Person tippt auf einem Notebook

Büro des Vizepräsidenten für wissenschaftlichen Nachwuchs, Gleichstellung und Diversität

Strategie, Qualitätsentwicklung, Management
Person tippt auf einem Notebook
Foto: katemangostar, freepik

"Es ist ein grundlegender Irrtum, bei der Gleichberechtigung von der Gleichheit auszugehen. Die Gleichberechtigung baut auf der Gleichwertigkeit auf, die die  Andersartigkeit anerkennt." (Elisabeth Selbert, Parlamentarischer Rat, Hauptausschuss, 42.Sitzung, 18.1.1949, S.540)

Grundzüge des Gleichstellungsmanagements

  • Strategische Grundlagen

    Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist seit 1949 Rechtsnorm und im Grundgesetz, Artikel 3 Absatz 2, dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz und dem Thüringer Gleichstellungsgesetz geregelt. Der Gleichberechtigungssatz wirkt auf die Angleichung der Lebensverhältnisse und wurde in Artikel 3 Absatz 2 Satz 2 GG entsprechend präzisiert: "Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin".

    Die Verwirklichung der Geschlechtergleichstellung in Studium und Beschäftigung ist als ein Leitziel in den zentralen Ordnungen und Steuerungsinstrumenten der Friedrich-Schiller-Universität Jena fest verankert und wird seit mehr als einer Dekade mit Nachdruck als Führungs- und Querschnittsaufgabe im Rahmen einer Gesamtstrategie mit prozessbegleitendem Monitoring zur Qualitätsentwicklung in sechs universitären Handlungsfeldern verfolgt.

    Im Sinne des Gender- und Diversity Mainstreamings sind Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Diversität darüber hinaus als Ziele, eigenständige Handlungsfelder und Querschnittsaufgaben in den zentralen Instrumenten der universitären Nachwuchsförderung und Personalentwicklung integriert.

    • Rahmenordnung und Evaluationsordnung der Graduierten-Akademie
    • Personalentwicklungskonzept "Wissen und Wachsen" für den wissenschaftlichen Nachwuchs der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    • Allgemeines Personalentwicklungskonzept der Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Aufgrund der elementaren Bedeutung der Geschlechtsidentität sowohl für das Selbstverständnis einer Person wie auch für ihre Wahrnehmung durch das soziale Umfeld, wird die Geschlechtergleichstellung im Rahmen der Diversitätsstrategie seit 2017 als Querschnittsdimension behandelt und in allen vielfalts-/diversitätsrelevanten Kontexten stets mit reflektiert.

  • Gleichstellungsplan (ThürHG, ThürGG)

    In Einklang mit den Bestimmungen des Thüringer Gleichstellungsgesetzes (§ 4 ThürGleichG vom 6. März 2013) und des Thüringer Hochschulgesetzes (§ 6 (1) ThürHG vom 10. Mai 2018) schreibt die Friedrich-Schiller-Universität Jena im 6-Jahres-Rhythmus (mit Anpassung nach 3 Jahren) den Gleichstellungsplan der Universität fort.

    Die aktuelle Fortschreibung ist im  Gleichstellungsplan 2020-2026 der Universitätpdf, 656 kb einzusehen.
    2024 verabschiedete der Senat eine Anpassung des Gleichstellungsplans 2020-2026pdf, 711 kb anhand der Statistik nach § 5 Abs. 1 ThürGleichG.

  • Strategy for Gender Equality (Horizon Europe)

    Mit der "Strategy for Gender Equality 2021-2026 - Horizon Europe"pdf, 1 mb legt die der Friedrich Schiller Universität Jena eine Übersicht ihrer Gleichstellungsstrategie gemäß den von der Europäischen Kommission in den Horizon Europe Guidance on Gender Equality Plans genannten Kriterien vor.

  • Organisation des Gleichstellungsmanagements

    Die Förderung der Geschlechtergleichstellung ist Führungs- und Querschnittsaufgabe mit geregelten Zuständigkeiten und horizontal und vertikal verbindenden Brücken- und Kooperationsstrukturen.

    Strategische Steuerung

    Zentrale Strategieentwicklung, Qualitätsmanagement, Entwicklung zentraler Maßnahmen und das übergreifende Gleichstellungsmanagement liegen in der Hochschulleitung beim Vizepräsidenten für wissenschaftlichen Nachwuchs, Gleichstellung und Diversität. Die gleichzeitige Verankerung der Zuständigkeit für den Aufgabenbereich Vielfalt / Diversität inklusive der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention unterstützt die systematische Einbeziehung intersektionaler Perspektiven in das Gleichstellungsmanagement.

