Melanie Weirich auf der Interspeech 2025

Fair und inklusiv

Jenaer Sprechwissenschaftlerinnen auf der Interspeech 2025 in Rotterdam
Melanie Weirich auf der Interspeech 2025
Foto: Inke Henneberger

Wichtig für die Genderforschung in Jena ist nicht nur der Austausch der Wissenschaftler:innen an der Universität, sondern auch die internationale Vernetzung. Vom 17. bis 21. August nahmen deshalb Prof. Dr. Melanie Weirich, Professorin für Sprechwissenschaft und Phonetik in Jena, sowie die Doktorandin Inke Henneberger, ebenfalls aus der Sprechwissenschaft und Phonetik, an der diesjährigen Interspeech in Rotterdam teil, um aktuelle Befunde aus der genderbezogenen phonetischen Jenaer Forschung zu präsentieren.

Die Interspeech ist eine jährlich stattfindende, international hoch angesehene Konferenz mit rund 2000 Wissenschaftler:innen aus aller Welt, deren Forschungsinteressen an der Schnittstelle von Sprache und Technologie liegen. Das Motto der diesjährigen Konferenz lautete "Fair and Inclusive Speech Science and Technology". Damit legten die Veranstalter:innen einen besonderen Fokus auf die Vielfalt von Individuen und Sprachen als Grundlage für wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn.

In diesem Rahmen hielt Melanie Weirich einen Vortrag zu aktuellen Erkenntnissen über den Einfluss von Hormonen auf die Stimme, den sie zusammen mit Prof. Dr. Adrian Simpson am Institut für Germanistische Sprachwissenschaft in einem Forschungsprojekt untersucht. Konkret ging es um den Zusammenhang zwischen Sexualhormonen, Zyklusphasen, Alter und Grundfrequenz in der Stimme bei weiblichen Personen. Der Beitrag war Teil einer Vortragssession zum Thema "Diversity: Age, Sex, Gender, Ethnicity, and More". Darüber hinaus stellte Melanie Weirich in einer Postersession die Ergebnisse zweier Hörexperimente zur genderspezifischen Wahrnehmung von s-Lauten aus dem Kinderstimmen-Projekt von ihrer Mitarbeiterin Dr. Riccarda Funk vor.

Ein Highlight war außerdem die Special Session "Queer and Trans Speech Science and Technology". Hier bekamen queere Forschungsinteressen eine eigene Plattform auf der Interspeech Konferenz – ein wichtiger Schritt, um Perspektiven jenseits binärer Geschlechterkonstruktionen und Heteronormativität sichtbar zu machen und den wissenschaftlichen Austausch darüber zu fördern.

Mit vielen neuen Eindrücken und frischen Ideen im Gepäck kehrten Inke Henneberger und Melanie Weirich nach Jena zurück – und sind schon gespannt auf die nächste Interspeech, die 2026 an einem besonderen Ort stattfinden wird: in Sydney.