Im Rahmen der Thüringer Strategie zur Digitalisierung im Hochschulbereich hat das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft in Kooperation mit dem Stifterverband in den letzten Jahren mehrere mit bis zu 50.000 Euro dotierte Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre vergeben. Untenstehend können Sie sich über die Fellowships informieren, die an Dozent/innen der Friedrich-Schiller-Universität Jena vergeben wurden.
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Max Grund und Clemens Beck (2024): DigiHistDB – Entwicklung eines Selbstlernmoduls zur Datenbankmodellierung und -analyse in den Geschichtswissenschaften
Die sich beschleunigende Digitalisierung stellt auch die geisteswissenschaftlichen Disziplinen vor die Herausforderung, ihre Lehrkonzepte anpassen zu müssen. Die geplante Lehrinnovation „DigiHistDB“ soll daher ein Selbstlernmodul zum Aufbau von Daten(bank)kompetenzen für das Studium der Geschichtswissenschaft entwickeln. Zwei Lehrveranstaltungen sollen dazu dienen, die notwendigen Grundlagen zu schaffen und die Konzepte zu evaluieren, die für die erfolgreiche Erstellung und Implementierung eines Selbstlernmoduls zur Bearbeitung historischer Fragestellungen mit den Werkzeugen des 21. Jahrhunderts benötigt. Hierfür sollen Kompetenzen in Fragen der Datenmodellierung und -erhebung-, der Datenbankerstellung und -Visualisierung sowie der Interpretation der Ergebnisse und der kritischen Reflexion der Arbeit mit den Methoden der Digital Humanities vermittelt werden. Das Selbstlernmodul wird dabei so konzipiert werden, dass es auch im Rahmen von weiteren historischen Studiengängen genutzt und für andere geisteswissenschaftliche Fächer adaptiert werden kann.
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Dr. Susann Schäfer (2024): Podcasts als digitales Prüfungsformat – Implementierung, Begleitforschung und Transfer
Mit der Verwendung von ChatGPT (und vergleichbaren Chatbots) als „Hilfsmittel“ bei der Anfertigung von Seminar- und Abschlussarbeiten stellt sich in der universitären Hochschullehre die ganz grundsätzliche Frage, inwieweit schriftliche Prüfungsformen, wie Hausarbeiten, ein angemessenes Prüfungsformat darstellen. Das Projekt „Podcasts als digitales Prüfungsformat“ befasst sich damit, aus der bisherigen Forschungsliteratur eine Taxonomie von Podcasts als Prüfungsformat im Sinne des Constructive Alignments zu entwickeln und Bewertungsmaßstäbe entsprechend der unterschiedlichen Lernziele vorzuschlagen. Dies wird mit Expert*innen verifiziert. Die Ergebnisse dienen dazu, Podcasts in der Hochschullehre noch zielgerichteter anzuwenden.
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Felix Fahnroth (2024): ChatEX – Differenzierung in der Lehramtsausbildung durch einen reflektierten Einsatz von KI-Chatbots
Das Projekt „ChatEX“ verfolgt das Ziel, die Lehramtsausbildung am Institut für Romanistik durch den Einsatz eines KI-Chatbots weiter zu differenzieren und zu verbessern. Studierende der Einführungsseminare zur Didaktik der romanischen Sprachen sollen mithilfe des Chatbots individuelle und anonyme Verständnisfragen stellen und sich Konzepte sowie Modelle basierend auf den Vorlesungsinhalten, detaillierter erklären lassen können. Zudem ermöglicht ChatEX, das eigene Fachwissen zu testen, indem eine Modulprüfung anhand offener Fragen simuliert wird.
Das Projekt baut auf der bisherigen Arbeit der Professur für Didaktik der romanischen Schulsprachen auf und integriert Erkenntnisse aus der Forschung zu Computer-Assisted Language Learning. Es wird erwartet, dass der Chatbot eine flexible, personalisierte und fehlerfreundliche Lernumgebung schafft, den Studierenden einen besseren Zugang zu den Lerninhalten ermöglicht und gleichzeitig ihre Medienkompetenz stärkt. Ein reflektierter Umgang mit KI-Sprachmodellen, der sowohl für die Stärken als auch die Schwächen dieser Systeme sensibilisiert, ist ein zentraler Aspekt des Projekts.
