Gruppenbild der Honours-Studierenden des Jahrgangs 2025 mit Betreuer:innen

Aufnahmejahrgang 2025

Im Juli 2025 wurden 55 Studierende in das Programm aufgenommen. Am 03.07.2023 konnten wir die Geförderten und ihre Betreuer:innen bei der Eröffnungsfeier willkommen heißen.
Gruppenbild der Honours-Studierenden des Jahrgangs 2025 mit Betreuer:innen
Foto: Tina Peißker

Im Juli 2025 wurden 55 Studierende in das Honours-Programm für forschungsorientierte Studierende der Friedrich-Schiller-Universität aufgenommen. Am 03.07.2025 konnten wir die Geförderten und ihre Betreuer:innen bei der Eröffnungsfeier willkommen heißen. Der Vizepräsident für Forschung und Innovation, Prof. Dr. Thomas Pertsch, begrüßte die neuen Honours-Studierenden und dankte den Mentor:innen für ihr herausragendes Engagement.

Hier finden Sie die Profile aller Honours-Studierenden 2025 sowie die Fotos der feierlichen Begrüßung!

Theologische Fakultät

  • Valentine Weigel

    Valentine Weigel

    Foto: Valentine Weigel

    Studiengang: Theologie (Diplom); Philosophie (Bachelor)

    Betreuung durch Jun.-Prof. Dr. Sarah Jäger

    Leibsorge und Seelsorge

    Den Begriff „Leibsorge“ verstehe ich als eine Weiterentwicklung des traditionellen Konzepts der „Seelsorge“. Er soll den geistlich-seelischen Ansatz um eine leiborientierte und damit auch ganzheitliche Perspektive erweitern. Mit dem Begriff der „Leibsorge“ ist keine Entwicklung eines Körperkultes gemeint – welche den Leib auf einen funktionellen optimierbaren Körper reduzieren würde – sondern eine Erfahrung des Leibes mit Hilfe verschiedener Arten von Bewegungen. Im Zentrum soll die Frage stehen, inwiefern leibliche Erfahrungen nicht nur die persönliche Spiritualität und das Selbstbewusstsein prägen, sondern auch neue Räume für Beziehung, Begegnung und gemeinschaftliches Erleben eröffnen können und damit auch an
    theologischer Relevanz gewinnen. Leib und Seele sollen nicht getrennt betrachtet werden, sondern als eine Einheit, um die sich
    der Mensch jeweils Sorgen muss – will – kann.

    Kontakt:
    valentine.weigel@uni-jena.de 

Rechtswissenschaftliche Fakultät

  • Tristan Becker

    Tristan Becker

    Foto: Andreas Becker

    Studiengang: Rechtswissenschaften (Staatsexamen)

    Betreuung durch Prof. Dr. Christian Alexander

    Schutz von Kindern und Jugendlichen in sozialen Netzwerken – Digital Services Act und nationaler Jugendschutz


    In Deutschland und der gesamten europäischen Union sind soziale Netzwerke fester Bestandteil der Medienlandschaft. Diese Dienste werden insbesondere durch Minderjährige umfassend genutzt. Durch soziale Netzwerke erhalten Nutzer die Möglichkeit Inhalte zu erstellen. Die Inhalte werden anschließend gespeichert und durch Algorithmen verbreitet. Bei der Nutzung sozialer Netzwerke sind überdurchschnittlich viele Rechts- und insbesondere Jugendschutzverstöße festzustellen. Grund hierfür sind Strukturen der Dienste, welche rechtswidriges Verhalten fördern, z.B. die Anonymität der Nutzer, oder die Funktionsweise von Algorithmen. Diese Risiken wurden bisher hauptsächlich durch nationale Bemühungen der Mitgliedsstaaten versucht einzuhegen. Seit Anfang 2024 entfaltet nun der Digital Services Act (DSA), mit Sorgfaltspflichten für die gesamte EU, Wirkung und verpflichtet auch Anbieter von sozialen Netzwerken. Der DSA schützt durch diese Ausrichtung ebenfalls Minderjährige.
    Vor diesem Hintergrund möchte ich untersuchen durch welche Mechanismen dieser Schutz verwirklicht wird, in welchem Verhältnis der DSA zum deutschen Jugendmedienschutz steht und inwiefern die Regelungswerke der Förderung von Medienkompetenz Rechnung tragen.

    Kontakt:
    tristan.becker@uni-jena.de

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

  • Sebastian Frisch

    Sebastian Frisch

    Foto: Christin Kollascheck

    Studiengang: Wirtschaftswissenschaften (M.Sc)

    Betreuung durch Prof. Dr. Matthias Menter

    Green Innovation und Nachhaltigkeitskommunikation: Eine empirische Untersuchung deutscher DAX-Unternehmen

    Das Forschungsprojekt untersucht, inwieweit die von DAX-Unternehmen kommunizierten Nachhaltigkeitsstrategien mit ihren tatsächlichen Leistungen im Bereich „Green Innovation“ und messbaren ESG-Indikatoren übereinstimmen. Neben der Analyse grüner Patente auf Basis der EPO-Datenbank PATSTAT werden ESG-Scores einbezogen, wobei insbesondere der Carbon Footprint als zentrale Kennzahl berücksichtigt wird. Ergänzend erfolgt eine KI-gestützte Textanalyse von Geschäftsberichten, die mithilfe eines SDG-orientierten Scoring-Systems die Intensität der Nachhaltigkeitskommunikation quantifiziert. Mittels Regressionsanalysen werden Zusammenhänge zwischen Außendarstellung, Innovationsaktivitäten und ESG-Performance geprüft und potenzielle Diskrepanzen identifiziert. Damit trägt das Projekt zur systematischen Bewertung nachhaltiger Unternehmensstrategien bei und ordnet die Ergebnisse in die Greenwashing-Debatte ein. Zugleich werden methodische Impulse für die Verbindung von Patentanalysen, ESG-Daten und KI-gestützten Verfahren in der Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung gesetzt.

    Kontakt:
    sebastian.frisch@uni-jena.de

  • Hannes Rühlemann

    Hannes Rühlemann

    Foto: Martin Gebhardt

    Studiengang: Wirtschaftswissenschaften (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Silke Übelmesser

    Determinanten für die Unterstützung und Ausgestaltung einer Vermögenssteuer
    in Deutschland

    Obwohl die Vermögenssteuer in Deutschland nie offiziell abgeschafft wurde, wird sie seit
    über 25 Jahren nicht mehr erhoben, gewinnt jedoch angesichts anhaltender Vermögensungleichheit zunehmend an politischer Bedeutung. Bisherige wirtschaftswissenschaftliche Arbeiten konzentrierten sich überwiegend auf modelltheoretische Fragen, während empirische Studien zur gesellschaftlichen Akzeptanz und den konkreten Ausgestaltungswünschen, insbesondere im deutschen Kontext, Mangelware sind. Dieses Projekt schließt diese Lücke, indem es empirisch untersucht, wie Bürger:innen in Deutschland
    zur (Wieder-)Einführung einer Vermögenssteuer stehen und wie gezielte Informationsinterventionen
    ihre Präferenzen beeinflussen.
    Basierend auf einem experimentellen Survey-Datensatz des Lehrstuhls (Prof. Dr. Silke
    Übelmesser) analysiert das Projekt die Zustimmung zur Vermögenssteuer, präferierte
    Steuerhöhen und angestrebte Freibeträge. Es zielt darauf ab, wichtige wissenschaftliche
    Erkenntnisse zu generieren, und könnte darüber hinaus konkrete Anhaltspunkte für die
    politische Kommunikation und Ausgestaltung einer möglichen Vermögenssteuer liefern,
    um faktenbasierte Debatten zu fördern und ein empirisches Gegengewicht zur überwiegend
    modelltheoretischen Literatur zu setzen.

    Kontakt:
    hannes.ruehlemann@uni-jena.de

  • Valentin Leupolt

    Valentin Leupolt

    Foto: Valentin Leupolt

    Studiengang: Wirtschaftswissenschaften (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Silke Übelmesser

    Vermögenszusammensetzung in Deutschland: Eine Analyse regionaler und soziodemografischer Unterschiede

    Das Projekt untersucht die Vermögenszusammensetzung in Deutschland. Dabei werden neben dem Gesamtnettovermögen verschiedene Vermögenskategorien (z. B. Immobilien, Finanz- und Betriebsvermögen) analysiert und mögliche Zusammenhänge mit sozio-demografischen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Wohnort und Bildung betrachtet.
    Das Projekt soll so einen Beitrag zur ökonomischen Forschung über Vermögensstruktur und -verteilung leisten, politische Entscheidungsträger*innen informieren und gesellschaftliche Diskussionen anregen.

  • Lena Meyer

    Lena Meyer

    Foto: Silas Richter

    Studiengang: Betriebswirtschaftslehre

    Betreuung durch Prof. Dr. Andreas Freytag

    Abgehängt oder Aufgebaut? Infrastrukturinvestitionen und Unterstützung für Populismus am Beispiel des Bundeslandes Thüringen

    Lokale Faktoren wie Investitionen in die Infrastruktur können den Wahlerfolg populistischer Parteien, wie der AfD, beeinflussen. Zu Investitionen in die Infrastruktur zählen zum Beispiel Investitionen in das Straßennetz, in die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, in den Ausbau digitaler Infrastruktur und in öffentliche Einrichtungen wie Schulen oder Verwaltungsgebäude. Ein Sparkurs bei Investitionen kann das Gefühl des „Zurückgelassen Werdens“ stärken und damit Wahlerfolge populistischer Parteien erhöhen.
    Der Freistaat Thüringen bietet mit seinen strukturschwachen Regionen und hohen Stimmenanteilen für populistische Parteien eine geeignete Forschungsgrundlage.
    Bei der Landtagswahl in Thüringen im September 2024 erzielte die AfD in Thüringen erstmals über 30 % der Stimmen und wurde damit stärkste Kraft im Freistaat. Besonders ländliche Regionen entwickelten sich in den vergangenen Jahren zu Hochburgen der Partei. Um so wichtiger ist die Forschung zu den Ursachen.
    Ziel meiner Forschung ist es daher, den Zusammenhang zwischen Infrastrukturinvestitionen und dem Wahlerfolg populistischer Parteien empirisch zu untersuchen.

