedenen Höhenschichten eines Standortes gefangen wurden. Hier möchte ich ebenfalls einen Vergleich zwischen Tieren des Kronenraumes und des Unterwuchses anstellen und an die Erkenntnisse meiner Bachelorarbeit anknüpfen. Ich konnte zeigen, dass nachtaktive Schmetterlinge im Kronenraum des Jenaer Forstes im Schnitt um 1,6 mm größer waren, gemessen an ihrer Flügellänge. Die Vermessung der Körpergröße will ich nun mit diesem Projekt ergänzen.

    Kontakt:
    dennis boettger@uni-jena.de

  • Ritam Das
    Ritam Das
    Ritam Das
    Foto: Ritam Das

    Studiengang: Molecular Life Science (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Maria Mittag

    Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Algen und Mikroorganismen unter naturnahen Bedingungen

    Ein kritischer Schritt im globalen Kohlenstoffkreislauf ist die CO2-Fixierung durch photosynthetische Mikroorganismen einschließlich Cyanobakterien und Mikroalgen (etwa 50 %) (Field et al., 1998). Mikroalgen koexistieren in terrestrischen und aquatischen Lebensräumen mit anderen Mikroorganismen, die ihre allgemeine Fitness beeinflussen (Hom et al., 2015). Trotz ihrer großen ökologischen Bedeutung ist unser Verständnis der molekularen Mechanismen dieser Interaktionen spärlich und daher schlecht verstanden. In dieser Studie möchte ich das Interaktom von Algen, Bakterien und Viren in stimulierten natürlichen Umgebungen als Teil des Honours-Programms im Labor von Prof. Maria Mittag untersuchen und verstehen. Ich glaube, dass diese Studie uns helfen wird, besser zu verstehen, wie verschiedene Mikroorganismen, die in enger Verbindung miteinander leben, interagieren und wie ihre Auswirkungen ihre allgemeine Fitness beeinflussen könnten

    Kontakt:
    ritam.das@uni-jena.de

  • Vivian Holzhauer
    Vivian Holzhauer
    Vivian Holzhauer
    Foto: Lena Heidtmann

    Studiengang: Evolution, Ecology und Systematics

    Betreuung durch Dr. Gunnar Brehm

    Entwicklung und Etablierung einer neuartigen und vollautomatischen Erfassungsmethodik für nachtaktive Großschmetterlinge (Makrolepidoptera)

    Herkömmliche Erfassungs-Methoden für Nachtfalter sind sehr zeitaufwändig, und bisherige Datensätze somit oftmals durch das Zeitkontigent des Entomologen limitiert. Eine vollautomatische Erfassungsmethodik ermöglicht die Aufnahme und Auswertung großer, kontinuierlicher Datensätze. Solche Datensätze sind aus wissenschaftlicher Sicht äußerst wertvoll, da sie auch langfristige Änderungen in der Biomasse und im Artenspektrums abbilden, sowie detaillierte Einblicke in die Aktivitätsverläufe der Arten innerhalb einer Nacht, und über die gesamte Saison liefern. Darüber hinaus können solche Datensätze auch dafür genutzt werden, um KIs zu trainieren, um zukünftig die Arten automatisch zu bestimmen. Bei der Erfassungsmethodik handelt es sich um Fotofallen — Kameras, die für ein halbes Jahr an mehreren Standorten im Gelände verbleiben und im 2-Minuten-Takt Fotos von einem UV-beleuchteten Schirm machen (UV-Licht wirkt nachweislich anziehend auf Nachtfalter). Das Resultat: tausende Fotos, die von verschiedensten Arten, Individuen, Farbvariationen und Aktivitätsverläufen zeugen und in verschiedenster Hinsicht analysiert werden können. Ein einzigartiger und vielseitiger Einblick in eine sonst verborgene und nur schwer zugängliche Welt.

    Kontakt:
    vivian.woodcutter@gmx.net

  • Hannah Knaudt

    Studiengang: Biochemistry (M. Sc.)

