Ein Team um Prof. Dr. Martin Freesmeyer hat ein Testsystem für Radiodiagnostika entwickelt, bei dem statt lebender Versuchstiere bebrütete Straußeneier zum Einsatz kommen.

Tierexperimentelle Forschung

Die Universität Jena unterstützt die transparente und offene Kommunikation über notwendige Tierversuche
Ein Team um Prof. Dr. Martin Freesmeyer hat ein Testsystem für Radiodiagnostika entwickelt, bei dem statt lebender Versuchstiere bebrütete Straußeneier zum Einsatz kommen.
Foto: Anna Schroll/UKJ

Die Universität Jena und das Universitätsklinikum Jena sind der Initiative »Transparente Tierversuche«Externer Link beigetreten. Damit bekennen sie sich zur transparenten Information und offenen Kommunikation über notwendige Tierversuche in der Forschung. Aber auch nach Alternativmethoden zu Tierversuchen wird gesucht.

»Transparente Tierversuche« ist eine Initiative von »Tierversuche verstehen«Externer Link und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unter Mitwirkung der Allianz der Wissenschaftsorganisationen. Bislang beteiligen sich über 90 Forschungsinstitutionen in Deutschland. Tierversuche, so heißt es in der Präambel der gemeinsamen Erklärung der Initiative, sind immer noch notwendig.

Zwar haben methodische Forschungsarbeiten der jüngeren Vergangenheit dazu beigetragen, dass Tierversuche in manchen experimentellen Ansätzen durch alternative Methoden ersetzt oder im Umfang reduziert werden können, ein vollständiger Ersatz von Tierversuchen ist jedoch nicht absehbar. Auch in Zukunft werden diese Versuche zum Erkenntnisgewinn und zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze und Methoden benötigt werden.

Präambel der Initiative »Transparente Tierversuche«

Ziele der Initiative »Transparente Tierversuche«

Die unterzeichnenden Forschungsinstitutionen bekennen sich in der Initiative zu vier gemeinsamen Zielen: So wollen sie die breite Öffentlichkeit umfassend und verständlich über Tierversuche informieren, sich an öffentlichen und gesellschaftlichen Diskursen zum Thema beteiligen, sich untereinander über Erfahrungen mit Tierexperimenten austauschen sowie ihre Aktivitäten und Bemühungen zur Förderung einer transparenten und offenen Kommunikation öffentlich präsentieren.

»Mit unserer Beteiligung an der Initiative zeigen wir, dass wir in einen offenen Dialog über unsere Forschung mit Tieren gehen«, betont Dr. Sabine Bischoff, die Leiterin der Stabsstelle Tierschutz am Klinikum und Tierschutzbeauftragte der Universität und des Klinikums. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universität und Klinikum sind sich ihrer großen Verantwortung für den respektvollen Umgang mit den Versuchstieren bewusst. »Mit der Beantragung eines Tierversuchs erfolgt die sorgfältige Abwägung, ob der Versuch unerlässlich ist oder das Versuchsziel durch alternative Verfahren erreicht werden kann

Das 3R-Prinzip: Replace - Reduce - Refine

Werden Tierversuche an der Universität oder dem Universitätsklinikum durchgeführt, erfolgt dies nach dem »3R-Prinzip«. Dieses ist darauf gerichtet, Experimente möglichst tierschonend durchzuführen (englisch: Refine), die Zahl der Versuchstiere zu verringern (Reduce) und Alternativmethoden zum Tierversuch zu entwickeln (Replace).

Die neu entwickelte Methode ermöglicht detaillierte dreidimensionale Einblicke in das Straußenei. Links: das Ei im normalen CT, rechts mit PET.
Abbildung: Martin Freesmeyer/UKJ
Forschende aus Nuklearmedizin und Chemie entwickeln neue Radiodiagnostika für die Bildgebung bei Lebererkrankungen mittels Positronenemissionstomographie (PET) und Computertomographie (CT).

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Tierschutzbeauftragte