    Kontakt:
    Lena.meyer@uni-jena.de

Philosophische Fakultät

  • Sascha Blochius

    Sascha Blochius

    Foto: Sascha Blochius

    Studiengang: Philosophie (B.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Lambert Wiesing

    Weltbild und Lebenswelt. Aspekte sozialer Imagination?

    Das Projekt ist im Umfeld des Exzellenzclusters Imaginamics: Practices and Dynamics of Social Imagining angesiedelt, der sich mit Formen und Funktionen sozialer Imagination in Kultur, Gesellschaft und Wissenschaft befasst. Ziel ist es, die in Philosophie und Sozialwissenschaften bereits etablierten Begriffe „Weltbild“ von Martin Heidegger und „Lebenswelt“ von Edmund Husserl vor dem Hintergrund der Fragestellung dieses Clusters neu zu interpretieren. Eignen sie sich, um Erscheinungen oder Struktur sozialer Imaginationen zu beschreiben und zu verstehen? Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der modernen Wissenschaft. Im Projekt soll nämlich nicht zuletzt analysiert werden, ob sich durch ein besseres Verständnis von sozialen Imaginationen und anhand der beiden Begriffe „Weltbild“ und „Lebenswelt“ neue Wege der Reflexion über den Status der Wissenschaft im Verhältnis zu den Vormeinungen und Sinnstrukturen des alltäglichen gesellschaftlichen Lebens ergeben.

    Kontakt:
    sascha.blochius@uni-jena.de

  • Hannah Hollweck

    Hannah Hollweck

    Foto: Tim J. Uhlemann

    Studiengang: Kunstgeschichte und Filmwissenschaft (B.A)

    Betreuung durch Prof. Dr. Verena Krieger

    Ernst Haeckels fotografischer Nachlass: Wissenschaftliche und koloniale Bildpraktiken im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.

    Das Projekt untersucht den fotografischen Nachlass Ernst Haeckels (1834–1919) im Spannungsfeld von Fotografie, Wissenschaft und Kolonialismus. Dabei werden die auf Reisen und über koloniale Netzwerke gesammelten ethnografischen Fotografien als materielle, jedoch mobile Objekte betrachtet. Durch ihre vermeintlich „mechanische Objektivität” produzierten sie Wissen, stabilisierten biologistische und rassistische Ordnungen und gelangten durch Haeckels Arbeit in populärwissenschaftliche Kontexte. Der Fokus des Projekts richtet sich dabei insbesondere auf Ernst Haeckels eigene wissenschaftliche

    Sammlungs- und Bildpraktiken: Welche Bedeutungen entstehen bereits während der Produktion der Fotografien durch koloniale Akteure und welche erst durch die Klassifikation, Beschriftung und Ordnung der Fotografien durch die Sammler*innen? In Kooperation mit dem Ernst-Haeckel-Haus werden durch die Arbeit am Originalmaterial kuratorische Strategien entwickelt, die koloniale Fotoarchive kritisch sichtbar machen, ihre epistemische Funktion reflektieren und Fragen nach ihrer Ausstellbarkeit und Repräsentation verhandeln.

    Kontakt:
    hannah.hollweck@uni-jena.de

  • Michelle Jonek

    Studiengang: Literatur, Kunst, Kultur (M.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Alice Stašková

    Der Briefwechsel zwischen Schiller und Körner digital

    Das Projekt „Der Briefwechsel zwischen Schiller und Körner digital“ widmet sich der vollständigen Erschließung und digitalen Edition des Briefwechsels zwischen Friedrich Schiller (1759–1805) und Christian Gottfried Körner (1756–1831). Ziel ist es, diesen bedeutenden literarischen Dialog nach aktuellen wissenschaftlichen Standards aufzuarbeiten und der Forschung dauerhaft zugänglich zu machen. Dafür werden bestehende Editionen mit neu aufgefundenen Manuskripten abgeglichen, textkritisch überprüft und in einer strukturierten Datenbank erfasst. Ergänzende Kommentare und kontextuelle Informationen sollen die Briefe in ihren historischen und literarischen Zusammenhängen erschließen.

    Kontakt:
    Michelle.jonek@uni-jena.de

  • Lena Kirsch

    Lena Kirsch

    Foto: Marie Annett Moser

    Studiengang: Deutsch (Lehramt)

    Betreuung durch Dr. Johanna Bohley

    Schriftstellerinnen um 1800: Drama

    Frauen um 1800 haben keine Dramen geschrieben – das ist ein weit verbreiteter Irrtum und leider sind viele Schriftstellerinnen um 1800 heute in Vergessenheit geraten. Dabei haben Frauen Komödien, Tragödien und Lustspiele zu allen möglichen Themen geschrieben, die teilweise auch während ihren Lebzeiten veröffentlich worden sind. Allerdings sind diese von der Nachwelt häufig diffamiert worden. So gilt die Dido von Charlotte von Stein als „Rachedrama“ gegen Goethe und hat bisher wenig Beachtung als klassizistisches Drama gefunden. Wenn Dramen von Frauen herangezogen werden, gerade wenn diese Dramen im Umfeld von Goethe und Schiller geschrieben worden sind, liegt der Schwerpunkt in der Betrachtung immer wieder auf diesen beiden Männern. Ich möchte deshalb meinen Schwerpunkt auf die Frauen und ihre Dramen legen und fokussiere mich dabei auf Charlotte von Stein und Caroline von Wolzogen, da sich beide mit mythologischen Stoffen in ihren Dramen auseinandergesetzt und auf antike Quellen bezogen haben. Ich möchte die Tragödie Dido von Stein und das Fragment Der leukadische Fels von Wolzogen genauer untersuchen in Hinblick auf die Auseinandersetzung mit den antiken Quellen. Ebenfalls zentral in diesen Werken ist der Freundschaftstopos, aber aus weiblicher Perspektive. Für eine genauere Betrachtung der weiblichen Freundschaft und einen möglichen Einfluss der Frauen und Schriftstellerinnen untereinander untersuche ich auch die Briefwechsel und inkludiere dafür auch Charlotte von Schiller.

    Kontakt:
    lena.kirsch@uni-jena.de

  • Maria Leipold

    Maria Leipold

    Foto: Maria Leipold

    Studiengang: Deutsch/Französisch (Lehramt)

    Betreuung durch Prof. Dr. Iris Winkler

    Schreibkompetenz fördern im Erstsprachunterricht: Ein Vergleich deutscher und finnischer Lehrwerke

    Schreibkompetenz gilt als zentrale Voraussetzung für Bildungserfolg und gesellschaftliche Teilhabe. Ein besonders anspruchsvolles Prüfungsformat im L1-Unterricht der Sekundarstufe II ist das materialgestützte Schreiben, das in Deutschland wie in Finnland eine zentrale Rolle in den Abschlussprüfungen spielt. Es verbindet die Textproduktion mit dem kritischen Umgang mit Quellen und eröffnet Einblicke in Vorstellungen von Autor*innenschaft, Textkompetenz und Selbstständigkeit.


    Im Zentrum meines Projektes steht die Frage, welche Vorstellungen vom „ideal writer“ in deutschen und finnischen Lehrwerken konstruiert werden. Dafür untersuche ich aktuelle Lehrpläne sowie Einheiten aus je zwei Lehrbüchern, die Lernende gezielt auf das materialgestützte Schreiben vorbereiten. Anders als Studien, die sich auf Schüler*innentexte konzentrieren, rückt meine Arbeit Lehrwerke als kultur- und bildungspolitisch geprägte Artefakte in den Mittelpunkt. Sie fungieren als Bindeglied zwischen curricularen Vorgaben und schulischer Praxis und machen sichtbar, welche Rollen Lernenden zugeschrieben werden und wie ihnen Schreiben als Handlung angeboten wird.


    Eingebettet in ein Forschungsprojekt zwischen der Universität Jena (Prof. Iris Winkler) und der Universität Turku (Prof. Sara Routarinne) trägt meine Arbeit dazu bei, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Schreibkompetenzförderung offenzulegen und Impulse für die Weiterentwicklung von Schreibdidaktik und Lehrkräftebildung zu geben.

    Kontakt:
    maria.leipold@uni-jena.de

  • Fiona Maurer

    Fiona Maurer

    Foto: Fiona Maurer

    Studiengang: Literatur, Kunst, Kultur (M.A.)

    Betreuung durch Dr. Johanna Bohley

    Friederike Helene Ungers Werkpolitiken im literatischen Feld der Romantik und ihr Märchen "Prinzessin Gräcula"

    Das Projekt verbindet zwei Themen, einmal die Positionierung der Schriftstellerin Friederike Helene Unger (1741?-1813) im literarischen Feld um 1800 und ein historisch-kritischer Kommentar ihres romantischen Märchens Prinzessin Gräcula. An Ungers Texten zeigt sich eine klare Kritik an den literarischen Strömungen der Romantik sowie an den zentralen Diskursen um die schöne Seele, denen sie eine implizit weibliche Perspektive entgegensetzt.

    Das Erkenntnisinteresse des Projekts liegt dabei sowohl in der gattungsspezifischen Analyse als auch in der Untersuchung weiblicher Autorschaft in der Romantik. In Abgrenzung zur oftmals hagiografischen Goethe-Rezeption im Umfeld der Frühromantik stellt Ungers literarische Praxis einen Reflexionsraum dar, der eine ebenso differenzierte wie auch – im Hinblick auf ihren Antisemitismus – hochgradig problematische romantische Autorschaft dokumentiert.

    Kontakt:
    Fiona.maurer@uni-jena.de

  • Marie Annett Moser

    Marie Annett Moser

    Foto: Marie Annett Moser

    Studiengang: Literatur, Kunst, Kultur (M.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Stefan Matuschek

    Die Hexe als souveräne emanzipierte Täterin in weiblichen Mythenrevisionen der Gegenwartsliteratur: Ein neuer Typus der Femme Fatale?