    Betreuung durch Dr. Alessandro Ori

    Erforschung der zirkadianen Rhythmik von Proteasom-Substraten

    Ähnlich wie unser Schlaf-Wach-Rhythmus durchlaufen auch viele weitere biologische Prozesse tägliche Schwankungen, welche als Antwort auf externe Signale wie Temperatur oder Tageslicht auftreten. Diese zirkadianen Rhythmen beeinflussen nicht nur die Körpertemperatur oder die Hormonproduktion, sie treten auch auf zellulärer Ebene auf. Nicht mehr benötigte Proteine werden in der Zelle durch das so genannte 26S Proteasom abgebaut. Tatsächlich wird auch dieser Abbauprozess durch zeitliche Schwankungen beeinflusst. Im Laufe eines Zeitraums von 24h zeigen sich nicht nur Veränderungen der Proteasom-Aktivität, durch den Abbau von wichtigen zirkadianen Regulatoren hat das Proteasom auch eine wichtige Rolle für das genaue Timing der zirkadianen Uhr. Durch die spezifische Markierung benachbarter Proteine des Proteasoms kann ich potenzielle Proteasom-Substrate nachweisen und untersuchen. Ich plane diese Technik anzuwenden, um herauszufinden, inwiefern und welche Substrate zeitabhängig reguliert sind. Eventuell lassen sich hierdurch wichtige Erkenntnisse gewinnen, welche Bedeutung die zirkadiane Uhr für den Abbau von Proteinen hat.

    Kontakt:
    hannah.knaudt@uni-jena.

  • Leif Lammers

    Studiengang: Biologie (B. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Jan Schirawski

    Komplementation des 7_11 Clusters in Sporisorium reilianum

  • Valentina Lazarova

    Studiengang: Molecular Life Science (M. Sc.)

    Betreuung durch Dr. Matthew Blango

    Aufklärung der physiologischen Rolle einer tRNA-Modifikation in A. fumigatus

    Als Hauptursache für pulmonale Aspergillose betrifft Aspergillus fumigatus vor allem immungeschwächte Personen, wobei unter anderem die zunehmende Resistenz gegen Antimykotika zu einer Sterblichkeitsrate von 50–90 % beiträgt. Die schnelle Anpassungsfähigkeit und die komplexen Stressreaktionen des Pilzes beinhalten einen oft übersehenen Aspekt der Genkontrolle: Modifikationen der Transfer-RNA (tRNA). Für mein Masterarbeitsprojekt haben wir das mod5-Gen gelöscht, das für die konservierte N6-Isopentenyladenosin-Modifikation verantwortlich ist. Dies führte zu Phänotypen von Wachstumsstörungen und erhöhter Stressempfindlichkeit, aber unerwarteterweise zu einer Resistenz gegen das Antimykotikum 5-Fluorocytosin. Die quantitative PCR zeigte eine Dysregulation in der Cross-Pathway-Control auf – einem System, das für die Stressregulation und die Virulenz von Pilzen von entscheidender Bedeutung ist. mRNA-Sequenzierung und Proteomanalyse sollen weitere Einblicke in die antimykotische Arzneimitteltoleranz liefern, die in dem Stamm ohne Modifikation beobachtet wird. Das Projekt liefert neue Erkenntnisse zur Translationsregulation und Pathogenität und geht tiefer in die Physiologie dieses bedrohlichen Krankheitserregers ein.

    Kontakt:
    valentina.lazarova@uni-jena.

  • Kiara Lehmann
    Kiara Lehmann
    Kiara Lehmann
    Foto: Jürgen Lehmann

    Studiengang: Biochemistry (M.Sc.)