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Dr. Christin David (2024): Illustrative numerische Experimente für MINT-Studienanfänger:innen
Im Projekt Illustrative numerische Experimente für MINT-Studienanfänger:innen werden numerische Experimente in umfangreichen Lektionen zum Selbststudium sowie in kleineren Arbeitsblöcken zum synchronen Einsatz in Vorlesung und Übungsseminaren erarbeitet, die mathematische Grundlagen und naturwissenschaftliche Konzepte visualisieren und deren Zusammenhang erläutern. Dies soll in einer webbasierten Umgebung, den kostenfreien Jupyter Notebooks, geschehen, und dabei zunehmend Programmierkenntnisse fordern und fördern. Dabei soll speziell auf heterogene Studierendengruppen, zum Beispiel aufgrund der Fächerwahl bei Lehramtskandidatinnen und -kandidaten oder unterschiedlicher Vorkenntnisse im Bereich Programmierung eingegangen werden.
Die erarbeiteten Notebooks werden in einem digitalen Kursraum wie Moodle zur Verfügung gestellt. Klassische Übungszettel werden durch numerische Aufgaben im Übungsseminar ergänzt, und das gleichzeitige Arbeiten an einem Problem aus dem MINT-Bereich, sowie der Visualisierung seiner mathematischen Darstellung soll das Verständnis dieser Zusammenhänge vertiefen.
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Prof. Dr. Stefan Flörchinger (2023): Aufbau eines Akademischen Ateliers
Mit dem Akademischen Atelier soll eine Werkstatt zur Erstellung von digitalen Lehr- und Lerninhalten, hauptsächlich von und für Studierende der Physik und anderer MINT-Fächer, aufgebaut werden, von der jedoch auch andere Studierende und Lehrkräfte an Schulen profitieren können. Die digitalen Inhalte sollen ergänzend zu den normalen Angeboten der Universität bereitgestelt werden, zum Beispiel in Form ergänzender Kurse für forschungsnahe Spezialthemen, aber auch didaktisch besonders aufbereiteter Materalien, etwa für Lehramtsstudierende. Gleichzeitig dient das Akademische Atelier als technologische Spielwiese und Entwicklungsplattform. Dadurch können die Studierenden und auch Dozierende neueste Technologien ausprobieren, den Umgang mit ihnen erlernen und diese weiterentwickeln.
Ein wichtiger Aspekt ist die aktive Rolle, welche Studierende beim Akademischen Atelier einnehmen sollen. Sie sollen mithelfen, die Lehr- und Lernmaterialien digital aufzuarbeiten, Verbesserungsvorschläge einbringen oder im Entwicklungsteam mitarbeiten – so sammeln sie wertvolle Erfahrungen für ihre zkünftigen Aufgaben, etwa in der Wissenschaft, der Wirtschaft oder im Schuldienst.
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Dr. Denise Schaller (2023): Einbindung von Lehrkrankenhäusern in die Lehrveranstaltungs-planung und Ausbildung von Medizinstudierenden durch medizindidaktische Schulungen im Blended-Learning-Format
Ziel des ausgezeichneten Projekts ist eine stärkere Repräsentation der Kliniken der Grund- und Regelversorgung im Medizinstudium, um der aktuell bestehenden Zurückhaltung von Medizinstudenten in Bezug auf eine spätere ärztliche Tätigkeit im ländlichen Raum zu begegnen. Dies soll durch die intensivere Einbindung der akademischen Lehrkrankenhäuser des Universitätsklinikums Jena in die praktische Ausbildung von Medizinstudenten im Fach Neurologie ermöglicht werden. Gemeinsam mit Dozenten aus Kliniken der Grund- und Regelversorgung in ganz Thüringen wird ein Blended-Learning-Konzept für ein sechsstündiges Lernmodul erarbeitet. Mit den erstellten Online-Materialien bereiten sich die Studenten intensiv auf unterschiedliche Aspekte des Lernens am Patienten im Rahmen von Lehrvisiten, Praktika in der Funktionsdiagnostik und Untersuchungskursen vor, um diese dann dezentral vor Ort in den Lehrkrankenhäusern anwenden zu können.