    In der Strategischen Steuerungsgruppe Gleichstellung werden die gleichstellungsbezogenen Informationen und Kompetenzen aus den verschiedenen Bereichen der Universität zusammengeführt. Mitglieder sind die Führungskräfte der studien- und personalrelevanten Struktureinheiten, Vertretungen der Fakultäten sowie die Universitätsgleichstellungsbeauftragte. Die Steuerungsgruppe wird durch den Vizepräsidenten geleitet. Sie berät den Vizepräsidenten und unterstützt die Umsetzung von Gleichstellungsmaßnahmen in den Bereichen.

    Auf dezentraler Ebene liegt die Strategische Steuerung bei den Fakultätsleitungen. Das von den Fakultätsvertretungen in der Strategischen Steuerungsgruppe Gleichstellung geleitete Gleichstellungsforum der Dekanate dient der gegenseitigen Information und dem Austausch zu Gleichstellungsfragen. Die Universitätsgleichstellungsbeauftragte und der Vizepräsident für wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung sind regelmäßige Gäste.

    Beratung und Interessenvertretung

    Zentrale Instanz der Beratung und Interessenvertretung für alle Universitätsangehörigen im Einzelfall sowie übergreifend in den zentralen Steuerungsgremien der Universität ist die Gleichstellungsbeauftragte der Universität und ihre Stellvertretung. Die Gleichstellungsbeauftragte leitet das Gleichstellungsbüro, welches sie in ihrer Arbeit unterstützt.

    Auf dezentraler Ebene erfolgen die Beratung und Interessenvertretung analog durch die Gleichstellungsbeauftragten der Fakultäten, der Studierenden und des technischen und administrativen Personals. Diese sind im Gleichstellungsbeirat organisiert, der durch die zentrale Gleichstellungsbeauftragte geleitet und vom Gleichstellungsbüro unterstützt wird.

    Umsetzung

    Die Umsetzung von Gleichstellungsmaßnahmen erfolgt in den jeweils zuständigen Bereichen der Universität. Beratung und Unterstützung bieten hierbei das Gleichstellungsbüro, das Büro des Vizepräsidenten für wissenschaftlichen Nachwuchs, Gleichstellung und Diversität und das Thüringer Kompetenznetzwerk Gleichstellung.

  • Gleichstellungsmonitoring

    Integraler Bestandteil der Gesamtstrategie Gleichstellung der Universität Jena ist ein prozessbegleitendes kennzahlengestütztes Monitoring. Dieses dient als Informations- und Steuerungssystem zur Qualitätssicherung und -entwicklung und bildet die Grundlage für die evidenzbasierte Weiterentwicklung der Gleichstellungsstrategie. Folgende Instrumente werden eingesetzt:

    • Ein datenbasiertes Monitoring zur Gleichstellungssituation des Gesamtpersonals der Universität erfolgt seit 2009 regelmäßig im Rahmen der gesetzlich verankerten Fortschreibung des Gleichstellungsplans der Universität (§ 4 Thüringer Gleichstellungsgesetz).
    • Ergänzend und präzisierend implementierte die Friedrich-Schiller-Universität Jena 2012 ein Gleichstellungsmonitoring für die Bereiche Studium und Wissenschaft mit regelmäßiger Berichtslegung. Das  Monitoring analysiert die Entwicklung der Gleichstellungssituation kennzahlengestützt mit Blick auf die strategischen Ziele in fünf Handlungsfeldern für die Gesamtuniversität und aufgeschlüsselt nach Fakultäten und ihren Fachbereichen.
    • Auf dieser Datengrundlage erstellen die Dekanate die Gleichstellungspläne der Fakultäten zur strategischen Ausrichtung der Gleichstellungsarbeit auf dezentraler Ebene.

    Die Universität Jena ist aktives Mitglied im Netzwerk Gleichstellungscontrolling an Universitäten. Das Netzwerk ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Expertinnen aus sieben Universitäten mit langjähriger Erfahrung in der Konzeption und Umsetzung von gleichstellungspolitischen Steuerungs- und Monitoring-Instrumenten.