    Betreuung durch Dr. Aishwarya Iyer-Bierhoff

    Proximity Labeling zur Untersuchung des Glukokortikoidrezeptor-Interaktoms bei Leberentzündung

    Das endokrine System reagiert auf extrinsische und intrinsische Reize mit der Produktion von Hormonen zur Regulation von Prozessen, die dem Körper die Aufrechterhaltung der Homöostase ermöglichen. Als Reaktion auf Stressfaktoren, wie z. B. eine Infektion, wird das Stresshormon Cortisol in den Blutkreislauf freigesetzt. In den Zielzellen bindet Cortisol an den Glucocorticoid-Rezeptor (GR), wodurch dieser in den Zellkern transloziert, wo er an die DNA bindet, Transkriptions-Cofaktoren rekrutiert und die Genexpression reguliert. Der hepatische GR moduliert den Nährstoffmetabolismus zur Aufrechterhaltung der Energiehomöostase. Als Reaktion auf eine Infektion regelt die Leber jedoch ihre Stoffwechselfunktionen herunter, um die Entzündung durch eine Akute-Phase-Reaktion (APR) zu beenden. Um zu verstehen, wie der hepatische GR unter entzündlichen Bedingungen, wie einer Sepsis, zwischen seinen Stoffwechsel- und Akute-Phase-Rollen wechselt, möchte ich Veränderungen im GR-Interaktom mit Hilfe einer Proximity-Labeling-Technik in aus der Leber stammenden Zelllinien untersuchen.

    Kontakt:
    kiara.lehmann@uni-jena.de

  • Alexander Täuber
    Porträt des Honours-Studierenden Alexander Täuber
    Porträt des Honours-Studierenden Alexander Täuber
    Foto: Alexander Täuber

    Studiengang: Evolution, Ecology and Systematics (M. Sc.)

    Betreuung durch PD Dr. Markus Bernhardt-Römermann

    Vergleich der Struktur von sechs Waldtypen durch drei-dimensionelle Laser Scans im Kontext der Waldzustandserhebung

    Für mein Honours Projekt betrachte ich sechs Waldtypen um die Stadt Jena, welche Teil des Waldmonitoringprogramms ”Waldzustandserhebung” sind. Hierfür nutze ich ”Light detection and ranging” (LiDAR) um diese zu beschreiben und vergleichen. Mit dieser Methode ist es möglich dreidimensionale Modelle eines Gebietes zu erstellen. Diese können mit Algorithmen ausgewertet werden, um Daten wie Baumhöhe, -durchmesser oder Biomasse zu extrahieren. Zusätzlich zeichnen Datenlogger an jedem Standort permanent Temperatur- und Feuchtigkeitsdaten in der Luft und im Boden auf. Diese mikroklimatischen Daten werden zusammen mit den von LiDAR abgeleiteten Strukturparametern einen detaillierten Vergleich der verschiedenen Waldtypen ermöglichen. Zusätzlich können meine Daten die der Waldzustandserhebung ergänzen und zusätzliche Erkenntnisse zur Lösung aktueller Probleme des Waldmanagements ermöglichen. Ein Beispiel hierfür wäre die Auswahl widerstandsfähigerer Bäume im Rahmen der Klimakrise.

    Kontakt:
    alexander.taeuber@uni-jena.de

  • Renè Zschoche

    Studiengang: Microbiology (M. Sc.)

    Betreuung durch PhD Jannick Van Cauwenberghe

    Untersuchung von Vibriophagenmerkmalen und deren Einfluss auf die Gemeinschaft der Vibrio-Bakterien

    Viren sind mit einer geschätzten Zahl von 1031 die am häufigsten vorkommenden Lebewesen auf dem Planeten. Die meisten Viren sind Bakteriophagen, auch Phagen genannt, welche nur Bakterien infizieren. Gelangt ein Phage in eine Bakteriengemeinschaft kann dies zu einer erheblichen Veränderung dieser Gemeinschaft führen, die durch Phagen vermittelte Lyse einiger Bakterienstämme und dem verstärkten Wachstum anderer Stämme verursacht wird. Eine Arbeit von Morella et al. zeigte, dass Phagen in der Lage sind, die Bakterienhäufigkeit und -zusammensetzung während der Etablierung eines Mikrobioms zu beeinflussen. Ich werde mit Vibriophagen arbeiten, die mit einer Gemeinschaft mariner Vibrio-Stämme assoziiert sind, um das Phagenmerkmal zu untersuchen, dass die Bakteriengemeinschaft am meisten verändert. Dabei wird das Wachstum einzelner Bakterienstämme und das Wachstum der gesamten Bakteriengemeinschaft untersucht. Weiterhin werde ich die Veränderungen untersuchen, die auftreten, wenn ein Mitglied der Bakteriengemeinschaft verloren geht. Die Phagen werden charakterisiert, und auf ihre Eigenschaften untersucht. Sobald das Gemeinschaftswachstum und die Phagen charakterisiert sind, werde ich mit der Kokultivierung der Bakteriengemeinschaft und den Phagen beginnen, um die durch die Phagen verursachten Veränderungen zu erforschen.