    Das Motiv der Femme Fatale ist patriarchal und misogyn tradiert. Wird es von weiblichen Autorinnen verhandelt, bewegt es sich in einer Kontroverse zwischen Kritik am Weiterführen des „male gaze“ und Potenzial zur Darstellung einer sexuell emanzipierten Frau. Ausgehend von der feministischen Neuschreibung der prototypischen Figur Circe bei Madeline Miller ist Gegenstand des Projekts der Umgang mit der Hexe als Femme Fatale in weiblichen Mythenrevisionen der Gegenwartsliteratur. Es wird untersucht, ob die Reaktivierung des Hexenmotivs zu einer neuen Typologisierung der Femme Fatale führt, die weibliche Täterschaft emanzipiert sowie inszeniert und patriarchale Charakterzuschreibungen unterläuft. Gegenstand bilden Texte, die Hexenfiguren aus dem Mythos adaptieren oder revidieren und diese Figuren in einer Täterinnen-Rolle erzählen. Mit Blick auf den gesellschaftlich prägenden Charakter literarhistorischer Zuschreibungen ergibt sich die Relevanz solcher feministischer Neuschreibungen, da sie neue Perspektiven auf weibliche Handlungsmacht in Literatur und Gesellschaft eröffnen können.

    Kontakt:
    marie.annett.moser@uni-jena.de

  • Hannah Schier

    Hanna Schier

    Foto: Hanna Schier

    Studiengang: Altorientalistik und Gräzistik (B.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Johannes Hackl

    Untersuchungen zum Sprachwandel des Assyrisch-Babylonischen: Der subordinierte Satz in mittelbabylonischen Briefen

    Das Projekt untersucht den Wandel der Syntax in Babylonien im Übergang von der Spätbronze zur Eisenzeit und leitet daraus Rückschlüsse auf die soziale Verfasstheit der Sprechergemeinschaft ab. Im Mittelpunkt steht die Satzsubordination, da hier signifikante Veränderungen zu erwarten sind. Zur Analyse dienen mittelbabylonische Briefe, deren Nähe zur gesprochenen
    Sprache Einblicke in den Alltagsgebrauch gewährt. Diese werden diachron mit neubabylonischen Briefen verglichen, um die Entwicklungsstufen vom Mittel- zum Neubabylonischen zu rekonstruieren. Gleichzeitig werden externe Einflüsse benachbarter Sprachen berücksichtigt, um ein umfassendes Bild der Sprachlandschaft Vorderasiens zu zeichnen. Ziel ist es, mithilfe des Briefkorpus präzise Entwicklungen innerhalb der mesopotamischen Sprachtradition herauszuarbeiten und so die Dynamik sprachlicher Innovationen sowie deren Zusammenhang mit soziokulturellen Umbrüchen zu beleuchten.

    Kontakt:
    hannah.schier@uni-jena.de

  • Alina Sonnefeld

    Alina Sonnefeld

    Foto: Tom Tschepe

    Studiengang: Neuere Geschichte (M.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Gisela Mettele

    Narrative des nonkonformen Körpers. Matthias Vernaldis „Dezemberfahrt“ als Selbstzeugnis eines Lebens mit Behinderung in der DDR-Opposition

    Obwohl Matthias Vernaldi (1959–2020) ein zentraler Akteur der ost- und gesamtdeutschen Behindertenbewegung war, ist er in der geschichtswissenschaftlichen Forschung nicht rezipiert. Er gründete 1978 im thüringischen Hartroda eine Kommune, in der Menschen mit und ohne Behinderungen zusammenlebten. In den 1990er-Jahren zog er nach Berlin und setzte sich vielfältig und ausdauernd für Barrierefreiheit und Inklusion ein. In meinem Forschungsprojekt untersuche ich seine autobiografische Erzählung Dezemberfahrt (1995) als historisches Egodokument auf Narrative um den nonkonformen Körper und ordne diese in die Disability History der DDR und Vernaldis Aktivismus in der DDR-Opposition ein. Vernaldi beschreibt darin den Körper als etwas Dynamisches, dessen Abhängigkeit und Behinderung sich je nach Situation und Umgebung verändert. Die Untersuchung soll die Historizität und Variabilität der Zuschreibungspraktiken und gesellschaftlichen Umgangsformen mit Menschen mit Behinderungen in den Mittelpunkt der Analyse stellen. Außerdem liefert sie Einsichten in die Diskrepanz zwischen obrigkeitlichem sozialistischem Anspruch und dem realen Lebensalltag der DDR-Bürger*innen mit Behinderungen.

    Kontakt:
    alina.sonnefeld@uni-jena.de

  • Mona Taghavifar

    Mona Taghavi Far

    Foto: Mona Taghavi Far

    Studiengang: Englisch/Amerikanistik (M.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Volker Gast

    Kann man wie ein Muttersprachler lügen? Eine Reality-Monitoring-basierte Untersuchung von Täuschung im Zweitspracherwerb

    Kann man wie ein Muttersprachler lügen? Dieses Projekt untersucht, wie Zweitsprachenkenntnisse die Art und Weise beeinflussen, wie Menschen schriftlich lügen. Im Mittelpunkt stehen deutschsprachige Englischlernende: Können Fortgeschrittene ihre Lügen überzeugender gestalten als Anfänger? Mithilfe des Reality-Monitoring-Ansatzes werden die feinen, verräterischen Details einer Geschichte analysiert – was jemand gesehen, gehört, gefühlt und gedacht hat – und wie sich diese unterscheiden, wenn der Verfasser lügt oder die Wahrheit sagt. Durch den Vergleich von Lügen und Wahrheiten auf unterschiedlichen Sprachniveaus soll erforscht werden, wie Sprachbeherrschung Täuschung prägt. Die Ergebnisse könnten nicht nur unser Verständnis von Lügen in einer Zweitsprache vertiefen, sondern auch helfen, Glaubwürdigkeitsprüfungen in mehrsprachigen Kontexten wie Interviews, Ermittlungen und Asylverfahren zu verbessern.

    Kontakt:
    mona.taghavi.far@uni-jena.de

  • Tom Tschepe

    Tom Tschepe

    Foto: Alina Sonnefeld

    Studiengang: Neuere Geschichte (M.A)

    Betreuung durch Prof. Dr. Kim Siebenhüner

    Schwarze Bedienstete am Weimarer Hof im 18. Jahrhundert

    Für frühneuzeitliche europäische Fürstenhöfe war Prachtentfaltung Teil der Machtpolitik. Neben dem demonstrativen Konsum von kolonialen Gütern wie Tabak, Kaffee oder Kakao war es in diesem Kontext auch üblich Schwarze Menschen oder People of Color am Hof zu beschäftigen. 

    Diese sollten in verschiedenen Funktionen Weltgewandtheit, weitreichende Kontakte und Macht der jeweiligen Fürst:innen ausstrahlen.

    Die betroffenen Personen führten sehr unterschiedliche Leben, die einerseits von Entwurzelung, Unfreiheit und extremer Abhängigkeit geprägt waren, andererseits aber auch Privilegien, Bildung und Reichtum beinhalten konnten.

    Ziel meines Projektes ist es, dieses Phänomen anhand des Weimarer Hofes im 18. Jahrhundert zu untersuchen, denn auch dort ist es nachweisbar. Der Fokus liegt dabei auf den Personen selbst und dem Handlungsspielraum, den sie während Ihres Dienstes besaßen.

    Wo wurde ihr Handlungsspielraum eingeschränkt? Welche Möglichkeiten hatten sie, ihn zu erweitern? Wie lässt er sich mit dem Handlungsspielraum anderer Bediensteter vergleichen?

    Kontakt:
    tom.tschepe@uni-jena.de

  • Yannis Noah Walter-Lanzenberger

    Yannis Noah Walter-Lanzenberger

    Foto: Yannis Noah Walter-Lanzenberger

    Studiengang: Geschichte und Politik des 20. Jahrhunderts (M.A)

    Betreuung durch apl. Prof. Dr. Annette Weinke

    Zwischen Anpassung und Ausgrenzung - Basketball im Nationalsozialismus. Eine kulturgeschichtliche Untersuchung zum Transfer eier US-amerikanischen Sportart

    Basketball zählt heute zu den global populärsten Mannschaftssportarten – auch in Deutschland, das seit 2023 amtierender Weltmeister ist. Weniger präsent ist jedoch, dass die frühe Geschichte des deutschen Basketballs eng mit den politischen, ideologischen und kulturellen Bedingungen der NS-Zeit verwoben ist. Das Forschungsprojekt widmet sich der gegenwärtig kaum erforschten Frühphase des Basketballs in Deutschland während der Zeit des Nationalsozialismus und fragt mitunter danach, wie sich diese explizit „amerikanische“ Sportart in einem ideologisch stark auf Abgrenzung und „völkische“ Körperpolitik ausgerichteten Regime etablieren konnte.

    Im Fokus stehen dabei besonders Fragen nach den Akteur:innen und Institutionen, die den Basketball in das deutsche Sportsystem einführten und versuchten zu etablieren, sowie nach der symbolischen Bedeutung des Sports innerhalb der nationalsozialistischen Ideologie. Welche Bewertungen erfuhr Basketball im Spannungsfeld zwischen propagierter Feindbildkonstruktion gegenüber den USA, der Ablehnung westlicher Individualität und einem dennoch vorhandenen Interesse an moderner Körperkultur? Und inwieweit lassen sich dabei Prozesse der Anpassung, Ausgrenzung oder Umdeutung beobachten?

    Kontakt:
    yannis.noah.walter-lanzenberger@uni-jena.de

Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften

  • Ole Deitmer

    Ole Deitmer

    Foto: Sebastian Drue

    Studiengang: Soziologie (M.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Silke van Dyk

    Other Classes matter!? – Über eine sozialstrukturelle Basis für einen sozial-ökologischen Wohlfahrtsstaat aus Sicht der bourdieuschen Klassenanalyse

    Mein Projekt beschäftigt sich mit der sozialstrukturellen Basis für einen ökologischen Wohlfahrtsstaat aus Sicht der bourdieuschen Klassenanalyse. Hintergrund des Themas ist des Krise des gesellschaftlichen Stoffwechsels mit (menschlicher und nicht-menschlicher) Natur (Dowling 2022Externer Link; Schaupp 2024Externer Link) und die Relevanz eines ökologischen Wohlfahrtsstaates, der auf öffentliche Infrastrukturen und Dienstleistungen (Coote 2022Externer Link; Gough 2019Externer Link; Neckel 2024Externer Link) und die Anerkennung verschiedener Formen von Arbeit (Laruffa 2022Externer Link) fokussiert, für dessen „Linderung“. Dabei wird angenommen, dass in der Tendenz die kulturellen Fraktionen der Arbeiter*innenklasse und Mittelklasse einer solchen Neuausrichtung des Wohlfahrtsstaates aufgeschlossen gegenüberstehen (Eversberg/Fritz 2023Externer Link). Ohne entsprechende gesellschaftliche Kräfteverhältnisse ist keine veränderte Regulation des gesellschaftlichen Stoffwechsels mit Natur möglich (Görg 2003Externer Link). Zur Überprüfung dieser Annahme soll eine repräsentative Bevölkerungsumfrage unter Rückgriff auf das methodische Instrumentarium der bourdieuschen Klassenanalyse ausgewertet werden.