  • Kooperationen

    Für einen qualitätsbezogenen Austausch zur Gleichstellungsentwicklung pflegt die Universität Jena Kooperationen in Rahmen folgender Zusammenschlüsse (Darstellung in alphabetischer Reihenfolge):

  • Selbstverpflichtungen, Zertifizierungen, externe Evaluationen

    2024

    • Auszeichnung des Gleichstellungskonzept für Parität der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit dem Prädikat "Gleichstellungsstarke Hochschule"Externer Link  verbunden mit der Förderzusage zur Teilnahme am Professorinnenprogramm 2030 des Bundes und der Länder (1. Förderrrunde 2023) in besonderem Umfang. Die Begutachtung erfolgte durch ein unabhängiges Sachverständigengremium.

    2023

    • Verabschiedung der Richtlinie zum Schutz vor Diskriminierung,  Belästigung und Gewalt der Friedrich-Schiller-Universität Jena (link)pdf, 302 kb

    2021

    2019

    • Spitzenposition im bundesweiten "Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten 2019" (CEWS) in der Gesamtbewertung von 63 Universitäten. Das Ranking vergleicht Kennzahlen zur Gleichstellungssituation in verschiedenen Bereichen. Die Friedrich-Schiller-Universität Jena erreichte neben den Universitäten Bielefeld und Potsdam die höchste Punktzahl. Bestwerte erhielt sie für die Frauenanteile bei Promotionsabschlüssen und im wissenschaftlichen Mittelbau sowie für die Steigerung der Frauenanteile im wissenschaftlichen Mittelbau und bei den Professuren seit 2012. (mehr InformationExterner Link)

    2018

    • Auszeichnung des Gleichstellungszukunftskonzepts der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit dem Prädikat "Gleichstellung: Ausgezeichnet"Externer Link, verbunden mit der Förderzusage zur Teilnahme am Professorinnenprogramm III des Bundes und der Länder (Bewerbungsrunde 2018) in besonderem Umfang. Die Begutachtung erfolgte durch ein unabhängiges Sachverständigengremium.

    2017

    2014

    • Erfolgreiche Bewerbung zur Teilnahme am Professorinnenprogramm II des Bundes und der Länder auf Grundlage des eingereichten Gleichstellungskonzepts der Universität.
    • Total E-Quality-Prädikat für "vorbildlich an Chancengleichheit orientierter Personal- und Hochschulpolitik" (Zuerkennung zum 3. Mal in FolgeExterner Link)
    • Einstufung der Universität Jena als ein Best-Practice-Beispiel für gleichstellungsorientierte Organisationsentwicklung im Rahmen der BMBF-Projektstudie "Equality Implementation Standards for Universities. Bessere Hochschulen durch gleichstellungspolitische Steuerung? (EQUISTUExterner Link)"

    2013

    2011-2014

    2011

    2008

    • Total E-Quality Prädikat für "vorbildlich an Chancengleichheit orientierter Personal- und Hochschulpolitik" (ErstbewerbungExterner Link)
    • Erfolgreiche Bewerbung zur Teilnahme am Professorinnenprogramm I des Bundes und der Länder auf Grundlage des eingereichten Gleichstellungskonzepts der Universität.

Kontakt

Vizepräsident für wissenschaftlichen Nachwuchs, Gleichstellung und Diversität
Uwe Cantner, Prof. Dr.
vCard
Uwe Cantner
Foto: Jan-Peter Kasper (Universität Jena)
Universitätshauptgebäude
Fürstengraben 1
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link
Büro des Vizepräsidenten für wissenschaftlichen Nachwuchs, Gleichstellung und Diversität - Geschäftsbereich Gleichstellung | Diversität

Universitätshauptgebäude, Raum 1.21
Fürstengraben 1
07743 Jena Google Maps – LageplanExterner Link

Mitarbeiterinnen

  1. Wagner-Baier, Annette Referentin Gleichstellung und Diversität Büro des Vizepräsidenten für wissenschaftlichen Nachwuchs, Gleichstellung und Diversität
  2. Dettmer, Bianka, Dr. Monitoring Gleichstellung und Diversität Büro des Vizepräsidenten für wissenschaftlichen Nachwuchs, Gleichstellung und Diversität
  3. Maruk, Ekaterina Projektkoordination Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder Büro des Vizepräsidenten für wissenschaftlichen Nachwuchs, Gleichstellung und Diversität