Medizinische Fakultät

  • Charlotte Ohl

    Studiengang: Molecular Medicine (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Christoph Englert

    Der Effekt von Myc auf den Metabolismus in Nothobranchius furzeri

    Alterung ist ein unaufhaltsames Phänomen, das jeden Organismus betrifft. Gerade deshalb ist es wichtig, den Alterungsprozess zu verstehen. Das Gen Myc ist dabei interessant, weil es bei allen Wirbeltieren vorhanden und in lebenswichtigen Prozessen wie Zellwachstum und Stoffwechselregulation involviert ist – Prozesse, die sich im Alter stark verändern können. Ich möchte anhand von Myc den Alterungsprozess am Modellorganismus Nothobranchius furzeri (Türkiser Prachtgrundkärpfling; Killifisch) untersuchen, der sich durch eine sehr kurze Lebensspanne auszeichnet. Es wurde bereits gezeigt, dass teilweises Ausschalten von myc im Killifisch den Stoffwechselweg Glykolyse, die Energiegewinn aus Zuckermolekülen, verstärkt. Gleichzeitig regenerieren abgeschnittene Schwanzflossen verglichen mit Wildtyp-Fischen schneller. Um besser zu verstehen, wie sich Myc auf Stoffwechsel und Regeneration auswirkt, exprimiere ich die Genvarianten myca und mycb aus dem Killifisch in menschlichen Zellen und untersuche Veränderungen des Stoffwechsels, insbesondere der Glyokolyse, um Rückschlüsse auf den Alterungsprozess zu ziehen.  

    Kontakt:
    charlotte.ohl@uni-jena.de

  • Pia Pritzke
    Pia Pritzke
    Pia Pritzke
    Foto: Pia Pritzke

    Studiengang: Medical Photonics (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Christian Eggeling

    Entwicklung eines Napari-Plugins für Live-Aufnahmen und Erstellung einer Python Bibliothek für die MINFLUX-Datenanalyse

    Mikroskope sind ein unverzichtbares Werkzeug, um die komplexen Prozesse in biologischen Zellen zu verstehen, und spielen daher eine wichtige Rolle in der biologischen Forschung. Um den Forschern die Nutzung komplexer Mikroskopaufbauten zu erleichtern, zielt dieses Projekt darauf ab, ein Software-Plugin für den Python basierten Bildbetrachter Napari zu erstellen, der Live-Aufnahmen von Mikroskopmessungen ermöglicht. Der Plugin wird eine benutzerfreundliche, hardware-unabhängige Schnittstelle bieten und die Möglichkeit bieten, Echtzeitmessungen direkt in Napari durchzuführen. Dieser Plugin wird auch eine Vielzahl von Verarbeitungsalgorithmen enthalten. Darüber hinaus soll eine Python-Bibliothek für die Datenanalyse von Fluoreszenzbildern erstellt werden, die mit der Super-Resolution-Mikroskopietechnik MINFLUX aufgenonnen wurden. Mit diesen Techniken können molekulare Dynamiken und Interaktionen, die für zelluläre Funktionen essentiell sind, mit bisher unerreichter Detailgenauigkeit untersucht werden.