    Kontakt:
    jan-ole.deitmer@uni-jena.de

  • Mathilde Franz

    Mathilde Franz

    Foto: Jenny Urban

    Studiengang: Psychologie (B.Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Klaus Rothermund

    Selbst- vs. fremdbezogene Altershinweise und ihre Wirkung auf die subjektive Wahrnehmung des Alterns

    Im Alltag begegnen wir vielfältigen Altershinweisen - sei es durch den Blick in den Spiegel oder durch die Beobachtung älterer Menschen. Doch beeinflussen solche Reize das subjektive Alter und die erwartete Restlebenszeit auf unterschiedliche Weise?

    Gemeinsam mit meinem Betreuer Prof. Rothermund gehe ich in diesem Projekt dieser Fragestellung nach. Wir nehmen an, dass selbstbezogene Altershinweise einen Assimilationseffekt auslösen: Negative Altersstereotype werden stärker verinnerlicht, was zu einem höheren subjektiven Alter und einer geringeren subjektiven Restlebenserwartung führt. Fremdbezogene Altershinweise hingegen sollten einen Kontrasteffekt bewirken, der zu einer Distanzierung von Altersstereotypen, einem niedrigeren subjektiven Alter und einer höheren Restlebenserwartung beiträgt.

    Zur empirischen Überprüfung führen wir eine Fragebogenstudie durch. 

    Die Teilnehmenden werden je nach Bedingung entweder mit einem Spiegel oder mit einer Collage älterer Personen konfrontiert und notieren anschließend ihre Gedanken zum Altern.

    Kontakt:
    mathilde.franz@uni-jena.de

  • Hanna Glarmin

    Hanna Glarmin

    Foto: Hanna Glarmin

    Studiengang: Politische Kommunikation (M.S.)

    Betreuung durch Dr. Elisa Hofmann

    Konstruktiver Journalismus und sein Potential zur Reduzierung von Nachrichtenvermeidung

    In vielen Ländern ist in den vergangenen Jahren ein besorgniserregender Trend zu beobachten: Immer mehr Menschen wenden sich bewusst von aktuellen Nachrichten ab, entweder will sie die Berichterstattung als zu negativ empfinden oder weil sie den Medien nicht (mehr) vertrauen. Diese Entwicklung stellt eine ernstzunehmende Herausforderung für demokratische Gesellschaften dar, in denen informierte Teilhabe essenziell ist. In meinem Forschungsprojekt untersuche ich, ob konstruktiver Journalismus (eine lösungsorientierte Form der Berichterstattung) diesem Trend entgegenwirken kann. Mithilfe einer experimentellen Online-Befragung analysiere ich, ob eine solche Berichterstattung das Vertrauen in journalistische Inhalte stärkt und das Interesse an politischen Informationen fördert. Ziel ist es, Potenziale einer journalistischen Praxis aufzuzeigen, die nicht nur informiert, sondern auch zur aktiven Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Herausforderungen anregt.

    Kontakt:
    hanna.glarmin@uni-jena.de

  • Sophia Gommlich

    Sophia Gommlich

    Foto: Sophia Gommlich

    Studiengang: Psychologie (B.Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Gyula Kovács

    Identitätsauthentizität bei der Wahrnehmung vertrauter Gesichter

    Authentizität von Identität in der Wahrnehmung vertrauter Gesichter
    Die Wahrnehmung von Gesichtern spielt im Alltag eine zentrale Rolle. Mit den Fortschritten in der KI-Entwicklung erhält sie jedoch eine neue Dimension. Synthetische Gesichter wirken mittlerweile so realistisch, dass sie von echten kaum mehr zu unterscheiden sind. In meinem Forschungsprojekt untersuche ich, ob bereits die reine Information über die Echtheit eines Gesichts die neuronale Verarbeitung von Vertrautheit und Identität beeinflusst.


    Dieses EEG-Experiment entsteht unter der Betreuung von Prof. Gyula Kovács und knüpft an frühere Arbeiten zur Rolle semantischer Informationen in der Gesichtsverarbeitung an. Im Fokus steht hierbei die Frage, wie die Zuschreibung von Authentizität die Repräsentation vertrauter Gesichter im Gehirn moduliert.

    Kontakt:
    sophia.gommlich@uni-jena.de

  • Selina Hartung

    Studiengang: Politische Kommunikation (M.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Ines Engelmann

    Demokratie als Wahlkampfthema – Wie Parteien auf Instagram demokratische Prinzipien bewerten und Negative Campaigning einsetzen

  • Rosalie Hoppe

    Studiengang: Politikwissenschaften (B.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Marion Reiser

    Politische Sozialisation der Nachwendegeneration

    Die Wiedervereinigung feiert dieses Jahr 35-jähriges Jubiläum. Trotz dessen lassen sich nach wie vor signifikante Unterschiede in der Bewertung der Demokratie, dem Institutionenvertrauen sowie den Einstellungen zu Rechtsextremismus zwischen Ost und West feststellen. Diese Unterschiede sind auch in der Nachwendegeneration evident, die eigentlich im wiedervereinigten Deutschland und damit dem politischen System der BRD aufgewachsen ist und von der angenommen wurde, dass sie sich in die demokratische Kultur der BRD einfügen und sozialisieren würde. Die Unterstützung der Demokratie liegt bei jungen Ostdeutschen bei 78%, wobei 86% der jungen Westdeutschen davon überzeugt sind. Woher kommen diese Unterschiede?
    Bestehende Untersuchungen weisen darauf hin, dass familiäre Transformations- und Biografieerfahrungen an die Nachwendegeneration weitergeben werden und damit das Verhältnis zu Staat und Politik prägen. Außerdem spielen Prozesse der politischen Sozialisation, wie das informelle politische Lernen in der Familie eine entscheidende Rolle beim Erwerb von politischen Einstellungen, die eine hohe und langfristige Stabilität aufweisen.


    Kontakt:
    rosalie.hoppe@uni-jena.de

  • Lukas Kanter

    Studiengang: Sportwissenschaften - Performance & Health (M.Sc.)

    Betreuung durch Rouwen Cañal Bruland

    Der Effekt hemisphärischenspezifischer Aktivierung auf die Antizipationsleistung im Fußball

  • Jenny Kretzmann

    Studiengang: Gesellschaftstheorie (M.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Sebastian Henn

    Analyse der Rolle und des Arbeitsmarkt-Potenzials internationaler Studierender der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Kontext Thüringens (ARAPiS)

    Angesichts der demografischen Entwicklung rückt die Fachkräftegewinnung in
    Deutschland als Herausforderung für Wirtschaft, Politik und auch Wissenschaft
    zunehmend in den Blick. Neben Fachkräften, die eine Berufsausbildung
    absolviert haben, fehlt es auch an akademischen Fachkräften wie Ärtz*innen
    oder Sozialarbeiter*innen. Der Friedrich-Schiller-Universität fällt in diesem
    Zusammenhang, mit ihren rund 400 internationalen Absolvent*innen pro Jahr,
    eine wichtige Rolle zu. An der Frage, ob das Arbeitsmarktpotenzial
    internationaler Studierender im optimalen Umfang genutzt werden kann, lässt der
    deutlich erstarkende Rechtspopulismus Zweifel aufkommen.
    Ziel von ARAPiS ist es, bewährte Ansätze zur erfolgreichen Inklusion
    internationaler Studierender der FSU in lokale Unternehmen zu identifizieren,
    Empfehlungen abzuleiten und somit den Verbleib internationaler Absolvent*innen
    im thüringischen Arbeitsmarkt zu sichern. Der Fokus meiner Untersuchung liegt
    dabei auf der Durchführung und inhaltlichen Auswertung problemzentrierter
    Interviews mit Geschäftsführer*innen und Personalverantwortlichen in
    thüringischen Unternehmen.

    Kontakt:
    jenny.kretzmann@uni-jena.de

  • Aron Michalk

    Aron Michalk

    Foto: Aron Michalk

    Studiengang: Bildung, Kultur, Anthropologie (M.A.)

    Betreuung durch Jun.-Prof. Dr. Nele Kuhlmann

    Erziehung und ,Zwang' – Begriffsgeschichte, Legitimationsmuster und Transformation eines allgemeinpädagogischen Problembegriffs

    Immanuel Kant konstatiert der Erziehung das zentrale Problem, „wie man die Unterwerfung unter den gesetzlichen Zwang mit der Fähigkeit, sich seiner Freiheit zu bedienen, vereinigen könne.“ Dieses Spannungsverhältnis von Freiheit und Zwang ist bis heute für Theorie und Praxis von Erziehung konstitutiv. Das Forschungsvorhaben ist der Frage gewidmet, welche Bedeutungsgehalte Zwang im Kontext Erziehung seither korrespondierten, wie Zwang zu Erziehung ins Verhältnis gesetzt wurde und welchen Legitimationsmustern Zwang in diesem Sinne folgte. Den methodischen Ausgangspunkt bildet der begriffsgeschichtliche Zugang nach Koselleck. Für die Entwicklung der professionellen Pädagogik bedeutsame Zeiträume werden herausgestellt und in Bezug auf Begleitliteratur (z. B. Lexika) und jeweilige Grundlagenvertreter auseinandergesetzt. Ziel des Vorhabens ist, aus den gewonnenen Erkenntnissen Transformationsmomente zu identifizieren, welche veränderte Bedeutungsgehalte und neue Legitimierungen von Zwang im erzieherischen Kontext provozierten. Aktuelle Diskurse um Macht, Verantwortung und Ethik in der Erziehungswissenschaft sollen so unter der Perspektive Zwang angenähert und erläutert werden.