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PD Dr. Marcel A. Kamp und Dr. Matthias A. Mäurer (2022): Digitale studentische Tumorkonferenz im inverted classroom-Format
Moderne Behandlungen von an Krebs Erkrankten sind nur in interdisziplinären Teams möglich. In sogenannten Tumorboards werden Untersuchungsbefunde unterschiedlicher Fachrichtungen zusammengetragen und gemeinsam über Therapieempfehlungen diskutiert. Die Teilnahme an solchen Tumorkonferenzen ist im Kerncurriculum der Humanmedizin bislang nicht vorgesehen. Daher haben die Mediziner PD Dr. Marcel A. Kamp und Dr. Matthias A. Mäurer das nun ausgezeichnete Projekt „Digitale studentische Tumorkonferenz im inverted classroom-Format“ entwickelt. Neben fachlichem Wissen sollen die teilnehmenden Studierenden die Arbeitsweise eines neuroonkologischen Tumorboards, effektive Kommunikation, das Erstellen von personalisierten Therapieplänen sowie die Diskussion und Berücksichtigung von ethischen Aspekten ärztlichen Handelns erlernen. Die Lehrveranstaltungen sind so angelegt, dass die Studierenden sich mit Online-Material vorbereiten und die Veranstaltung zur vertiefenden und interaktiven Auseinandersetzung mit dem Gelernten nutzen.
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Prof. Dr. Miriam Rose (2022): Writing to learn. Digitale schreibbasierte Lehre in der Systematischen Theologie
Schreiben ist selbst ein Mittel des Lernens, und nicht nur ein Weg, um Texte zu produzieren. In diesem Projekt sollen Schreibübungen eingesetzt werden, um Studierende darin zu fördern, sich eigenständig mit Theorien auseinanderzusetzen, ihre eigene Position dazu zu entwickeln und sich als selbstwirksam in ihrem Lernprozess zu erfahren.
Im Hintergrund steht das Konzept aus der amerikanischen Hochschuldidaktik „writing to learn“. Beispiele für solche Schreibübungen lauten: 3 Minuten-Übung „Was interessiert Sie an diesem Text besonders“, „Mit welchen Themen der Vorlesung möchten Sie sich noch weiter beschäftigen?“ oder „Was war für Sie in der heutigen Seminar-Sitzung besonders wichtig“. Mit Hilfe digitaler Tools, u.a. Padlet, können die Studierenden auch anonym zusammenarbeiten, also gemeinsam einen Text kommentieren, Beispiele aufschreiben oder Verweise auf andere Texte/Theorien notieren. Viele Kombinationen aus präsentischer und digitaler Lehre, aus asynchronen und synchronen Lehrelementen können flexibel gestaltet werden.
Es ist experimentell erwiesen, dass eigenes Aufschreiben das Lernen nachhaltiger macht und dass insbesondere handschriftliches Schreiben die eigenständige Aneignung verstärkt.
Das Projekt wird entwickelt für Einführungsveranstaltungen im Bereich Systematischer Theologie, doch sind viele Transfer-Möglichkeiten in die Kultur-und Sozialwissenschaften und darüber hinaus im Blick.
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Dr. Thomas Kaiser (2022): Verständnis mit dem zweiten Blick: Das digitale Repositorium für Mathematische Methoden
„Verständnis mit dem zweiten Blick: Das digitale Repositorium für Mathematische Methoden“ heißt das ausgezeichnete Projekt des Physikers Dr. Thomas Kaiser. Er will ein Lehr-Lern-Format entwickeln, das die Studieneingangsphase in den MINT-Fächern verbessern soll. Dazu sollen der Studienbeginn zeitlich entzerrt, Präsenzphasen optimaler genutzt und die Studierenden frühzeitiger vernetzt werden. Und um das frühe Fachwissen zu festigen, sollen die Inhalte auch in späteren Semestern erneut aufgegriffen und vertieft werden. Erreichen will Dr. Kaiser diese Ziele, indem er quelloffene digitale Methoden einsetzt, um das Lernen zu analysieren.
