Die Universität stellt ab sofort Menstruationshygieneprodukte auf ihren Toiletten zur Verfügung.

Tampons und Binden auf Campus-Toiletten

Friedrich-Schiller-Universität Jena stellt ihren Angehörigen kostenfrei Menstruations­hygiene­produkte zur Verfügung
Die Universität stellt ab sofort Menstruationshygieneprodukte auf ihren Toiletten zur Verfügung.
Foto: Liana Franke/Universität Jena

In Toiletten ist Toilettenpapier selbstverständlich – und meistens auch vor­handen. Ebenso selbstverständlich werden dort nun auch Menstruationshygiene­pro­dukte zur Verfügung gestellt: zumindest an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Als eine der ersten Universitäten in Deutschland stellt die Hochschule ihren Angehörigen Binden und Tam­pons auf ausgewählten Toiletten auf dem Campus kostenfrei bereit. Die Anregung dazu kam vom Studierendenrat (StuRa).

„Wir wollten uns für mehr geschlechtergerechte Hilfsmittel einsetzen“, sagt Klara Morfeld, die als ehemaliges StuRa-Mitglied zu den Initiatorinnen des Projektes gehört. „Ich hoffe, dass wir damit ein Vorbild für andere Universitäten und öffentliche Einrichtungen sein können“, erläutert sie die Motivation zu dieser Maßnahme. „Mit der Bereitstellung von Menstruations­hygieneprodukten in der Universität wollen wir eine Entstigmatisierung der Menstruation erreichen“, erklärt Elisabeth Zettel, die Vorsitzende des Gleichstellungsreferats der Studier­endenvertretung. „Dieses Thema ist nach wie vor schambehaftet. Dies zeigte auch die Debat­te um die Aufhebung der Luxussteuer für diese Produkte. Das Thema Menstruation und die damit verbundenen Nachteile für Frauen rufen antifeministische Reflexe hervor. Gerade deshalb sind solche Schritte wichtig.“ Die Bereitstellung der Produkte könne zwar nicht die finanzielle Mehrbelastung der Frauen aufheben, aber die Universität Jena setze ein gutes Zeichen. „Somit tragen wir als Universität zu einer Normalisierung im Umgang mit dem Thema bei“, betont Zettel.

Ein positives Signal für die Geschlechtergerechtigkeit

Für die Universität ist dies ein weiterer Schritt auf ihrem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit, die auch im neuen Leitbild der Uni Jena verankert ist. Daher wird die Maßnahme ebenfalls von der Gleichstellungsbeauf­tragten der Universität Prof. Dr. Bärbel Kracke unterstützt: „Die Periode kann Frauen auch unvorbereitet treffen. Dass unsere Universität jetzt kostenlose Hilfe für solche Situationen anbietet, ist ein positives Signal für die Gleichstellung der Geschlechter.“

Die Universität Jena wird die Resonanz auf die kostenlose Bereitstellung der Hygieneartikel beobachten. Wenn es einen wertschätzenden Umgang mit den Artikeln gibt, sollen sie nach Ablauf der jetzt gestarteten Testphase langfristig bereitgestellt werden.

Die Hygieneprodukte werden auf Toiletten im Universitätshauptgebäude, am Abbe-Campus, im Zentralgebäude der Bibliothek (ThULB), in der Teilbibliothek Naturwissenschaften sowie am Döbereiner- und am Domaschk-Hörsaal während der Testphase bereitgestellt.

Vorbild für die Jenaer Initiative ist Schottland. Dort ist die kostenlose Bereitstellung seit 2020 für alle öffentlichen Institutionen gesetzlich vorgeschrieben.

Kontakt:

Katja Barbara Bär
Chief Communications Officer (CCO)
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Abteilung Hochschulkommunikation
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