Innovation in der Lehre

Förderentscheidung im Jahr 2023

Podcasts als digitales Prüfungsformat - Impementierung, Begleitforschung und Transfer

Projektverantwortliche: Dr. Susann Schäfer

Mit der Verwendung von ChatGPT (und vergleichbaren Chatbots) als „Hilfsmittel“ bei der Anfertigung von Seminar- und Abschlussarbeiten stellt sich in der universitären Hochschullehre die ganz grundsätzliche Frage, inwieweit schriftliche Prüfungsformen, wie Hausarbeiten, ein angemessenes Prüfungsformat darstellen.

Das Projekt „Podcasts als digitales Prüfungsformat“ befasst sich mit Chancen und Grenzen einer alternativen Prüfungsmethode: dem Konzipieren und Produzieren einer Podcastfolge zu einem wissenschaftlichen Thema. Ziel des Lehrforschungsprojektes ist es, Podcast(folgen) als Prüfungsformat in Lehrveranstaltungen anzuwenden und die in diesem Kontext erzielten Kompetenzfortschritte durch eine sich an die Lehrveranstaltung schließende Begleitforschung auf Basis sozialwissenschaftlicher Ansätze (Befragung, Fokusgruppen) zu untersuchen. Am Ende der Projektlaufzeit sollen die Ergebnisse der Lehrforschung in einer wissenschaftlichen Zeitschrift publiziert werden und als „good practice“ in Workshops der Servicestelle LehreLernen an der Universität Jena transferiert werden.

Entwicklung von kooperativen Lehrspielen für die universitäre Lehramtsausbildung
die Projektverantwortlichen Dr. Nicole Kämpfe und Dr. Susanne Volkmar
die Projektverantwortlichen Dr. Nicole Kämpfe und Dr. Susanne Volkmar
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Lehrkräfte können längst nicht mehr als Einzelkämpfer erfolgreich sein, um den komplexen Schulalltag zu bewältigen, sondern sollten bereits im Rahmen ihrer Ausbildung kooperative Kompetenzen erwerben (KMK, HRK, 2015). Der aktuelle KMK-Bildungsbericht deckt zudem spezifische Inhalte auf, für die eine nachweisliche Lücke in der universitären Lehramtsausbildung besteht. Eine davon ist der Umgang mit psychischen Auffälligkeiten im schulischen Kontext (z. B. selbstverletzendes Verhalten).

Das Vorhaben zielt auf die Entwicklung von „Lehrspielen“ angelehnt an Planspiele ab, die es Lehramtsanwärter*innen ermöglichen, in kooperativer Zusammenarbeit für authentische pädagogische Herausforderungen konkrete, handlungsnahe Lösungsmöglichkeiten zu entwerfen und reflektieren. Das Lehrspiel macht durch eine gezielte Rollenkonstruktion die effektive Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team erfahrbar, was u. a. positive Einstellungen zu Kooperation unterstützt. Der Spielcharakter der Methode fördert positive Emotionen und intrinsische Motivationsformen und somit einen nachhaltigeren Lernprozess.

Förderentscheidung im Jahr 2022

"Ethik in biographischer Perspektive" Theologinnen aus Ost und West erzählen
Projektleitung Jun.-Prof. Dr. Sarah Jäger und Johannes Müller
Projektleitung Jun.-Prof. Dr. Sarah Jäger und Johannes Müller
Foto: Rabea Brack

Geplant ist ein Hauptseminar, das Lehrinhalte von Kirchengeschichte und Ethik zusammendenkt. Ziel ist es, Ethik im Sinne einer narrativen Ethik in konkreten Lebenserzählungen zu entdecken. So lernen die Studierenden, ihre eigenen ethischen Entscheidungen historisch zu verorten und kritisch zu reflektieren. Theologinnen aus Ost- und Westdeutschland (Geburtsjahre 1940 bis 1960) werden als Zeitzeuginnen digital oder präsentisch mit Methoden der Oral History interviewt zu ethischen Themen, die ihren eigenen (kirchlich-)beruflichen Weg geprägt haben. Für Westdeutschland ist etwa an Antje Heider-Rottwilm oder Christine Busch, für Ostdeutschland an Kerstin Gommel oder Ulrike Auga gedacht. So gelingt ein Zugriff auf ethische Themen der 1980erund 1990er-Jahre wie Atomenergie, Umwelt, Frieden, Feminismus und Gleichberechtigung, Homosexualität u.a. Weiter werden die Interviews im Seminar durch Literaturarbeit vor- und nachbereitet. Im nächsten Schritt werden kleine Filme aus den Interviews erstellt und um ethische Analysen ergänzt, die dann auf einer eigenen Homepage veröffentlicht werden.