    Kontakt:
    aron.michalk@uni-jena.de

  • Clara Schultz

    Clara Schultz

    Foto: Clara Schultz

    Studiengang: Politische Kommunikation (M.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Edda Humprecht

    Affektive Polarisierung durch digitale Nachrichtenrezeption: Eine computergestützte Inhaltsanalyse im Kontext gesellschaftlicher Konflikte

    Das Forschungsprojekt untersucht, wie mediale Darstellungen der Klimabewegungen "Fridays for Future" und "Letzte Generation" zur affektiven Polarisierung in der Gesellschaft beitragen. Im Mittelpunkt stehen mediale Zuschreibungen von Legitimität, moralischer Rechtfertigung oder Verurteilung sowie emotionale Rahmungen, die Zustimmung oder Ablehnung gegenüber den Klimabewegungen verstärken können. Methodisch verbindet die Studie eine großangelegte automatisierte Inhaltsanalyse von über 7.000 Nachrichtenartikeln mit Panelbefragungen von über 1.500 Personen, die im Rahmen eines großangelegten Forschungsprojekts ( POLTRACKExterner Link) über mehrere Wellen hinweg erhoben wurden. Das Ziel besteht darin, die Auswirkungen unterschiedlicher Voreinstellungen auf die Wirkung medialer Rahmungen und die sich daraus ergebenden Dynamiken für die Entwicklung öffentlicher Einstellungen im Zeitverlauf zu untersuchen. 

    Damit leistet das Projekt einen Beitrag zu einem tieferen Verständnis der Rolle der Medien in gesellschaftlichen Konflikten und bei der Wahrnehmung sozialer Bewegungen.

    Kontakt:
    clara.schultz@uni-jena.de

  • Emily von Gagern

    Emily von Gagern

    Foto: Emily von Gagern

    Studiengang: Politische Kommunikation (M.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Irina Lock

    Populistische Lobbystrategien von Airbnb zur Abwehr von Regulierungen gegen Massentourismus (Übertourismus)

    Digitale Plattformen wie Airbnb geraten zunehmend in Konflikt mit städtischen Regulierungsmaßnahmen gegen Übertourismus und Wohnraummangel. In dem geplanten Forschungsvorhaben untersuche ich, wie Airbnb auf diese Entwicklungen und Gegenmaßnahmen der Regierungen reagiert und untersuche, ob Airbnb dabei gezielt populistische Kommunikationsstrategien einsetzt. Im Zentrum steht die Frage, wie das Unternehmen sich selbst als Vertreter „der einfachen Leute“ inszeniert und probiert Einfluss auf politische Entscheidungen und Entscheidungsträger zu nehmen. Analysiert werden hierfür öffentliche Stellungnahmen und Lobbydokumente aus Amsterdam, wo das Spannungsfeld zwischen Ferienwohnungsanbietern wie Airbnb und dem angespannten Wohnungsmarkt wie unter einem Brennglas die Konfliktsituation offenlegt. Die Analyse erfolgt mittels qualitativer Inhaltsanalyse unter Rückgriff auf etablierte Kategorien der Populismus Forschung. Ziel ist es, die populistischen Narrative großer Plattformunternehmen sichtbar zu machen und aufzuzeigen, wie wirtschaftliche Interessen unter dem Deckmantel bürgernaher Kommunikation durchgesetzt werden. Ich hoffe mit diesem Projekt einen Beitrag zur aktuellen Debatte um Corporate Political Advocacy im digitalen Zeitalter zu liefern.


    Kontakt:
    emily.von.gagern@uni-jena.de

  • Vinzenz Waldmüller

    Studiengang: Politikwissenschaften (M.A.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Marion Reiser

    Der Einfluss pro-demokratischer sozialer Normen auf das Wahlverhalten rechtsextremer Parteien

    Ich möchte in meinem Projekt pro-demokratische Normen innerhalb der Bevölkerung untersuchen. Dabei interessiert mich deren Einfluss auf das Wahlverhalten des Einzelnen. Hierbei liegt mein Augenmerk insbesondere auf der Wahl rechtspopulistischer/rechtsextremer Parteien.

    In der politikwissenschaftlichen Literatur taucht der Begriff der demokratischen Norm zwar immer häufiger auf, dennoch wurde er bisher noch kaum konzeptionalisiert. Auch deren mögliche Auswirkungen auf das politische Verhalten von Individuen zeigt sich als bisher unzureichend erforscht.

    Hier setzt mein Projekt an. Zunächst soll eine umfassende Konzeptionalisierung stattfinden. Anschließend möchte ich in meinem empirischen Teil der Arbeit ein Vignettenexperiment durchführen. Hierbei möchte ich untersuchen, wie sich unterschiedliche Dimensionen demokratischer Normen und deren jeweilige Stärke sich auf die "probability-to-vote" auswirken.

    Kontakt:
    vinzenz.waldmueller@uni-jena.de

Fakultät für Mathematik und Informatik

  • Uwe Blechschmidt

    Uwe Blechschmidt

    Foto: Uwe Blechschmidt

    Studiengang: Mathematik (M. Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Daniel Lenz

    Singulär stetiges Spektrum in der Spektraltheorie dynamischer Systeme

    Zufällige Schrödinger-Operatoren sind ein Hilfsmittel zur Beschreibung ungeordneter quantenmechanischer Strukturen.  Mathematische Untersuchungen haben gezeigt, dass unter gewissen Umständen bei diesen Operatoren singulär stetiges Spektrum generisch (oder umgangssprachlich ausgedrückt: typisch) ist.

     Ausgehend davon stellt sich die Frage, ob man ein ähnliches Resultat auch bei Strukturen, die eine stärkere Ordnungseigenschaft aufweisen, erhält. Dabei geht es um die sogenannte Aperiodische Ordnung, die sich als der schmale Grat zwischen völlig ungeordneten Systemen und periodisch geordneten Systemen verstehen lässt. Sie tritt bspw. in Quasikristallen auf, die in der Physik von enormer Bedeutung sind.

    Mathematisch beschreiben lässt sich aperiodische Ordnung mit Hilfe der Diffraktionstheorie. Das Ziel meines Projekts ist daher, neben einer Aufarbeitung der Resultate zu zufälligen Schrödinger-Operatoren, herauszufinden ob und inwiefern singulär stetiges Spektrum auch in einem diffraktionstheoretischem Ansatz zur Spektraltheorie dynamischer Systeme generisch auftritt.

    Kontakt:
    uwe.blechschmidt@uni-jena.de

  • Rebecca Köhler

    Rebecca Köhler

    Foto: Rebecca Köhler

    Studiengang: Wirtschaftsmathematik (M.Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Nils Boysen

    Intelligente Algorithmen für mobile Parkstationen

    Bei der Paketzustellung auf der „Letzten Meile“ stehen Empfängerinnen und Empfängern heutzutage verschiedene Optionen zur Verfügung, darunter die klassische Auslieferung per Lieferwagen bis zur Haustür sowie die Selbstabholung an einer nahegelegenen Packstation. Während Kundinnen und Kunden die von ihnen präferierte Lieferart wählen können, müssen die Transportdienstleister separate Lieferketten mit jeweils eigenen Ressourcen für beide Alternativen aufbauen und betreiben. Die Herangehensweise mit einer mobilen Paketstation verspricht, beide Lieferformen in einer Lieferkette zu vereinen. Indem das Fahrzeug mit integrierter Paketstation an einer Straßenecke geparkt und dort auf (via Handy informierte) Selbstabholerinnen und Selbstabholer wartet, kann die Lieferperson parallel Kundinnen und Kunden in der Nachbarschaft mit Paketen an der Haustür versorgen. Im Rahmen des Projektes soll diese Synchronisation der beiden Lieferformen untersucht und durch ein mathematisches Modell, ein sogenanntes „Mobile Locker Routing Problem with Human Delivery“, abgebildet werden. Für die Problemstellung sollen intelligente Algorithmen entwickelt und getestet werden, und eventuelle Erweiterungen untersucht werden.

    Kontakt:
    rebecca.koehler@uni-jena.de

  • Lea Maria Krämer

    Studiengang: Bioinformatik (M.Sc)

    Betreuung durch Dr. Amelia Barber 

    Das Verstehen der Rolle von horizontal übertragenen Genen in der Evolution von Aspergillus fumigatus und Aspergillus oerlinghausenensis

    Aspergillus oerlinghausenensis ist der nächste bekannte Verwandte des humanpathogenen Pilzes Aspergillus fumigatus. Letzterer ist als Auslöser von Aspergillose bekannt, einer schweren Erkrankung, die vor allem bei immungeschwächten Patienten auftritt. Im Gegensatz dazu wurde A. oerlinghausenensis bisher nicht mit Erkrankungen beim Menschen in Verbindung gebracht. Das macht ihn zu einem idealen Organismus, um zu erforschen, wie eine Pilzart pathogen werden kann.
    Horizontaler Gentransfer (HGT) bezeichnet die Übertragung von genetischem Material zwischen Organismen, die nicht in direkter Abstammungslinie miteinander verwandt sind. HGT kann eine entscheidende Rolle beim Erwerb von Eigenschaften, wie beispielsweise Arzneimittelresistenz oder Umweltanpassungsfähigkeit, spielen. Allerdings wurden HGT-Ereignisse und ihre Auswirkungen auf Aspergillus Spezies bislang noch nicht umfassend untersucht.
    In diesem Projekt sollen HGT-Ereignisse in mehreren Isolaten von A. fumigatus und A. oerlinghausenensis identifiziert werden, um die genetischen Unterschiede zwischen den beiden Arten besser zu verstehen. Zudem soll der mögliche Einfluss von HGT-Ereignissen auf die Pathogenität untersucht werden, um zu erklären, warum A. fumigatus pathogen geworden ist, A. oerlinghausenensis jedoch nicht.

