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Meldung vom: | Verfasser/in: Stephan Laudien
In Reaktion auf den russischen Angriffskrieg und die damit verbundenen Restriktionen für vor allem ostukrainische Universitäten beschloss das ukrainische Bildungsministerium bereits 2022 die Einführung zentralisierter digitaler Hochschulzulassungstests. Die Friedrich-Schiller-Universität Jena unterstützt erneut ukrainische Universitäten bei der Durchführung dieser sogenannten National Multi-Subject Tests (NMT) für neue Studierende. In der Zeit vom 2. bis zum 19. Juni werden insgesamt 392 Tests in den Computerpools der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und des Instituts für Psychologie abgenommen. Das sind 100 mehr als noch im letzten Jahr. „Viele Lehrende waren dankenswerterweise gerne bereit, ihre Veranstaltungen zu verlegen, um so den vor dem Krieg geflüchteten jungen Menschen zu helfen“, sagt Dr. Christopher Domhardt, Leiter des Präsidialamts. Außerdem werden vier Techniker in freiwilliger Mehrarbeit für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
Die Hilfsbereitschaft der deutschen Hochschulen lässt spürbar nach
Bereits im vergangenen Jahr wurde potenziellen ukrainischen Studierenden in Jena die Möglichkeit geboten, die sogenannten Multifachtests zu absolvieren, die für die Aufnahme eines Hochschulstudiums an einer ukrainischen Universität nun obligatorisch sind. In diesem Jahr lässt unterdessen die Hilfsbereitschaft der deutschen Hochschulen spürbar nach. Nur noch acht deutsche Hochschulen ermöglichen die mit erheblichem organisatorischem Aufwand verbundenen Zulassungstests, im Osten Deutschlands sind es nur noch Jena und Magdeburg. „Angesichts des unverändert anhaltenden Krieges“, so Christopher Domhardt, „bleibt Solidarität mit der Ukraine und Hilfe für Geflüchtete weiter ein Gebot der Stunde.“