Podcast und Seminar: Literatur-Rundschau
Projektleitung Jun.-Prof. Dr. Jonas Sauer
Projektleitung Jun.-Prof. Dr. Jonas Sauer
Foto: Jürgen Scheere (Universität Jena)

Am Institut für Mathematik gibt es für Studierende in den ersten Semestern bereits sehr gute Zusatzangebote wie das Mathe-Café. Das geplante kombinierte Seminar- / Podcast-Konzept "Literatur-Rundschau" richtet sich an fortgeschrittene Studierende mit Interesse an mathematischer Forschung. Dabei soll in dem Podcast Einblick in die verschiedenen vorhandenen Arbeiten in einem bestimmten Themengebiet der mathematischen Analysis gegeben und gleichzeitig die für die Studierenden nicht leicht einzuseheneden internationalen Personennetzwerke beleuchtet werden.

Studierende in Spezialvorlesungen finden sich oft in der Situation, dass sie sich mehr Orientierung in der vorhandenen Literatur wünschen. Diesem Umstand begegnet die "Literatur-Rundschau" proaktiv und gibt den Studierenden einen Leitfaden an die Hand, um sowohl in der Auswahl als auch in der Ausfertigung der Abschlussarbeiten auf einen breiteren Wissenshorizont zurückgreifen zu können. Im Idealfall würde der Teilnehmende am Ende des Moduls eine Forschungsfrage für seine Abschlussarbeit ausgearbeitet haben.

Digitale Gesundheitskompetenz für alle: Lehrkonzept für ein fakultätsübergreifendes Blockseminar
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Jutta Hübner
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Jutta Hübner
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Digitale Gesundheitskompetenz ist spätestens seit der Covid-Pandemie in aller Munde und gleichzeitig ein Paradebeispiel für die Notwendigkeit der interprofessionellen Lehre. Schließlich betrifft kaum ein Thema so viele Gesundheitsberufe gleichermaßen. Bisher gibt es jedoch kaum Lehrveranstaltungen, die das Thema interprofessionell aufgreifen und das Wissen praxisnah an unsere Studierenden vermitteln. Um diese Lücke zu schließen und dem aktuellen Wandel im Gesundheitssystem auch in der Lehre gerechter zu werden, möchten wir das fakultätsübergreifende Seminar "eHealth Literacy" anbieten. Durch speziell hierfür erstellte Lehrvideos und ausgewählte Publikationen bereiten sich die Studierenden der unterschiedlichen Fachdisziplinen vor auf die angeleitete Diskussion und den Perspektivenaustausch zu verschiedenen Aspekten von eHealth-Interventionen. Den Abschluss bildet ein übergreifendes Praxisprojekt mit komplexen Fallbeispielen in studienfach-heterogenen Gruppen.

"Lassen Sie mich durch, ich bin Psycholog:in!" Erwerb notfallpsychologischer Kompetenz über die Methodik des Forumtheaters
Projektverantwortliche: Laura Sophia Sterba
Projektverantwortliche: Laura Sophia Sterba
Foto: Manuel Glatter

Das Projekt ermöglicht es Studierenden des Psychologie-Bachelors, Interventionstechniken der Notfallpsychologie kennenzulernen, anzuwenden und kritisch zu reflektieren. Nach der Vermittlung notfallpsychologischer Basiskompetenzen erarbeiten Studierendengruppen notfallspezifische Interventionen für den Umgang mit Betroffenen. Über die Methodik des Forumtheaters nach Augusto Boal findet in den Seminarsitzungen eine intensive Anwendung und Reflexion dieser Interventionen statt. Dabei stellen die einzelnen studentischen Arbeitsgruppen gemeinsam mit professionellen Schauspielenden die unterschiedlichen Notfallsituationen dar, in denen sie selbst als Notfallpsychologinnen und -psychologen agieren und die Schauspielenden die Rolle der Betroffenen übernehmen. Gemeinsam im Plenum erfolgt eine kritische Reflexion und Bearbeitung des Vorgehens, bis ein zufriedenstellender Handlungsablauf erarbeitet wurde.

