Prof. Dr. Andreas Marx sitzt in der Aula der Universität Jena.

Neuer Präsident der Universität Jena gewählt

Konstanzer Chemiker Andreas Marx tritt Präsidentenamt im Sommer an
Prof. Dr. Andreas Marx sitzt in der Aula der Universität Jena.
Foto: Jens Meyer (Universität Jena)
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Meldung vom: | Verfasser/in: Katja Barbara Bär

Die Hochschulversammlung Externer Linkder Friedrich-Schiller-Universität Jena hat am 9. April 2024 Prof. Dr. Andreas Marx zum neuen Präsidenten der Jenaer Universität gewählt. Er wird seine neue Position voraussichtlich noch in diesem Sommersemester antreten, nach der Bestellung durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft. Die Position wurde vakant, nachdem Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal im Oktober 2023 als Präsident der Hochschulrektorenkonferenz nach Berlin wechselte.

Der Chemiker Andreas Marx ist aktuell Lehrstuhlinhaber und Leiter eines rund 25-köpfigen Forschungsteams an der Universität Konstanz. Mit ihm als Präsident sollen die Positionierung der Universität Jena im weltweiten Wettbewerb und die Forschungsexzellenz weiter gestärkt werden. 

Mit Professor Marx hat sich ein bestens ausgewiesener Forscher aus einer Exzellenzuniver­sität um das Präsidentenamt beworben. Er kennt die Universität und den Forschungsstandort Jena seit langem und hat eine überzeugende Vision für die Universität vorgestellt. Innovation, Austausch mit der Gesellschaft, Internationalisierung und Nachhaltigkeit stehen darin im Mittelpunkt“, sagt der Vorsitzende des Universitätsrates Prof. Dr. Wolfgang Marquardt.

Seine Reputation als Wissenschaftler, seine große Wertschätzung der Lehre und seine Erfahrung als Prorektor und Senator haben die Mitglieder der Hochschulversammlung überzeugt, dass er der Richtige ist, die Universität Jena zu leiten.

Prof. Dr. Wolfgang Marquardt

 

Andreas Marx, geboren 1968 in Lübeck, studierte Chemie in Freiburg/Brsg., Sussex (Großbritannien) und Bochum. 1997 wurde er an der Universität Basel promoviert. Es folgte ein zweijähriger Forschungsaufenthalt an der Nagoya University in Japan. 2003 schloss er seine Habilitation in Organischer Chemie und Biochemie an der Universität Bonn ab. Seit 2004 ist Andreas Marx Professor für Organische und Zelluläre Chemie an der Universität Konstanz. Von 2007 bis 2021 war er dort Sprecher der Graduiertenschule „Chemische Biologie“ im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Von 2010 bis 2013 war er Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der Universität Konstanz.

Er wurde mehrfach international für seine Forschung ausgezeichnet – etwa 2017 mit der František Šorm-Gedenkmedaille der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik und der Mitgliedschaft in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Gleich zweimal erhielt er 2013 und 2021 einen „ERC Advanced Grant“ des europäischen Forschungsrates, eine hochdotierte Förderlinie, die sich an etablierte Spitzenforscher richtet. Mit dem Karl Heinz Beckurts-Preis wurden 2014 seine „Leistungen in der Forschung und ihre Umsetzung in die industrielle Praxis“ geehrt.

Die Wahl erfolgte gemäß Landeshochschulgesetz durch die Hochschulversammlung, die durch die Mitglieder des Senats und des Universitätsrats gebildet wird. Zur Vorbereitung der Wahl erstellte eine Findungskommission unter der Leitung des Universitätsratsvorsitzenden einen Wahlvorschlag. Professor Marx hatte sich unmittelbar vor der geheimen Wahl der Universitätsöffentlichkeit vorgestellt. Bis zu seinem Amtsantritt vertritt weiterhin Prof. Dr. Georg Pohnert als vorläufiger Leiter die Universität.