Nach eingehender Begutachtung der Nominierungsunterlagen und intensiver Diskussion hat das Expertengremium der Akademie für Lehrentwicklung (ALe) über die Vergabe der diesjährigen Lehrpreise entschieden. Insgesamt gingen für den allgemeinen und den Lehrpreis mit dem Themenschwerpunkt „Besonderes Engagement in der Lehre“ 28 Vorschläge aus zehn Fakultäten ein. Dem Expertengremium ist die Entscheidung nicht leichtgefallen, denn alle nominierten Lehrveranstaltungskonzeptionen und Lehrpersonen stehen für Beispiele sehr guter universitärer Lehre sowie für hohes Engagement der Lehrenden.
Aufgrund der Güte vieler eingegangener Nominierungen hat sich das Gremium zunächst jeweils auf eine Shortlist verständigt. Diese sahen wie folgt aus:
Allgemeiner Lehrpreis:
- Sarah Bützler mit der Lehrveranstaltung „The Office – An American Workplace“ (Kurztitel)
- Ilka Hameister, Peter Starke und Dr. Mario Ziegler mit der Lehrveranstaltung „Die Kontroverse um das Kontroversitätsgebot: Urteilsbildung aus politik- und philosophiedidaktischer Perspektive“
- Prof. Dr. Beate Michalzik und Florian Achilles mit der Lehrveranstaltung „Erfassung und Bewertung von Ökosystemprozessen und -funktionen“
Themenbezogener Lehrpreis:
- Prof. Dr. Martin Ammon
- apl. Prof. Dr. Peter Frenzel
Den Preis für die beste Lehrveranstaltungskonzeption (2.500 €) erhalten Ilka Hameister, Peter Starke und Dr. Mario Ziegler (Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften / Philosophische Fakultät) für das Blockseminar „Die Kontroverse um das Kontroversitätsgebot: Urteilsbildung aus politik- und philosophiedidaktischer Perspektive“.Die Auswahl wird wie folgt begründet:
Mit der Lehrveranstaltung „Kontroversität im Unterricht“ wird ein didaktisch herausragendes Lehrkonzept ausgezeichnet. Den Lehrenden gelingt es, mittels Kombination geeigneter Lehrmethoden, die Lernziele auf exzellente Weise zu adressieren. Das Seminar widmet sich der fachübergreifenden Frage, wie im Unterricht kontroverse Perspektiven aufgezeigt und didaktisch eingeholt werden können, und adressiert damit eine klassische Herausforderung des Lehramtsstudiums: die Verknüpfung wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit den Anforderungen der beruflichen Praxis angehender Lehrerinnen und Lehrern. Besonders hervorzuheben ist das erfahrungsgeleitete Vorgehen, bei dem die Studierenden zunächst selbst in Kontroversen verwickelt werden und dann schrittweise die Rollen wechseln, sie werden zu Beobachtenden, dann zu reflektierenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und schließlich zu Lehrenden, die geeignete Unterrichtskonzepte entwickeln, um kontroverse Perspektiven aufzuzeigen. Die Lehrenden setzen in dem Seminar dabei unterschiedliche methodische Zugänge ein, insbesondere das Format der simulierten Konferenz ist hier zu nennen. Zudem wird die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden explizit mit einbezogen und methodisch gefördert. Hervorzuheben ist zudem die Interdisziplinarität des Seminars, die einen weiteren wertvollen Beitrag zur Lehramtsausbildung leistet. Die ausgesprochen positive Bewertung der Lehrveranstaltung durch Studierenden unterstreicht die außerordentliche Qualität dieser Lehrveranstaltung.
Ein weiterer Lehrpreis wurde im Themenschwerpunkt „Besonderes Engagement in der Lehre“ (2.500€) vergeben. Für diesen Themenschwerpunkt waren in diesem Jahr ausschließlich Studierenden nominierungsberechtigt und im Unterschied zum allgemeinen Lehrpreis stand nicht eine Lehrveranstaltungskonzeption sondern die Lehrperson selbst im Fokus. Diesen Preis erhält Prof. Dr. Martin Ammon (Physikalisch-Astronomische Fakultät). Diese Auswahl wird wie folgt begründet:
Mit Herrn Prof. Dr. Ammon wird eine außergewöhnliche Lehrperson ausgezeichnet, der aus Studierenden-sicht durch sein herausragendes Engagement und seine didaktische Exzellenz besticht.
Die nominierenden Studierenden loben an der Lehre von Herrn Ammon die klare didaktische Aufbereitung und Formulierung von Lernzielen, die nachvollziehbare Priorisierung von Lehrinhalten, die klare Strukturierung der Lehreinheiten und die lernzielorientierte Einordnung von Übungsaufgaben. Die Studierenden schätzen darüber hinaus besonders, dass Herr Ammon in den Lehrveranstaltungen regelmäßig studentisches Feedback einholt und für Studierenden, die intensivere Betreuung in der Prüfungsvorbereitung benötigen, zusätzliche Veranstaltungen anbietet.
Aus Sicht des Expertengremiums der ALe ist besonders herauszustellen, dass es Herrn Ammon regelmäßig gelingt, hochkomplexe Lehrinhalte einer stark heterogenen Studierendengruppe erfolgreich zu vermitteln und gleichzeitig in den Studierendenbeurteilungen seiner Lehrveranstaltungen überdurchschnittliche Bewertungsergebnisse zu erzielen. Herr Ammon ermöglicht den Studierenden dabei auf besondere Weise, die Lerninhalte zu durchdringen und die angestrebten Lernergebnisse zu erzielen, indem er etwa konsequent das Vorwissen und die unterschiedlichen Arbeitstempi der Teilnehmenden berücksichtigt. Besonders hervorzuheben bei der Wahl von Herrn Ammon als Lehrpreisträger in diesem Themenschwerpunkt ist zudem, dass sämtliche Auswahlkriterien als herausragend erfüllt bewertet werden können.
Beide Lehrpreise werden im Rahmen des diesjährigen DIES LEGENDI – Tag der Lehre am 19. November 2024 feierlich verliehen. Neben der Verleihung der Lehrpreise und der Vorstellung der durch die ALe geförderten Lehrprojekte ist der DIES LEGENDI – Tag der Lehre das jährliche Format, um Ideen und Gedanken von Studium und Lehre fachübergreifend und universitätsweit auszutauschen.