Problemorientiertes Lernen im Rahmen des akademischen Psychotherapiestudiums am Beispiel des Anwendungsfach Klinische Psychologie
Projektleiterin Prof. Dr. Ilona Croy und Dr. Marcel Franz (hinten) mit Team Fabian Rottstädt und Carina Heller
Projektleiterin Prof. Dr. Ilona Croy und Dr. Marcel Franz (hinten) mit Team Fabian Rottstädt und Carina Heller
Foto: Antonie Bierling

Mit Inkrafttreten der Gesetzesreform zur Psychotherapeutenausbildung ist seit September 2020 das Direktstudium Master Psychologie mit Schwerpunkt Klinische Psychologie und Psychotherapie implementiert, das den Weg zum Psychotherapeutenberuf ermöglicht. Ab dem Wintersemester 2023/24 wird dieser Studiengang auch an der FSU angeboten werden. Für die akademische Lehre bedeutet dies neben der rezeptiven Wissensvermittlung, zusätzlich Lern- und Erprobungsräume zu implementieren, in denen angehende Psychotherapeut:Innen berufsrelevante Schlüsselkompetenzen erlernen. Hierfür möchten wir die Lehr-Lernform des Problemorientierten Lernens (POL) nutzen, welches in der Lehre der Humanmedizin bereits sehr gut für somatische Krankheitsbilder etabliert und evaluiert ist. Dabei werden in Kleingruppen über die Bearbeitung von praxisrelevanten Fragestellungen Problemlösekompetenzen erworben und Teamfähigkeit sowie selbstgesteuertes Lernen gefördert. Wir möchten dieses Konzept gern adaptieren, auf psychische Krankheitsbilder erweitern und in die Seminare zur Klinischen Psychologie integrieren. Dafür planen wir, geeignete Arbeitsmaterialien für analoge und digitale Formate zu entwickeln und anschließend innerhalb von Seminaren zu erproben und zu evaluieren.

Förderentscheidung im Jahr 2021

"Willst du mich behandeln, musst du wissen wer ich bin" -- Diskriminierungsbewusste und diversitätsorientierte Lehre in der Medizin
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Marie von Lilienfeld-Toal und ihr Team
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Marie von Lilienfeld-Toal und ihr Team
Foto: Prof. Dr. Marie von Lilienfeld-Toal

Das innovative und interdisziplinäre Lehrprojekt „Willst du mich behandeln, musst du wissen wer ich bin“ richtet sich an Medizinstudierende der klinischen Semester und vermittelt
Grundlagenwissen und -kompetenz über Diversität in der Medizin und (strukturelle)
Diskriminierungen sowie das kritische Bewusstsein dafür. Zentral für das Lehrkonzept ist der Gedanke der Intersektionalität. In der interdisziplinär durchgeführten Seminar- und
Workshopreihe lernen Studierende medizinisches und soziologisches Wissen sowie ein
Bewusstsein für die Perspektiven der Patient*innen. Zusätzlich dienen die interaktiven
Seminare im Sinne eines forschungsorientierten Lernens der Identifizierung der Defizite
medizinischer Curricula, die in der späteren Lehr- und Forschungspraxis adressiert werden
können.

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"Flexibles, interaktives e-Learning durch Literate Programming"
Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Alexander Brenning
Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Alexander Brenning
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Datenwissenschaftliche Methoden der Geoinformatik und Statistik sind Schlüsselkompetenzen, die im Jenaer Geographie-Studium einen besonderen Stellenwert besitzen. Ihre Vermittlung zielt vor allem auf die Anwendung und kritische Ergebnisinterpretation ab. Eine häufig von Studierenden gewünschte Anpassung ist dabei die Bereitstellung vielfältiger Anwendungsszenarien mit Bezug zu unterschiedlichen fachlichen Interessen und Berufsfeldern.

Wir begegnen dieser Herausforderung mit innovativen Programmiertechniken. Mit Blick auf die jeweiligen Lernziele wurden Übungsaufgaben-Schemata entwickelt, die mit Hilfe der Programmiersprache R automatisiert aus einer Aufgabensammlung zu interaktiven Online-Aufgaben verarbeitet werden, die schließlich in die Lernplattform Moodle eingebunden werden. Weiterhin wurden interaktive, Browser-basierte Shiny-Apps in R entwickelt, welche der Vermittlung anspruchsvollerer Geoinformatik-Methoden wie der räumlichen Interpolation dienen. Die Online-Übungsaufgaben werden in den geographischen Studiengängen regelmäßig in mehreren Modulen eingesetzt, die entwickelten interaktiven Apps nun sukzessive in die Lehre integriert.

