Best Practices "Seminar": Beispiel DaZ/DaF -Lehramt

Best-Practice-Beispiel zur Konkretisierung der "Prinzipien guter digitaler Lehre"

Fakultät

Philosophische Fakultät

Fach

Deutsch als Zweit- und Fremdsprache

Art der Lehrveranstaltung

Seminar

Titel der Lehrveranstaltung

Sprachstandserhebungen in Deutsch als Zweitsprache

Zahl der Teilnehmenden

10-12 (je Semester)

In der Lehrveranstaltung durchlaufen Lehramtsstudierende sechs gleichförmige Anwendungszyklen zu fachbezogenen, schulpraxisnahen Instrumenten, ergänzt um einen Rahmen aus einführendem und abschließendem Teil. Pro Anwendung wird ein sprachdiagnostisches Instrument im Bereich Deutsch als Zweitsprache anhand von authentischen Lernerdaten erprobt und kritisch reflektiert. Ein einzelner Anwendungszyklus beinhaltet aus Studierendensicht zunächst die Erarbeitung des theoretischen Hintergrundes zum Instrument sowie dessen Erprobung anhand authentischer Lernerdaten. Die Ergebnisse der Übung werden in einem Moodle-Forum verglichen und diskutiert, ebenso das Instrument in Hinblick auf Vor- und Nachteile, schulpraktische Eignung und (didaktische wie wissenschaftliche) Konsequenzen kritisch reflektiert. Die Ergebnisse dieser Diskussion werden schließlich in Form einer kompakten Zusammenfassung in eine Wiki-Tabelle (in Moodle) eingetragen, die pro Instrument eine (durch die Dozentin vorbereitete) Zeile umfasst und so im Verlauf des Seminars zu einer vergleichenden Übersicht zu allen sechs erprobten Instrumenten wird.

Die vorgängige Einführung beinhaltet eine Vorlesung zu fachwissenschaftlichen Grundlagen sowie das gegenseitige Kennenlernen und Einteilen der Moderatorenteams (s.u.). In der abschließenden Live-Sitzung wird die entstandene Wiki-Tabelle gemeinsam bilanziert und anhand von vergleichenden Übungen angewandt – auch als Prüfungsvorbereitung. Je nach Vorwissen und Größe der Gruppe bietet sich außerdem etwa zur „Halbzeit“ eine Live-Sitzung mit Zwischenfazit an.

Didaktisch-methodische Umsetzung

Das Seminar besteht überwiegend aus asynchronen Arbeitseinheiten (Vorlesung und sechs Erprobungen) und basiert auf einem Moodlekurs im Themenformat (mit den Themen Kennenlernen, Einführung, fortlaufende Ergebnissicherung, Erprobungen I bis VI sowie Abschluss und Evaluation). Als Ausgleich für diese zwar flexible, aber stark selbstgesteuerte Arbeitsweise wird eine klare Zeit- und Rollenplanung vorgegeben. So wird jede Erprobung durch ein Moderator:innenteam (zwei Personen) begleitet, die das aktuelle Moodle-Forum strukturieren, zu weiteren Diskussionspunkten anregen und das Übertragen der wichtigsten Ergebnisse in die Wiki-Tabelle übernehmen. Sie erhalten zudem einen Expertenstatus, indem sie von der Dozentin zu Beginn ihrer Moderationswoche mit weiterführendem Material zum erprobten Instrument versorgt werden. Jede Erprobung dauert eine Woche, das Übertragen der Ergebnisse in die (von der Dozentin vorbereitete) Wiki-Tabelle für die Moderator:innen weitere 2-3 Werktage, die Dozentin prüft schließlich in weiteren 2-3 Tagen die Wiki-Tabelle unter fachwissenschaftlichem Gesichtspunkt, sodass ein Anwendungszyklus insgesamt zwei Wochen umfasst. Der Seminarplan enthält daher – durch eine farbliche Absetzung markiert – die genaue Aufgabenverteilung für die ganze Seminargruppe, das Moderatorenteam sowie die Dozentin, ergänzt mit Fristen und Kästchen zum Abhaken „erledigt“.

Die Moderatorenteams finden sich per Moodle-Abstimmungstool in den ersten 14 Tagen des Seminars, während die theoretischen Grundlagen per asynchroner Vorlesung (Bildschirmpräsentation mit Audioaufzeichnung) erarbeitet werden. Dazu sprechen alle Studierenden ca. 3-minütige Audiovorstellungen ein, die z.B. weitere Studienfächer, schulpraktische Erfahrungen zum Thema sowie private Dinge, die sie teilen möchten, enthält. Auch die Dozentin stellt sich – in einem kleinen Video – vor. Durch Moodle-Verlinkung der Audiovorstellungen in der jeweiligen Erprobungswoche werden die Personen hinter den abstrakten Moderatorenteams etwas sichtbarer.