    Kontakt:
    lea.kraemer@uni-jena.de

  • Till Matthes

    Studiengang: Mathematik (M.Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Daniel Lenz

    Darstellung von Maßen auf lokalkompakten abelschen Gruppen als Fouriertransformation einer gemittelten Faltung

    Ausgangspunkt dieses Projekts ist die Tatsache, dass Betrachtungen zur harmonischen Analysis im Kontext der Signalverarbeitung von Wiener/Wintner in den 30ern und 40ern des letzten Jahrhunderts enge Zusammenhänge mit mathematischer Diffraktionstheorie aperiodischer Ordnung aufweist.
    Eine dieser Fragen betrifft die Darstellung eines positiven Maß als Fouriertransformation einer gemittelten Faltung. Für beschränkte Maße auf R konnten Wiener und Wintner zeigen, dass immer eine solche Darstellung existiert. Eine Verallgemeinerung dieser Aussage auf R^n wurde 1991 durch Benedetto gegeben. Der Fall unbeschränkter Maße auf allgemeinen lokal kompakten abelschen Gruppen ist offen. Im Zusammenhang mit Diffraktionstheorie ist nun aber genau das von Interesse.

    Im Honours-Projekt soll ein erster Schritt in diese Richtung gemacht werden. Dazu gibt es drei konkrete Ziele.
    Zunächst werden die Beweise von Wiener/Wintner und Benedetto aufgearbeitet und Signalverarbeitung mit Diffraktionstheorie in Beziehung gesetzt werden.
    Danach wird das gewonnene Verständnis auf den bisher nicht untersuchten Fall der Gruppe Z angewendet (Dabei wird erwartet, dass sich, wie im Fall der beschränkten Maße auf R, jedes Maß auf der dualen Gruppe T als Fouriertransformation einer Faltung darstellen lässt).
    Schließlich wird untersucht, ob vorhanden Ergebnisse des Betreuers, zusammen mit dem gewonnen Verständnis, eine solche Darstellung für allgemeine reine Punktmaße erlauben.

  • Stefan Remke

    Studiengang: Informatik (M.Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Alexander Breuer

    Performance-Modellierung von Tensoroperationen für moderne CPUs

  • Pascal Zillmann

    Pascal Zillmann

    Foto: Pascal Zillmann

    Studiengang: Mathematik (M.Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Andreas Löhne

    Multikriterielle lineare Optimierung mit Niedrigrang-Zielfunktionen

    Bei Optimierungsproblemen geht es darum, bestimmte Größen, die Zielfunktionen, unter gegebenen Nebenbedingungen zu maximieren oder zu minimieren. Bei Problemen mit mehreren Zielfunktionen, sogenannten multikriteriellen Optimierungsproblemen, steigt der Rechenaufwand mit der Anzahl der Zielfunktionen stark an. Es ist also wichtig, die Anzahl der Zielfunktionen so gering wie möglich zu halten.

    Es wurden bereits zahlreiche Ansätze formuliert, um die Problemgröße zu reduzieren, auch für den speziellen linearen Fall. Im Rahmen des Projekts wird eine weitere Möglichkeit für lineare Probleme mit einer Zielfunktionsmatrix mit niedrigem Rang untersucht. Hierbei wird die Zielfunktionsmatrix in zwei Faktoren zerlegt und daraus ein äquivalentes Optimierungsproblem mit weniger Zielfunktionen gebildet.

    Um die Effizienz des Verfahrens zu belegen, wird eine Reihe von numerischen Beispielen erarbeitet und mithilfe des Computers gelöst. Da das Verfahren in der Fachliteratur bisher nicht untersucht wurde, soll der Ansatz in einer anerkannten Fachzeitschrift veröffentlicht und auf einer Konferenz präsentiert werden.

    Kontakt:
    pascal.zillmann@uni-jena.de

Physikalisch-Astronomische Fakultät

  • Susanna Bräu

    Susanna Bräu

    Foto: Susanna Bräu

    Studiengang: Physik (M.Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Martin Gärttner

    Entwicklung skalierbarer Graph Neural Networks zur Quantifizierung von Verschränkung

    Verschränkung zwischen verschiedenen Teilen eines Systems, beispielsweise eines Spinsystems in Form einer Kette aus Elektronen, ist ein grundlegendes Merkmal der Quantenmechanik. Zu deren Quantifizierung – z.B. mithilfe der Verschränkungsentropie – ist in der Regel eine vollständige Kenntnis des Quantenzustands notwendig. Bei größeren Systemen ist dies jedoch nicht möglich, wodurch die zugänglichen Systemgrößen begrenzt sind. Daher untersuche ich einen Supervised Machine Learning-Ansatz, um Verschränkungsmerkmale auf Grundlage einer Reihe von Measurement Snapshots des Systems zu schätzen. Dazu entwickle ich ein permutationsinvariantes Graph Neural Network, das den Self-Attention Mechanismus nutzt. Um eine wünschenswerte Skalierung des Modells zu erreichen, wird der Input in kleinere Mini-Sets unterteilt, die das Modell parallel verarbeitet. Auf diese Weise möchte ich das neuronale Netzwerk parametereffizienter machen, sodass es beispielsweise auf größere Datensätze angewendet werden kann.

    Kontakt:
    susanna.braeu@uni-jena.de

  • Zhenpu Li

    Studiengang: Photonik (M.Sc.)

    Supervised by PD. Dr. Frank Setzpandt

    Verschränkte Photonenpaarquelle mittels spontaner parametrischer Abwärtskonvertierung (SPDC) in einer monolithischen Galliumphosphid-(GaP)-Metaoberfläche

Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät

  • Lulu Alfes

    Studiengang: Chemie - Energie - Umwelt (M.Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Andrea Balducci

    Glyoxalacetalbasierte Elektrolyte für negative Legierungselektroden in Lithium-Ionen-Akkumulatoren

  • Lisa Bussemer

    Lisa Bussemer

    Foto: Virginie Köthe

    Studiengang: Chemie (M.Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Birgit Weber

    Vom Molekül zum Arzneimittel: Entwicklung von Metallkomplexen als Diagnostika

    Die in der Medizin genutzten Verfahren Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und die Magnetresonanztomografie (MRT) eint, dass Koordinationsverbindungen zur Bildgebung eingesetzt werden. Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung und Erforschung eines komplementären Geschwisterpaares aus Metallkomplexen mit identischen Liganden auf Basis von radioaktivem 68Ga3+ sowie paramagnetischem high-spin Fe3+, welche als bildgebende Arzneimittel für die PET bzw. MRT eingesetzt werden können. Die Herstellung von neuen MRT-Kontrastmitteln ist dabei von besonderem Interesse, da die bisher weitreichend eingesetzten Substanzen starke Nebenwirkungen aufweisen und zu Gadolinium-Ablagerungen im Körper führen, was u.a. Nephrogene Systemische Fibrose auslösen kann.
    Die Entwicklung solcher komplementären Metallkomplexe ist möglich, da die Metallionen Fe3+ und Ga3+ aufgrund der identischen Ladung, einem vergleichbaren Ionenradius und einer ähnlichen Lewis-Säure-Härte, durch die gleichen Liganden komplexiert werden können. 
    Zur Überprüfung, ob die hergestellten Komplexe sich für die medizinische Anwendung eignen, steht die Untersuchung der Lipophilie, Biodistribution und Relaxationszeitverkürzung sowie des Oxidationsverhaltens im Fokus.

    Kontakt:
    Lisa.Bussemer@uni-jena.de

  • Marah Kieckbusch

    Marah Kieckbusch

    Foto: Marah Kieckbusch

    Studiengang: Geowissenschaften (B.Sc.)

    Betreuung durch Dr. Philipp Balling

    Kinematische Vorwärtsmodellierung entlang eines geologischen Profils in den zentralen Dinariden

    Die Dinariden entstanden durch die spätkreidezeitliche Kollision der Adriatischen Mikroplatte mit Eurasien und bilden heute einen markanten Falten- und Überschiebungsgürtel auf der Balkanhalbinsel. Im Rahmen meines Forschungsprojekts analysiere ich die infolge dieser Kollision entstandenen strukturellen Geometrien und Deformationsprozesse. Hierfür werde ich ein ca. 70 Kilometer langes geologisches Profil durch einen zentralen Abschnitt der Externen Dinariden massenbilanziert rekonstruieren, um ein realitätsnahes Abbild des Untergrundes zu erzeugen. Anhand von diesem repräsentativen Profilschnitt kann anschließend das Ausmaß der Krustenverkürzung quantifiziert und zeitlich eingeordnet werden. Das dafür gewählte Untersuchungsgebiet wurde bislang nur unzureichend mit modernen strukturgeologischen Methoden erfasst, sodass eine Analyse der strukturellen Entwicklung und Deformationsmuster einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Deformationsgeschichte der Dinariden leisten kann.

    Kontakt:
    marah.kieckbusch@uni-jena.de

  • Celina Titze

    Celina Titze

    Foto: Steffi Titze

    Studiengang: Chemie (B.Sc.)

    Betreuung durch Dr. Stefanie Gräfe

    Lebe lang und erfolgreich - Quantenchemische Einblicke in das Design von langlebigen photoaktiven Eisenkomplexen

    Photoaktive Übergangsmetallkomplexe finden vielseitige Anwendungen: Von der
    Umwandlung von Sonnenergie in chemische Energie, über Zellbildgebung mit subzellulärer
    Auflösung, bis hin zu therapeutischen Anwendungen. Häufig werden dafür seltene und toxische
    4d- und 5d-Metalle wie Ruthenium verwendet. Diese haben den Vorteil längerer Lebenszeiten,
    einer hohen chemischen Stabilität und hervorragender elektrochemischer Eigenschaften,
    allerdings sind diese Substanzen umweltchemisch gesehen problematisch. Daher sollte ein
    Umschwung auf Komplexe mit ubiquitär vorkommenden Metallen wie Eisen stattfinden. Das
    Projekt „Lebe lang und erfolgreich - Quantenchemische Einblicke in das Design von
    langlebigen photoaktiven Eisenkomplexen“ soll eine theoretische Beschreibung von
    Eisenkomplexen mit Lebenszeiten im Nanosekundenbereich basierend auf quantenchemischen
    Rechnungen hervorbringen. Diese Koordinationsverbindungen wurden in der Arbeitsgruppe
    unserer Kollaborationspartnerin Cui Wang (Universität Konstanz) synthetisiert und mittels
    spektroskopischer Methoden charakterisiert. Mit Hilfe der theoretischen Betrachtung sollen
    Struktur-Eigenschaftsbeziehungen aufgeklärt werden, die dabei helfen können, die Lebenszeit
    solcher Komplexe weiter zu erhöhen und somit die Substitution photoaktiver Komplexe
    basierend auf seltenen Erden zu ermöglichen.

