Utopie und Dystopie als Praktiken sozialen Imaginierens
Die Vorstellungen, wie unsere Zukunft aussieht, sind aktuell wohl so aussichtslos und verzweifelt wie selten zuvor. Das Prinzip Hoffnung schafft es kaum mehr, sich gegen die erlebten und absehbaren Entwicklungen zu behaupten. Die Angst vor Wirtschaftskrisen, Krieg, Terror und Klimawandel nimmt kontinuierlich zu und das Vertrauen in politische und gesellschaftliche Institutionen sinkt stetig. Schon der Erhalt des Status Quo wirkt für viele utopisch. Doch hat der Glaube an eine bessere Zukunft angesichts der Katastrophen und Polykrisen unserer Gegenwart wirklich ausgedient?
Wir laden alle Interessierten und Neugierigen aus Universität und Stadt zum 1.Studierendenkongress an der Universität Jena in das Trafo ein. Gemeinsam wollen wir aus unterschiedlichen Perspektiven der Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaften, der Philosophie, Geschichtswissenschaft sowie Soziologie Utopien und Dystopien als Praktiken sozialen Imaginierens beleuchten und miteinander diskutieren.
Anmeldung
Wir haben noch einige wenige Plätze frei. Wenn ihr mitdiskutieren oder einfach nur zuhören wollt, wenn ihr euch vernetzten und austauschen oder einfach einen spannenden Tag haben wollt, dann kommt gerne vorbei!
Der Kongress ist öffentlich und eine vorherige Anmeldung nicht notwendig. Für unsere Planung würde uns eine vorherige Anmeldung aber sehr helfen. Es gibt keine Teilnahmegebühr, für Verpflegung wird gesorgt. Die Fahrt- und Übernachtungskosten der Vortragenden werden übernommen.
Hier geht es zur Anmeldung
Unser Programm
Der Kongress beginnt mit der Auftaktveranstaltung des Graduiertenkollegs Explorations in Practices and Dynamics of Social Imagining en am Donnerstag, den 10. April um 11:30 Uhr im Trafo in der Nollendorfer Straße in Jena. Direkt im Anschluss beginnen um 14 Uhr die Vorträge und Diskussionen der Studierenden aus Berlin, Erfurt, Jena, Leipzig, Luzern und Weimar. Besonders freuen wir uns, dass Emma Braslavsky im Rahmen des Kongresses Auszüge aus ihrer Hörcomic-Serie Agent Zukunft vorstellen wird und Constanze Zacharias ihre Sonic Lecture Performance Crackin' Utopia.
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Donnerstag, 10. April 2025
Auftaktveranstaltung des Graduiertenkollegs
'Explorations in Practises and Dynamics of Social Imagining'11.30 – 13.00 Uhr:
- Begrüßung der Promotionsstipendiat:innen, Präsident der Universität Jena, Prof. Dr. Andreas Marx
- Begrüßung der Promotionsstipendiat:innen, Co-Sprecherin der EXC-Initiative „Imaginamics“, Prof. Dr. Christina Brandt
- Vortrag, "Schiffsbauer, Träumer, Apokalyptiker und rückwärtsgewandte Propheten. Zukunft als soziale Imagination", Prof. Dr. Stefan Matuschek
13.00 – 14.00 Uhr:
- Mittagspause
Studierendenkongress
Imagine! Utopien und Dystopien als Praktiken sozialen Imaginierens14.00 – 14.15 Uhr:
- Begrüßung zum Studierendenkongress, Organisationsteam des Studierendenkongresses
14.15 – 15.45 Uhr:
- Luna Weiß: Die Zukunft in der Klimakatastrophe. Gegenüberstellende Framing-Analyse
- Jonathan Boué und Lennart Haagen: „Und wir sind in der krassesten Dystopie der Menschheitsgeschichte“ – Eine Erforschung des Zusammenhangs zwischen der Zukunftsperspektive und der politischen Teilhabe
15.45 – 16.00 Uhr:
- Kaffeepause
16.00 – 17.30 Uhr:
- Sarah Becker: Margaret Cavendishs Gleißende Welt (1666) – weibliche Herschaftsfantasie, Mikroskop-Skepsis – und Lehre für die Gegenwart?
- Paulina Floriane Ebmeier: Die Nachwendejahre als ‚after times‘. Das Scheitern der ‚Utopie DDR‘ in der Gegenwartsliteratur
17.30 – 18.00 Uhr:
- Pause
18.00 – 19.30 Uhr
- Emma Braslavsky: Agent Zukunft
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Freitag, 11. April 2025
Studierendenkongress: Imagine! Utopien und Dystopien als Praktiken sozialen Imaginierens
09.00 – 10.30 Uhr:
- Theo Pach: Die Notwendigkeit des Utopischen in der Reformpädagogik – Reproduktion und Produktion von Normalität in der Erziehung
- Antonia Siebeck: Zukunftsimaginationen als Teil von Verstehensdynamiken
10.30 – 11.00 Uhr:
- Kaffeepause
11.00 – 12.30 Uhr:
- Zana Emilia Falke: Phänomenologie der Zukunft – Über die Weisen der Zukunftsgenerierung
- Emil Egenbauer: Der Mythos als Kippbild von Utopie und Dystopie: Eine kunstphilosophische Interpretation des Ritualcharakters in der zeitgenössischen Theaterpraxis
12.30 – 14.00 Uhr:
- Mittagspause
14.00 – 15.30 Uhr:
- Josef Mlejnek: Literarische Dystopien, Radikalisierung und politischer Fatalismus: Warum sich die genozidale Rhetorik in Attack on Titan in dessen Fandom widerspiegelt
- Claudia Helmert: „The revolution is my boyfriend“ – Gegenwärtige Wunschvorstellungen eines antikapitalistischen Zusammenlebens in Bruce LaBruces „The Visitor“
15.30 – 16.00 Uhr:
- Kaffeepause
16.00 – 16.45 Uhr:
- Lea Schäfer-Fuß und Tristan Stinnesbeck: Utopische Potentiale der gescheiterten Zukunft: Kunst und Raum in Disco Elysium
17.00 – 17.45 Uhr:
- Constanze Zacharias: Crackin' Utopia, eine Sonic Lecture Performance
Das sind wir
Organisiert wird der Kongress von einem Team aus Studierenden und Mitarbeitenden der Universität Jena:
Porträt Organisationsteam des Studierendenkongresses Imagine! v. l. n. r. Emily Berger, Fiona Schierz, Max Wäldrich, Dr. Claudia Schroth, Sophie Blasig, Marie Moser, Dr. Tobias Schwessinger, Prof. Dr. Stefan Matuschek
Foto: Norbert Krause