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"Digitale Vokabellernkarten für Alte Sprachen"
Projektverantwortlicher: PD Dr. Roderich Kirchner
Projektverantwortlicher: PD Dr. Roderich Kirchner
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Das Projekt diente der Entwicklung bzw. Weiterentwicklung spezialisierter Lernsoftware und der Bereitstellung von Vokabellernkarten für die Alten Sprachen. Die Latein- und Griechischkurse an der FSU erfordern ein intensives Lernen. Zentral sind hierbei das Erlernen von Vokabeln und das repetitive Training des erworbenen Wortschatzes. Das Lehrmaterial ist in der Regel auf die Kurse zugeschnitten; daher gibt es keine Angebote kommerzieller Bildungsanbieter. Im Rahmen des Projekts wurden digital vorhandene Datensätze zu lateinischen und griechischen Vokabeln, Stammformen und Redewendungen aufgearbeitet und in die Software implementiert.

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"Chemiestudium 4.0: Digitalisierung in der Chemie"
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Ulrich S. Schubert und Prof. Dr. Timm Wilke
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Ulrich S. Schubert und Prof. Dr. Timm Wilke
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Zentrale Elemente der Digitalisierung wurden in einem neuen Lehrangebot in das Chemiestudium, zunächst konzipiert für die Ausbildung auf Masterebene, integriert. Hierfür wurde ein Modul entwickelt, welches Studierende Inhalte des Programmierens, von Datenbanken und künstlicher Intelligenz vermittelt. Im zugehörigen Seminar wenden sie die erworbenen Kenntnisse an und entwickeln eigene Programme für praxisnahe chemische Fragestellungen im Bereich der Messdatenerfassung, -visualisierung und -auswertung. 

Der projektorientierte Charakter öffnet dabei Räume für die Entwicklung eigener Systeme, mit denen Fragestellungen aus dem eigenen Interessensbereich adressiert werden
können. Die besten Ergebnisse können in Abschlussarbeiten oder ggf. in andere Lehrveranstaltungen transferiert werden. Die Übertragbarkeit des Seminarkonzeptes auf andere Studiengänge mit laborpraktischen Veranstaltungen ist absehbar.

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Förderentscheidung im Jahr 2020

"Von der Digitalisierung zur Differenzierung"
Projektverantwortliche: Clemens Hoffmann, Elizabeth M. Watts und Julia E. Fleischmann
Projektverantwortliche: Clemens Hoffmann, Elizabeth M. Watts und Julia E. Fleischmann
Foto: Privat

Projektverantwortliche: Dr. Elizabeth Watts

Heterogenität in den Klassen steigt und so muss zunehmend differenziert unterrichtet werden, damit unterschiedliche Kompetenzen realisiert werden können. Digitalisierung bietet Lehrenden die Möglichkeit, ihren Unterricht leichter zu differenzieren. Es ist
daher notwendig, eine adäquate Lehrbildung zu entwickeln, die angehende Lehrende darauf vorzubereitet, nicht nur digital, sondern auch differenziert zu unterrichten. Die Lehrveranstaltung „Von Digitalisierung zur Differenzierung“ hat dazu beigetragen,
diese Bildungs- und Erziehungslücke zu füllen, wobei Lehramtsstudierende nicht nur neue digitale Ansätze näher kennenlernen konnten, sondern auch konkrete Beispiele vermittelt bekamen, wie sie solche digitalen Medien für die Differenzierung im
Klassenraum nutzen könnten. Die Lehrveranstaltung wurde von allen Lehramtsstudierenden der naturwissenschaftlichen Fächer besucht, anschließend auch mit Lehramtstudierenden der Sonderpädagogik in Kooperation mit der Erfurt
School of Education.

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"Virtual Chemistry"
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Stefanie Gräfe
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Stefanie Gräfe
Foto: Jan-Peter Kasper (Universität Jena)