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Theres Werner (2021): Digitales Lehren lernen in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
Im Rahmen des Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre Thüringen ausgeschrieben durch den Stifterverband und finanziert durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft konnte das Projekt „Digitales Lehren lernen in Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ (DiLele DaF/DaZ) von Theres Werner überzeugen. Mit dem Projekt DiLele DaF/DaZ wird die gegenwärtige Situation des distance learnings aufgegriffen, mit dem Ziel diese Lehr-Lernform in die LehrerInnenbildung curricular einzubinden und systematisch weiterzuentwickeln. Dass die „digitale Kompetenz […] eine Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts“ (DigCompEdu 2017: 1) ist, wurde mit der Situation seit März 2020 zunehmend deutlich. Die akademische Lehre musste in kürzester Zeit auf digitale Formate umgestellt werden, ohne dass zuvor Erprobungen und Evaluationen dieser Lehr-Lernsettings möglich waren. Gleiches gilt für den Schulkontext. An dem Punkt setzt die Lehrinnovation an. In einer Lehrveranstaltung erproben Lehramtsstudierende entsprechend ihres Vorwissens in einem geschützten Raum verschiedene Formate des digitalen Lehrens und Lernens und reflektieren die Vor- und Nachteile. Digitales Lernen ist neben dem Lerninhalt, gleichzeitig Lernmethode und auch Lernprodukt. Ziel ist es, die angehenden Lehrpersonen auf ihren Unterrichtsalltag praxisnah vorzubereiten.
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Prof. Dr. Gerhard G. Paulus (2021): Hybride Lehre kleinerer Kurse am Beispiel der Vorlesung "Physikalische Grundlagen Erneuerbarer Energien"
Professor Paulus erklärt einer neugierigen SteadyCam die Maxwell-Gleichungen anhand von vielen Experimenten.Ziel des Projekts ist die Verbindung von Präsenz- und digitaler Lehre für kleinere Vorlesungen – hybride Lehre. Dazu soll, gestützt auf externe Expertise, ein mobiles System beschafft, konfiguriert und programmiert werden, das Immersion, Kommunikation und Interaktion maximiert. Ursprünglich für Lehre unter Corona-Bedingungen konzipiert, soll den digital teilnehmenden Studierenden durch hervorragende Bild- und Tonqualität, durch verschiedene Bildeinstellungen („Szenen“) und interaktive Elemente eine zu den anwesenden Studierenden vergleichbare Teilhabe ermöglicht werden. Gleichzeitig bleiben die Vorteile der digitalen Lehre wie dauerhafte Abrufbarkeit erhalten. Umgekehrt soll die Technik mobil, kostengünstig im Betrieb und leicht zu bedienen sein, um einen Einsatz in der Breite zu ermöglichen. Nach Test- und Optimierungsdurchläufen im Sommersemester 2021 soll das System anhand der Vorlesung Physikalische Grundlagen Erneuerbarer Energien mit einem öffentlichen Livestream im Wintersemester demonstriert werden.
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Dr. Franziska Greiner (2021): Digital Casebooks. Fallbasierte Selbstlernumgebungen zur Förderung des Theorie-Praxis-Transfers im Lehramtsstudium
In der Hochschullehre dominiert noch immer die theoretische Wissensvermittlung. Dies steht insbesondere der starken Berufsorientierung von Lehramtsstudierenden entgegen. Auf Fragen wie „Was mache ich, wenn … passiert?“ wird in der bildungswissenschaftlichen Lehre häufig entgegnet, dass dies nicht pauschal beantwortet werden kann, sondern eine Betrachtung des Einzelfalls nötig ist. Ziel der Lehrinnovation ist es daher, die Theorie-Praxis-Verzahnung zu stärken. Dafür werden Digital Casebooks entwickelt, in denen ausgehend von einem konkreten Fallbeispiel das theoretische Wissen auf schulpraktische Fragestellungen angewendet werden soll. Um dabei die Heterogenität der Studierenden stärker zu berücksichtigen, sollen die Digital Casebooks unter Nutzung digitaler Technologien multimodal, interaktiv und barrierearm gestaltet werden. Ein weiterer Fokus wird auf die Unterstützung des selbstregulierten Lernens gelegt. Nach der Erprobung der Digital Casebooks an drei praxisrelevanten Themen soll die Lehrinnovation für andere Disziplinen innerhalb und außerhalb der Lehrkräftebildung nutzbar gemacht werden.