    Kontakt:
    pia.pritzke@uni-jena.de

  • Dana Rottleb
    Dana Rottleb
    Dana Rottleb
    Foto: Kilian Reinhardt

    Studiengang: Humanmedizin (Staatsexamen)

    Betreuung durch PD Dr. Gregor Hayn-Leichsenring

    Weiterführende Analyse der Erkennung von Krankheitszeichen im Gesicht anhand von Fotographien – eine Eyetracking-Studie

    In meinem Projekt geht es darum, das Blickverhalten bei der Betrachtung von Gesichtsfotographien zu analysieren, wenn dabei von Facialisparese, also einer halbseitigen Gesichtslähmung, betroffene Menschen gezeigt werden. Die Grundidee ist, verhaltensbezogene Unterschiede unter der Bedingung festzustellen, dass Gesichter zum einen ohne Anweisungen betrachtet und darunter Erkrankte gezeigt werden und zum anderen die Instruktion besteht, Symptome zu identifizieren und das Vorliegen einer Parese zu bewerten. Die Studie soll dabei unterstützen, das möglicherweise evolutionär beeinflusste Verhalten von Menschen bei Erkennung „von der Norm abweichender“ Gesichter besser zu beschreiben und durch eine Bewusstmachung der unterschiedlichen Verhaltensweisen - i.e. ein Gesicht wird anders betrachtet, weil die Person vermutet, das Gegenüber sei erkrankt, beziehungsweise, weil die konkrete Prämisse besteht, Erkrankte identifizieren zu wollen - Vorurteile abzubauen sowie eventuell diskriminierend wirkende unbewusste Handlungen aufzudecken.

  • Helene Schaefermeyer
    Helene Gunhild Schaefermeyer
    Helene Gunhild Schaefermeyer
    Foto: Anika Sendig

    Studiengang: Humanmedizin (Staatsexamen)

    Betreuung durch PD Dr. Gregor Hayn-Leichsenring

    Studie zur Analyse systemischer Erkrankungen und Konditionen auf Fotografien des Gesichts

    In einer immer technisierter werdenden apparativen Medizin stellt sich die Frage nach der Wichtigkeit von ärztlichen klinisch-diagnostischen Fähigkeiten. In meinem Projekt beschäftige ich mich mit der Frage, ob sich systemische, d.h. organ-übergreifende, Erkrankungen auf Fotografien des Gesichts differenzieren lassen. Dafür fotografiere ich Probandinnen mit verschiedenen Erkrankungen und Konditionen sowie eine gesunde Kontrollgruppe und führe im Anschluss eine Studie mit Fachärzt*innen und Laien durch. Die Forschungsfrage folgt einer aktuellen schwedischen Studie, die zeigen konnte, dass Krankheitszeichen bezogen auf eine bakterielle Infektion auf Fotografien des Gesichts, sogar kulturübergreifend, erkannt werden konnten (Arshamian et al., 2021). Zu erforschen bleibt jedoch einerseits, ob es sich bei den Merkmalen um allgemeine oder krankheitsspezifische Anzeichen handelt und andererseits, ob wir evolutionsbiologisch oder durch Fähigkeitserwerb zu einer Unterscheidung von erkrankt und gesund gelangen.

    Kontakt:
    helene.gunhild.schaefermeyer@uni-jena.de

  • Dominik Schröter
    Dominik Schröter
    Dominik Schröter
    Foto: Inka Rodigast/UKJ

    Studiengang: Humanmedizin (Staatsexamen)

    Betreuung durch PD Dr. Hans-Michael Tautenhahn

    Vergleich von in vivo und in vitro CYP1A2 Aktivität bei gesunden und NAFLD Patienten

    Bis 2040 wird erwartet, dass die Prävalenz der Leberverfettung (MASLD) weltweit 55,4 % erreichen wird. Die Verfettung der Leber kann den Arzneimittelstoffwechsel beeinträchtigen. Statistisch erhoben nehmen Menschen über 70 Jahre im Durchschnitt 7 Substanzen pro Tag ein. Diese Polypharmazie erhöht das Risiko von Komplikationen im Rahmen größerer Leberoperationen. Allerdings ist es schwierig, dieses Risiko vor der Operation bereits vorherzusagen. Um die Entwicklung der CYP1A2-Funktion, eines der Schlüsselenzyme für den Arzneimittelstoffwechsel, zu bewerten, haben wir Faktoren wie Alter und Steatose untersucht. In dieser Studie wollen wir die CYP Enzymexpression, die Aktivität in-vitro und die Aktivität in-vivo mit dem LiMAx® Assay bei gesunden und MASLD Patient:innen untersuchen.