Die Corona-Krise hat einen starken Digitalisierungsschub in der universitären Lehre ausgelöst. Ziel ist es mit dem Fokus auf digitale Bildung, die Entwicklung und Umsetzung moderner Bildungskonzepte auch den Alltag der naturwissenschaftlichen Lehre einzubringen. Mit einem ständig wachsenden Angebot an Lernideen, Good-Practice-Beispielen, Videos und digitalen Lernumgebungen haben wir uns gemeinsam mit der MPSP für die Erstellung einer Lern-App für Digitalisierung der Lernhinhalte Physikalischer Chemie entschieden. Im Rahmen dieses Projekts wurden moderne technische Ansätze zur Visualisierung eingesetzt, um Studierende dabei zu unterstützen, das räumliche Vorstellungsvermögen zu schulen, eine 3D Vorstellung der Moleküle und damit ein besseres Verständnis zu entwickeln. Es wurden zwei unterschiedliche Ansätze verfolgt: (1) das (inter)aktive
„Erleben“ der 3D Umgebung durch virtuelle Realität (VR). (2) Das „Be“-Greifen größerer Moleküle und Systeme durch plastische Formen, die über einen 3D-Drucker erstellt wurden.  Der pandemiebedingten Umstellung auf hybride Lehrformate geschuldet, entschieden wir uns kurzfristig, die haptische Komponente (2) zu ersetzen bzw. zeitlich nachgelagert zu betrachten, und stattdessen primär räumliche Vorstellungsvermögen über erweiterte Realität (Augmented Reality, AR) via eingangs erwähnter App auf mobilen Endgeräten zu schulen.

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"Professionsorientierte Ergänzung der theoretischen Physik im Physik-LA-Studium"
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Holger Cartarius und Phlipp Scheiger
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Holger Cartarius und Phlipp Scheiger
Foto: Links: Anne Günther, Rechts: Ronny Nawrodt

Die grundlegenden Konzepte der theoretischen Physik sind zweifelsfrei für das PhysikLehramtsstudium wichtig. Sie verhelfen den zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern zur ausreichenden fachlichen Souveränität, um sich im Schulalltag auf das Unterrichten konzentrieren zu können. Die zugehörigen Lehrveranstaltungen werden jedoch von den Studierenden als schwer empfunden und ihre Relevanz für das spätere Unterrichten wird oft nicht wahrgenommen. Damit besteht die Gefahr, dass ein großes Potential des Studiums nicht genutzt wird. In dieser Lehrinnovation wurden die Lehrveranstaltungen der theoretischen Physik so durch kombinierte fachlich-fachdidaktische Seminare ergänzt, dass ihr professionsorientierter Nutzen für das Lehramt erarbeitet und die Verknüpfung zur Schulphysik erkennbar wird. Es wurden Begleitseminare entwickelt, die durch eine parallele Initiative der Physikalisch-Astronomischen Fakultät fest in die Module der theoretischen Physik überführt werden können.

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"Digitalisierung des 'Propädeutikums zum Examensrepetitorium im Zivil- & Öffentlichen Recht'"
Projektverantwortliche: Dr. Marion Schmidt-Wenzel
Projektverantwortliche: Dr. Marion Schmidt-Wenzel
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Das „Propädeutikum zum Examensrepetitorium im Zivil- und Öffentlichem Recht“ soll den
Studierenden einen Einstieg in die einjährige universitäre Examensvorbereitung erleichtern. Der sechswöchige Kurs fand vor der Corona-Pandemie an jeweils 16 Stunden wöchentlich als reine Präsenzveranstaltung ab September statt. Aufgrund der zeitlichen Lage war es jedoch nicht allen Studierenden der Zielgruppe möglich, den Kurs zu besuchen.
Im Rahmen der Förderung durch die Akademie für Lehrentwicklung wurden die bis jetzt nur am Rande thematisierten Aufbaufragen und Klausurhinweise sowie die Lerntechniken digital implementiert. Auch der Lernstoff wird nun mit digitalen Formaten ergänzt und unterstützt. Hierbei werden u.a. Lernstandstests sowie Lehr- und Lernvideos eingesetzt. Dies soll den  Studierenden ermöglichen, ihre Selbstlernzeit effizient und individuell zu gestalten. Durch den grundsätzlichen Ansatz können die Videos nicht nur wiederholt in den kommenden Durchgängen des Propädeutikums, sondern auch in anderen Veranstaltungen der
Examensvorbereitung genutzt werden.

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Förderentscheidung im Jahr 2019

"FNU: Ausbildungsmodul zur Einführung in den fächerübergreifenden Naturwissenschaftlichen Unterricht"
Projektverantwortliche: Prof. Volker Woest und Clemens Hoffmann
Projektverantwortliche: Prof. Volker Woest und Clemens Hoffmann
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Im Rahmen des Projekts ProfJL (Professionalisierung von Anfang an im Jenaer Modell der Lehrerbildung) wurde ein Lehr-Lern-Angebot für Lehramtsstudierende der Fächer Biologie, Chemie und Physik entwickelt, das Studierende schulwirklichkeitsbezogen und praxisorientiert auf fächerübergreifenden naturwissen-schaftlichen Unterricht (kurz FNU) vorbereiten soll. Mit Hilfe der Förderung durch die Akademie für Lehrentwicklung wurden das Lehr-Lern-Angebot weitergeführt und die Verknüpfungen zwischen den einzelnen fachdidaktischen Ausbildungsbereichen verstärkt. Auf diese Weise sollen die Inhalte langfristig als wichtige Bestandteile des naturwissenschaftlichen Lehramtsstudiums verankert werden. Ein Ansatz dafür wäre die Anerkennung des Lehr-Lern-Angebots als eigenes Modul im Wahlpflichtbereich. Ein Materialpool, in dem bereits Praxisbeispiele, Methoden und Reflexionsgelegenheiten gesammelt wurden, diente dafür als Grundlage und wurde weiter ausgebaut.