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Diana DiMaria (2020): E-Portfolio als studienbegleitendes Prüfungsformat
Das zur Förderung beantragte Projekt "E-Portfolio als studienbegleitendes Prüfungsformat" verbindet in aktueller Weise die inhaltlichen Herausforderungen geisteswissenschaftlicher Studien und Forschungen mit den Anforderungen der modernen Welt, in der exzellente Bewerber für Masterstudiengänge - sowie deren Lehrende - international, digital kompetent und somit räumlich unabhängiger agieren (wollen und müssen), mit einer Studiengangskonzeption, die praxisnah, interdisziplinär und berufsvorbereitend sein möchte.
Das Projekt soll als Pilotprojekt im neu zu schaffenden Masterstudiengang "Literarisches Übersetzen" eingesetzt und bei erfolgreicher Aufnahme im Anschluss auch anderen (insbesondere interdisziplinären, internationalen und praxisorientierten) Masterstudiengängen als Modell zur möglichen Integration in andere Curricula vorgestellt werden.
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Dr.-Ing. Clémence Dubois (2020): Blended-Learning im Bereich der Erdbeobachtung
Das geförderte Projekt dient sowohl der Optimierung des didaktischen Zusammenspiels von digitalen Lehrinhalten und Face-to-Face Veranstaltungen als auch die aktive Einbeziehung der Studierenden in die Gestaltung neuer digitaler Lehrinhalte für die nächsten Studierendengenerationen.
Konkret wird dieses Projekt im Rahmen eines Moduls eingesetzt, das von Studenten mit unterschiedlichem Vorwissen besucht wird. Um die heterogene Wissensbasis der Studierenden zu berücksichtigen, wird parallel zur Veranstaltung bereits Material aus einem Massive Open Online Course (MOOC) eingesetzt, der die nötigen Grundlagen und weiterführende Information für die im Modul angesprochenen Themen abdeckt. Das heterogene Vorwissen lässt sich durch die MOOC-Inhalte jedoch aufgrund der verschiedenen Lernrythmen der Studierenden nur bedingt mitigieren.
Im Rahmen des Fellowships soll ein Blended-Learning-Modell konzipiert und umgesetzt werden, das die fokussierte Integration von E-Learning-Inhalten des MOOCs und den Face-to-Face-Veranstaltungen anstrebt. Darüber hinaus soll eine weiterführende Vertiefung des Erlernten durch aktive Mitgestaltung neuer digitaler Inhalte erfolgen. Nach Erprobung soll dieses Konzept weiter ausgebaut werden, um die neu entstandenen digitalen Inhalte als zusätzliche Lernbasis für die nächsten Studierendengenerationen zu nutzen. -
Dr. Dana Schneider (2020): Digital Flipped Classroom Psychologie
Im Bachelorstudiengang Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena soll das Sozialpsychologiemodul "B-PSY-106" digital-didaktisch neugestaltet werden. Die Standardisierbarkeit bestimmter Inhalte auf hohem Niveu bei gleichzeitiger Individualität der einzelnen Studierenden sprechen für den verstärkten Einsatz digitaler Werkzeuge. Somit soll im Rahmen des Fellowships ein digitaler "Flipped Classroom" konzipiert und umgesetzt werden.
Der Einsatz der Lehrinnovation verfolgt eine Bandbreite von Zielen. Hierbei sind die Wichtigsten, dass
- mehrere hundert Studierende des Grundlagenfaches Sozialpsychologie sich tiefes und nachhaltiges Wissen aneignen,
- psychologische Schlüsselkompetenzen in Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsprozessen besser ausgebildet und geschult werden und
- Studierende der Psychologie angemessener auf die Lebens- und Arbeitswelt 4.0 vorbereitet werden.
Das Konzept soll während der Laufzeit des Fellowships evaluiert, entsprechend verbessert und angepasst werden. Am Ende des Projektes soll die Innovation auf weitere Module des Studiengangs der Psychologie, speziell den Grundlagenfächern, wie der Entwicklungs-, Wahrnehmungs- oder Persönlichkeitspsychologie, übertragbar sein.
