Ausschnitt aus einer mittelalterlichen Handschrift

Graduiertenkolleg "Autonomie heteronomer Texte in Antike und Mittelalter"

Informationen zum Programm und zum Bewerbungsprozess
Ausschnitt aus einer mittelalterlichen Handschrift
Foto: Jan-Peter Kasper (Universität Jena)

Das DFG-geförderte interdisziplinäre Graduiertenkolleg erforscht Texte aus Antike und Mittelalter, die in bewusste Abhängigkeit von Vorlagen treten und in diesem Sinne "heteronom" sind.

Zu dieser bislang nicht systematisch im Zusammenhang erfassten Gruppe verwandter Textformen zählen Kommentare, Paraphrasen, Kompendien, Lexika, Chroniken, Sammlungen, wiedererzählte Romane u.ä. Solche Texte trugen in Antike und Mittelalter entscheidend zur Entfaltung von Kultur und Wissenschaft bei.

Sie werden disziplinenübergreifend daraufhin untersucht, wie sie durch aktualisierende Auswahl und Verarbeitung ihrer Vorlagen auf verschiedenen Ebenen – wissenschaftlich, kulturell, formal, ästhetisch – eine ihnen eigene "Autonomie" ausbilden.

Die Struktur des Graduiertenkollegs ergibt sich aus einem Netz von vier miteinander verbundenen Forschungsfeldern. Sie umfassen vier Gruppen heteronomer Texte, die sich in unterschiedlicher Abhängigkeit von ihren Vorlagen bzw. ihrem Prätext bewegen: a) Commentarius - Das erklärend-exegetische Feld, b) Collectio - Das anthologisch-enzyklopädische Feld, c) Continuatio - Das fortschreibend-ergänzende Feld, d) Renarratio - Das paraphrastisch-diegetische Feld.

Beteiligte Fakultäten an der FSU Jena
Philosophische Fakultät, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Theologische Fakultät

Kooperationspartner
Akademieprojekt „Die alexandrinische und antiochenische Bibelexegese in der Spätantike“
(Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften); Arbeitsstelle für die Geschichte der antiken Medizin (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften); Berliner Antike-Kolleg (Humboldt-Universität Berlin); Aristotelismus-Zentrum Berlin (Freie Universität Berlin); Franz Joseph Dölger-Institut/Reallexikon für Antike und Christentum (Universität Bonn); University of Cambridge, Faculty of Philosophy/Trinity College Cambridge; Langzeitprojekt „Historiker der Spätantike“ der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf“;  Institut für Geschichte und Ethik der Medizin (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg); Association pur l'Étude de la Littérature Apocryphe Chrétienne (AELAC); French Swiss Institute of Biblical Sciences (IRSB) (Université de Lausanne); Ancient Commentators Project (Bloomsbury, London) Institut für Geschichte der Pharmazie und Medizin (Philipps-Universität Marburg);Center of Byzantine and the Black Sea Region Studies (Lomonossow-Unversität Moskau); Institut für Neutestamentliche Textforschung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster; Ancient World Cluster (Wolfson College, Oxford); Jenseits des Kanons: Heterotopien religiöser Autorität im spätantiken Christentum. DFG-Kolleg-Forschungsgruppe (FOR 2770; Regensburg); Sorbonne Université, Faculté des Lettres, Paris; Tschechische Akademie der Wissenschaften Prag; „Aquinas and the Arabs“ Study Group/Marquette University, Wisconsin, USA; Würzburger Altertumswissenschaftliches Zentrum; Zentrum für Augustinus-Forschung, Julius Maximilians-Universität Würzburg 

Bevorzugte Sprache:
Deutsch oder Englisch

Aktuelle Anzahl an Doktoranden:
24 Promovierende mit Stellen, 7 assoziierte Promovierende 

Wie wird man Doktorand? Gibt es ein Auswahlverfahren?
Es gibt ein zweistufiges Auswahlverfahren mit Assessment Center für die im Graduiertenkolleg  zu vergebenden Promotionsstellen (mit Arbeitsvertrag): schriftliche Bewerbung und Assessment Center.
Ausschreibungen und Bewerbungstermine werden auf der Website zu gegebener Zeit angekündigt.
Assoziierungen (ohne Arbeitsvertrag) für externe Promovierende sind entsprechend der Verfügbarkeit von Plätzen jederzeit möglich. 

Gibt es feste Termine für die Bewerbung?
Ausschreibungen und Bewerbungstermine werden auf der Website bekannt gegeben 
In der aktuellen Förderphase sind alle Promotionsstellen bereits vergeben. 

Gibt es Möglichkeiten der Finanzierung?
Die Finanzierung erfolgt über Stellen als wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (TV-L 13, 65%) für 3+1 Jahre. 

Interessant für Absolventen folgender Studienrichtungen:
Theologie (Altes Testament, Neues Testament, Kirchengeschichte), Alte Geschichte, Philosophie, Klassische Philologie (Griechisch/Latein), Jura/Römisches Recht, Germanistische Meidävistik, Mittellateinische Philologie/Neulateinische Philologie

Angestrebter Doktorgrad
Dr. phil., Dr. theol., Dr. iur. 

Kontakt
Koordinator: Oliver Schmerbauch
E-Mail: heteronome.texte@uni-jena.de 
Webseite: https://www.heteronome-texte.deExterner Link