    Kontakt:
    celina.titze@uni-jena.de

  • Lenard Schmick

    Studiengang: Chemie (M.Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Ivan Vilotijević

    Totalsynthese von Thrypanothion-Derivanten

     

Fakultät für Biowissenschaften

  • Laurenz Albert

    Laurenz Albert

    Foto: Laurenz Albert

    Studiengang: Biochemie/Molekularbiologie

    Betreuung durch Prof. Dr. Pierre Stallforth

    Charakterisierung und Analyse von Bisphenol Dimeren in Vibrion Cholerae

    Die zunehmende Antibiotikaresistenz und die Verunreinigung der Weltmeere durch Mikroplastik zählen zu den größten Problemen unserer Zeit. Umso bedrohlicher ist die Tatsache das Bakterien die Mikroplastikpartikel nutzen können um Biofilme auszubilden. In diesen sind die Bakterien eng miteinander verbunden und besser vor Umwelteinflüssen geschützt. Gibt man nun Bisphenole, ebenfalls Bestandteil vieler Plastikprodukte, dazu, fällt auf das die Bakterien wesentlich effizienter und schneller Biofilme ausbilden und resistenter gegen Antibiotika sind. Die dem zugrundeliegenden Mechanismen sind allerdings noch unverstanden. Im Rahmen des Honours-Programmes möchte ich, als Teil eines interdiszplinären Forschungsprojektes, den Einfluss von Bisphenolderivaten auf das humanpathogene Bakterium Vibrio Cholerae genauer untersuchen und mögliche Stoffwechseleffekte charakterisieren.

  • Jonathan Heitmann

    Jonathan Heitmann

    Foto: Jonathan Heitmann

    Studiengang: Molecular Life Sciences (M.Sc.)

    Betreuung durch Jun.-Prof. Dr. Julie Zedler

    Entwicklung eines Nanocarriers für die Verabreichung von Molekülen an Pflanzen

    Jeden Tag sind Pflanzen einer Vielzahl von Stressfaktoren ausgesetzt. Aufgrund des Klimawandels werden die Stressfaktoren, denen sie ausgesetzt sind, sowohl in ihrer Anzahl als auch in ihrer Intensität zunehmen. Daher ist es wünschenswert, einen Weg zu finden, um Pflanzen zuverlässig mit spezifischer molekularer Fracht wie RNA oder Proteinen zu versorgen, sobald Stressbedingungen auftreten.
    Zu diesem Zweck möchte ich ein flexibles, anpassungsfähiges und umweltfreundliches Verabreichungssystem auf Basis von Nanotechnologie entwickeln. Dieses wird auf proteinartigen Strukturen basieren, die die molekulare Fracht binden, um sie in die Pflanzen zu bringen.
    Im Rahmen meines Forschungsprojekts möchte ich diese Proteinstrukturen nachhaltig in Cyanobakterien herstellen, verschiedene Arten des Zusammenbaus und der Beladung testen und sowohl ihre Aufnahme als auch ihre systemische Verteilung in Pflanzen erproben.


  • Maya Heyland

    Studiengang: Evolution, Ökologie und Systematik (M.Sc.)

    Betreuung durch Dr. Omer Nevo

    Gefahr erschnüffeln: Elefantenreaktionen auf Raubtiersignale


    Mit dem Wachstum der menschlichen Bevölkerung und der Fragmentierung von Lebensräumen nehmen Mensch-Elefant-Konflikte zu. Bisherige Abschreckmethoden, vor allem pflanzenbasierte Geruchsstoffe wie Capsaicin aus Chili, zeigen begrenzte Wirkung. In diesem Projekt wird untersucht, ob Löwenkot bei semi-domestizierten und wildlebenden Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) eine aversive Reaktion hervorruft. Löwen (Panthera leo) sind die einzigen nennenswerten natürlichen Prädatoren dieser Elefantenart, weshalb deren Geruch potenziell eine evolutionär verankerte Furchtreaktion auslösen könnte. Die Ergebnisse könnten zur Entwicklung prädatorbasierter, nachhaltiger Strategien zur Minderung von Mensch-Elefant-Konflikten beitragen.


    In diesem Projekt wird untersucht, ob Löwenkot bei Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) eine aversive Reaktion hervorruft. Die Ergebnisse könnten zur Entwicklung prädatorbasierter, nachhaltiger Strategien zur Minderung von Mensch-Elefant-Konflikten beitragen.

    Kontakt:
    maya.heyland@uni-jena.de

     

  • Edgar John

    Edgar John

    Foto: Wedis Senst

    Studiengang: Biologie (B.Sc.)

    Betreuung durch Prof. Dr. Jan Schirawski

    Die Rolle des Gens 13906 im forma specialis sel, von sporisorium reilianum, für die Infektion von Mais

    Der Pilz Sporisorium reilianum existiert in zwei formae speciales: SRS, der bei Sorghum, und SRZ, der bei Mais, den Ährenbrand auslöst. Das Gen 13906 ist an der Virulenz von SRS auf Sorghum beteiligt. In SRZ wird 13906 in zwei Spleißvarianten transkribiert: SP1, die nahezu identisch mit der Variante in SRS ist, und SP2, die zu einem verkürzten Protein mit verändertem C-Terminus führt.
    Wir möchten herausfinden, ob und welche der beiden Spleißvarianten von 13906 in SRZ zur Virulenz auf Mais beitragen. Dazu werden wir Mais mit SRZΔ13906-Knockout-Stämmen, SRZΔ13906-Komplementationsstämmen, die entweder SP1 oder SP2 exprimieren, sowie mit Wildtyp-Stämmen inokulieren und anschließend Virulenz, Kolonisationserfolg und das Ausmaß der Pflanzenabwehr analysieren.
    Ein RNAseq-Experiment wird Maisgene identifizieren, deren Expression von SRZ 13906 abhängt. Dadurch lässt sich feststellen, ob 13906 von SRZ – und falls ja, welche seiner beiden Spleißvarianten – in Mais eine ähnliche Funktion hat wie das 13906-Gen von SRS in Sorghum.

    Kontakt:
    edgar.john@uni-jena.de

  • Pia Kunstmann

    Pia Kunstmann

    Foto: Clara Kraus

    Studiengang: Biologie (B.Sc.)

    Betreuung durch Dr. Kathrin Fröhlich

    Lokalisierung regulatorischer RNAs im Modellbakterium Caulobacter crescentus

    Caulobacter crescentus dient als Modellorganismus zur Untersuchung bakterieller Zellzyklusregulation und Differenzierung. Die asymmetrische Teilung erzeugt eine replizierende Stielzelle und eine bewegliche, replikationsinaktive Schwärmerzelle, die sich isolieren und synchronisieren lassen, um definierte Zellzyklusstadien zu analysieren. Während proteinbasierte Regulationsmechanismen gut charakterisiert sind, ist die RNA-Biologie in C. crescentus bislang wenig erforscht. Insbesondere ist unklar, ob kleine regulatorische RNAs (sRNAs) ebenfalls einer räumlich-zeitlichen Kontrolle unterliegen und welchen Beitrag sie zur Differenzierung leisten. Ziel des Projekts ist es, die Expressionsdynamik und mögliche Lokalisation ausgewählter sRNAs während des Zellzyklus zu untersuchen.

    Kontakt:
    pia.kunstmann@uni-jena.de

  • Philip Müller

    Philip Müller

    Foto: Philip Schwegler

    Studiengang: Biochemie (M.Sc.)

    Betreuung durch PD Dr. Olivia Engmann

    Charakterisierung des Wirkmechanismus eines neuartigen Antidepressivums bei behandlungsresistenten Depressionen

    Depressionen stellen als prävalenteste psychische Erkrankung, eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit dar. Die derzeit verfügbaren medikamentösen Behandlungsmethoden sind häufig ineffektiv und benötigen lange Zeit bis depressive Symptome reduziert werden. Zugleich führen Nebenwirkungen oft zu frühzeitigem Abbruch der Einnahme.

    Es gibt also Bedarf nach einem schnell wirksamen Antidepressivum, das auch bei behandlungsresistenten Depressionen wirkt und zugleich müssen die zu Grunde liegenden Mechanismen besser verstanden werden.

    Ziel meines Projektes ist die Charakterisierung des Wirkmechanismus und etwaiger Nebenwirkungen eines Kandidaten für ein solches schnellwirksames Antidepressivum in einem Mausmodell. Das verwendete Mausmodell „Chronic variable stress“(CVS) gleicht in beobachtbaren Symptomen und molekularen Änderungen denen menschlicher Depressionen und bietet damit Einblicke in die der Depression zu Grunde liegenden Regulationsmechanismen. Die Analyse erfolgt sowohl molekularbiologisch als auch bioinformatisch. Anschließend sollen die gewonnenen Daten zur Erstellung einer Datenbank zu den Auswirkungen von CVS und Wirkstoff im gesamten Körper beitragen, um eine systemweite Analyse zu ermöglichen.

    Kontakt:
    mueller.philip@uni-jena.de

  • Sarah Schwab

    Sarah Schwab

    Foto: Liesbeth Linnea Milev

    Studiengang: Biochemie/Molekularbiologie (B.Sc.)

    Betreuung durch Dr. Anne Busch

    Untersuchung des Einflusses von Immunsuppressiva auf die Ausbildung von Antibiotikaresistenzen in Gallengangmikrobiomen

    Nach einer Lebertransplantation müssen Betroffene Medikamente einnehmen, die das Immunsystem abschwächen. Diese sogenannten Immunsuppressiva verhindern, dass das neue Organ vom Körper abgestoßen wird. Gleichzeitig sinkt jedoch die Abwehrkraft gegen Krankheitserreger, was Infektionen wahrscheinlicher macht. Eine gefährliche Folge ist die Cholangitis. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Gallengänge, welche Gallenflüssigkeit von der Leber in den Darm transportieren.