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Dr. Diana Vesga (2020): Medienkompetenz im romanistischen Lehramtsstudium von Anfang an
Digitalisierung prägt zunehmend unseren Alltag und verändert das Bildungswesen. Dass digitale Lehr- und Lernsettings neue Möglichkeiten der Bereicherung, Flexibilisierung und Individualisierung von Lernprozessen eröffnen, ist eine Erkenntnis, die im bildungspolitischen Diskurs mittlerweile unbestritten ist. Daher werden heutzutage sämtliche Bildungseinrichtungen damit beauftragt, digital gestützte Lernformate zu entwickeln und zu implementieren.
Doch in der Lehrkräfteausbildung bringt die Digitalisierung von Bildung neue Herausforderungen mit sich, die weit über die reine Einbindung digitaler Medien in die Hochschullehre hinausgehen.
Angehende Schullehrer müssen spezifische Kompetenzen erwerben, um sich in einer zunehmend digitalisierten Schullandschaft zurechtzufinden.
Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, diese erforderlichen Kompetenzen zu formulieren und zu einem wesentlichen Bestandteil des fachdidaktischen Curriculums im romanistischen Lehramtsstudium zu machen.
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Dr. Julia Dietrich (2019): Heterogenitätsorientiertes Lehramtsstudium durch Digitalisierung: Entwicklung von Differenzierungsmatrizen (DigitDiffM)
Einer im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Motivation heterogenen Studierendenschaft stehen bisher vorwiegend Lernsettings für homogene Gruppen („One-size-fits-all“) gegenüber. Dabei sind heterogenitätsorientierte Angebote besser geeignet, um Lernerfolg für alle zu sichern. Die Herausforderungen durch heterogene Studierendengruppen lassen sich mit digitalen Lehr-Lern-Angeboten adressieren. Insbesondere digitale Differenzierungsmatrizen sind ein didaktischer Ansatz für heterogenitätssensitive Lehre. Im geplanten Projekt sollen Differenzierungsmatrizen für die Lehrerbildung entwickelt werden. Diese fassen Inhalte, die in unterschiedlichem Maße komplex sind. Sie können über das gesamte Lehramtsstudium hinweg in einem digitalen Tool bearbeitet werden, wobei bestimmte Mindeststandards erreicht werden sollen. Das Lerntempo sowie der Weg, auf dem Studierende diese Standards erreichen, darf dabei explizit verschieden sein. Das digitale Tool soll nach einer Erprobung in fünf Bereichen der Lehrerbildung breit nutzbar gemacht werden.
Ansprechpartnerin:
Dr. Julia Dietrich
E-Mail: julia.dietrich@uni-jena.de
Telefon: 03641/945347 -
Jennifer Koch (2019): Propädeutikum Mittelhochdeutsch (ProMihD)
Im Fach Ältere deutsche Literatur an der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben die Studierenden einen sehr heterogenen und geringen Wissensstand. In den Einführungsseminaren des Pflichtmoduls Ältere deutsche Literatur I versuchen die Lehrenden des Fachbereichs diesem Problem zu begegnen und vermitteln deshalb literatur- und sprachwissenschaftliches Wissen. Der Wissenszuwachs der Studierenden ist jedoch sehr gering, da die Zeit für die Vermittlung der mittelhochdeutschen Sprachkompetenz in den Seminaren des Moduls sehr begrenzt ist.
Mit dem MOOC ProMihD möchte ich diesem Problem begegnen. Es handelt sich um ein Online-Propädeutikum, in dem die Studierenden während der Semesterferien in 3 Wochen ein Basiswissen über das Mittelhochdeutsche und seine Erschließung erwerben. Auf diesem Wissen bauen die jeweiligen ÄDL I Seminare auf und wenden es auf den jeweiligen Seminargegenstand an, was zu dessen Verfestigung und Erweiterung führt. Der Kurs soll fester Bestandteil des Moduls ÄDL I werden.
Ansprechpartnerin:
Jennifer Koch
E-Mail: jennifer.koch@uni-jena.de
Telefon: 03641/944205