    Oft entstehen diese Infektionen durch polymikrobielle Biofilme, die sich auf eingesetzten Kathetern bilden können. Dabei handelt es sich um Ansammlungen verschiedener Bakterienarten, die eng zusammenleben und von einer selbst produzierten Schleimschicht geschützt werden. Diese Schicht erschwert die Behandlung mit Antibiotika und macht die Bakterien widerstandsfähiger gegen das Immunsystem. Einzelne Bakterien können aus dem Biofilm auswandern, sich im Gallengang ausbreiten und eine Infektion auslösen.

    Es wird vermutet, dass Immunsuppressiva den Austausch von Erbinformationen zwischen Bakterien fördern und so die schnelle Verbreitung von Antibiotikaresistenzen begünstigen. Ob und wie stark die Medikamente die Bakterien insgesamt beeinflussen, ist bisher unbekannt. Das Projekt soll neue Erkenntnisse darüber liefern, wie Bakteriengemeinschaften in Biofilmen auf solche Medikamente reagieren und damit dazu beitragen, Behandlungsstrategien nach Organtransplantationen zu verbessern.

    Kontakt:
    sarah.schwab@uni-jena.de

  • Lilly Thimm

    Studiengang: Ernährungswissenschaften (M.Sc.)

    Betreuung durch Dr. Maria Schwarz

    Selen, Kupfer und Zink bei Lungenkrebs – Freunde oder Feinde?

    Lungenkrebs zählt zu den Krebserkrankungen mit der höchsten Inzidenz und Mortalität weltweit. Lungenkrebspatient*innen weisen im Vergleich zu gesunden Personen eine verminderte Serumkonzentration der essenziellen Spurenelemente Selen und Zink auf, wohingegen der Kupferspiegel erhöht ist. Im Tumorgewebe wurden allerdings erhöhte Konzentrationen aller drei Spurenelemente im Vergleich zum umliegenden Gewebe gemessen. Um den Einfluss der Spurenelementverfügbarkeit auf die Lungentumorigenese zu untersuchen, wurde in einem vorangegangenen Projekt die Auswirkung einer Spurenelementdefizienz auf das Tumorwachstum nach Injektion von Lungenkrebszellen betrachtet. Dabei wurde gezeigt, dass Mäuse, die spurenelementdefizient gefüttert wurden, kleinere/weniger Tumore aufwiesen als adäquat versorgte Tiere.
    Dieses Honours-Projekt fokussiert sich auf die Beantwortung der Frage, welches der drei Spurenelemente die Effekte vermittelt und welche Mechanismen dabei zugrunde liegen. Hierfür stehen Tumor- und Organproben von Mäusen zur Verfügung, die kombiniert bzw. einzeln defizient oder adäquat mit den drei Spurenelementen versorgt wurden. Außerdem sind aus Tumoren isolierte Zelllinien vorhanden, mit denen die in vivo gewonnenen Erkenntnisse in vitro überprüft werden sollen.

    Kontakt:
    lilly.thimm@uni-jena.de

Medizinische Fakultät

  • Marc Birner

    Marc Birner

    Foto: Szabó/UKJ

    Studiengang: Humanmedizin (Staatsexamen)

    Betreuung durch apl. Prof. Dr. Ralf Alexander Claus

    Sphingolipidmuster zur Risikoabschätzung bei community-acquired pneumonia

    Die ambulant erworbene Lungenentzündung (community-acquired pneumonia, CAP) zählt als Infektion der unteren Atemwege weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt. Trotz zunächst milder Symptome kann sich der Zustand hospitalisierter Patienten unerwartet verschlechtern – mit der Folge, dass eine intensivmedizinische Behandlung notwendig wird.
    Bestehende klinische Risikoscores wurden jedoch ursprünglich für die Entscheidung zur Hospitalisierung entwickelt und erfassen diese Verschlechterung im weiteren Verlauf oft nicht ausreichend. In diesem Projekt untersuchen wir daher, ob bestimmte Biomarker aus der Gruppe der Sphingolipide – insbesondere der Lipidmediator S1P und die Ceramide – eine frühzeitige Vorhersage ermöglichen. Die Analyse
    erfolgt mittels Massenspektrometrie (LC-MS/MS) in über 250 sorgfältig
    ausgewählten Serumproben aus der internationalen CAPNETZ-Daten- und
    Materialbank. Die Patient:innen wurden hinsichtlich Alter, Geschlecht
    und Begleiterkrankungen gematcht und in drei dem Verlauf
    entsprechenden Gruppen eingeteilt. Ziel ist es, die Aussagekraft
    biochemischer Marker im Vergleich zu klassischen Risikoscores zu
    prüfen und so eine verbesserte Risikoabschätzung für Patient:innen zu
    ermöglichen.

    Kontakt:
    marc.birner@uni-jena.de

  • Paul Funk

    Paul Funk

    Foto: Paul Funk

    Studiengang: Humanmedizin (Staatsexamen)

    Betreuung durch Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius

    Hochauflösende drahtlose Oberflächen-Elektromyographie der Gesichtsmuskulatur während der Expression emotionaler Gesichtsausdrücke auf Basis visueller und verbaler Stimuli bei Gesunden

    Die Mimik ist von zentraler Bedeutung für nonverbale Kommunikation. Nach peripherer Gesichtsnervenlähmung (Fazialisparese) kommt es häufig zu bleibenden Fehlinnervationen (Synkinesien), die nicht nur funktionelle Einschränkungen verursachen, sondern auch das emotionale Erleben beeinträchtigen können. Zur objektiven Analyse dieser Prozesse nutzen wir ein neuartiges hochauflösendes, drahtloses Oberflächen-Elektromyographie-System (HR-sEMG) mit selbstklebenden Trockenelektroden. Dieses erlaubt eine standardisierte und gleichzeitig patientenfreundliche Erfassung komplexer Muskelaktivitätsmuster.

    Im Projekt untersuchen wir, wie sich die Imitation emotionaler Gesichtsausdrücke elektrophysiologisch darstellt und inwiefern sich Unterschiede ergeben, wenn Emotionen lediglich visuell dargeboten oder zusätzlich sprachlich benannt werden. Ziel ist es, ein differenziertes Verständnis der Rolle der Gesichtsmuskulatur bei der Emotionsverarbeitung zu gewinnen und die Grundlage für innovative diagnostische und therapeutische Ansätze bei Patient:innen mit Fazialisparesen zu schaffen.

    Kontakt:
    paul.funk@uni-jena.de

  • Thurid Lauf

    Thurid Lauf

    Foto: Dr. Antje Häder

    Studiengang: Humanmedizin (Staatsexamen)

    Betreuung von PD Dr. Stefanie Deinhardt-Emmer

    Die Aktivierung des nicht-kanonischen Inflammasoms in respiratorischen Virusinfektionen

    Das Influenza A Virus (IAV) ist Auslöser von mitunter schwer verlaufenden respiratorischen Infektionen. Dabei werden pro-inflammatorische Zytokine freigesetzt und der programmierte Zelltod von Immunzellen, z.B. Makrophagen, induziert.

    Eine wichtige Abwehrstrategie von Makrophagen ist die Aktivierung des Inflammasoms. Sehr gut untersucht ist dabei das NLRP3-Inflammasom, welches zu der Aktivierung von Caspase 1 führt. Dies initiiert den Zelltod und die Freisetzung von pro-inflammatorischen Zytokinen wie z.B. Interleukin-1β und Interleukin-18.

    Neben diesen klassischen Inflammasom-Proteinen existiert ein nicht-kanonischer Inflammasom-Signalweg für die Aktivierung von Caspasen. Dieser wird durch intrazelluläre bakterielle Bestandteile wie Lipopolysaccharide aktiviert. Für virale Infektionen ist die Aktivierung dieses Signalweges bisher noch nicht beschrieben.

    Interessanterweise konnte meine Arbeitsgruppe zeigen, dass dieser nicht-kanonische Inflammasom-Signalweg während einer IAV-Infektion in Makrophagen auf Genebene hochreguliert wurde. Aus diesem Grund ist das Ziel meines Forschungsprojektes herauszufinden, ob der nicht-kanonische Inflammasom-Signalweg in Makrophagen während respiratorischen Virusinfektionen aktiviert ist. Die Ergebnisse können zu der Entwicklung neuer therapeutischer Interventionen bei schweren respiratorischen Virusinfektionen beitragen.

    Kontakt:
    thurid.lauf@uni-jena.de

  • Lena Rathnow

    Studiengang: Molekularmedizin (M.Sc.)

    Betreuung durch Dr. Anne Busch

    Genomische Analyse Linezolid-resistenter Enterokokken im Kontext von Immunsuppression nach Lebertransplantation

    Nach Lebertransplantationen werden Katheter in den Gallengang eingesetzt, um Gallenflüssigkeit abzuleiten. Auf dem Kunststoff können Bakterien schon nach kurzer Zeit Biofilme bilden. Dabei setzen sich Bakterien an der Oberfläche fest und bilden eine schützende Gemeinschaft. Biofilme wirken zugleich als Reservoir: Bakterien können sich daraus lösen und lokale Entzündungen verursachen oder in den Blutkreislauf gelangen. Dies kann das transplantierte Organ schädigen oder sogar zu einer lebensbedrohlichen Sepsis führen. Häufig sind dabei Enterokokken beteiligt, die unter Immunsuppression schwere Infektionen hervorrufen. Diese werden zwar mit Antibiotika wie Vancomycin und Linezolid behandelt, doch treten häufiger Resistenzen auf, deren genetische Ursachen vor allem bei Linezolid bisher nur unzureichend verstanden sind. Ziel des Projekts ist daher die Untersuchung der Biofilmbildung auf Kathetern sowie die Whole-Genome-Sequenzierung (WGS) von Enterokokken-Isolaten, die sowohl Biofilme bilden als auch Antibiotikaresistenzen aufweisen. Dadurch soll der Zusammenhang zwischen Biofilmbildung und Resistenzmechanismen besser verstanden und postoperative Komplikationen langfristig verringert werden.

    Kontakt:
    lena.rathnow@uni-jena.de