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"Latein für die und in der Philosophie"
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Perkams und Tim Haubenreißer
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Perkams und Tim Haubenreißer
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Ein großer und bedeutender Teil philosophischer Grundtexte ist in lateinischer Sprache verfasst. Für ein forschungsnahes Studium der Philosophie sind daher Kenntnisse in dieser Sprache unerlässlich, um einen sinnvollen Zugang zu diesen Originaltexten zu finden, die Güte der Übersetzungen zu prüfen und sie als Produkt hermeneutischer Prozesse zu verstehen, aber auch um Texte überhaupt kritisch-analytisch bearbeiten zu können. Obwohl die Lateinlehre das Potential besitzt, gezielt philosophische Themen und Arbeitsmethoden zu vermitteln und sich selbst damit mehr Zulauf zu schaffen, ist sie an der FSU und anderswo vor allem auf das Einüben von Grammatik und Wortschatz ohne Fachbezug konzentriert. Um dieser Situation zu begegnen, wurde vom SS 2019 zum WS 2019/20 erstmals ein studiengangs- und kompetenzbezogener Lateinunterricht im Seminar „Latein für Philosophen: Texte, Diskussionen, Perspektiven“ vorgeführt. Das innovative Projekt sollte auch Studierenden als Plattform zum Einbringen ihrer Vorstellungen dienen und zielte mittelfristig auf die Verstetigung eines entsprechenden Lehrangebots, das Vorbild für andere Sprachen und Studiengänge und auch Standortvorteil für die FSU sein soll.

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"Physikalisches Praktikum für Medizinstudierende 2020"
Projektverantwortliche: Sabine Stück, apl. Prof. Frank Schmidl und apl. Prof. Katharina Schreyer
Projektverantwortliche: Sabine Stück, apl. Prof. Frank Schmidl und apl. Prof. Katharina Schreyer
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Im Rahmen der Umgestaltung des Medizinstudiums „Masterplan Medizinstudium 2020“ werden auch auf die Vorklinische Ausbildung verstärkt Anforderungen zukommen, die eine Neuausrichtung in der Lehre verlangen. Deshalb planten wir die Überführung des Physik-Praktikums für Medizinstudierende aus einem reinen Praktikum hin zu einer neuen Praktikumsform, die aus einer abgestimmten Mischung von interaktiven Co-Seminaren und anschließendem selbständigen Experimentieren besteht.
Die neuartige Kombination aus Co-Seminaren, als quasi interaktive Vorlesung mit kombinierten praktischen Übungen der Studierenden, vorgeschaltet vor den eigentlichen Praktikumsversuch, sollte eine optimalere Ausbildung aller Studierenden auf direkt vergleichbaren, in den für das weitere Medizin-Studium als wichtig identifizierten Gebieten sicherstellen. Neben einer Vertiefung und Festigung der fachlichen Grundlagen für die nachfolgenden Lehrabschnitte in der Vorklinik (insbesondere Physiologie) sollten ebenso Voraussetzungen für eine mögliche spätere klinische Forschung geschaffen werden.

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"Blended Learning und Gamification für Lift-Kurse der Wirtschaftsinformatik"
Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Ruhland und Frau Berger
Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Ruhland und Frau Berger
Foto: privat

Datenbanksysteme sind im Forschungs- und Lehrgebiet der Wirtschaftsinformatik von zentraler Bedeutung. Es ist seit Jahren bekannt, dass die Heterogenität der Vorkenntnisse der Teilnehmer an den  Masterprogrammen die Abhaltung von Liftkursen erfordert. Ein Blended Learning-Konzept erlaubt eine effiziente Nutzung der eigenen personellen Kapazitäten und der Internet-Angebote.  Dieses zusätzlich um Elemente der Gamification zu erweitern, versprach nicht nur generell das Interesse hoch zu halten, sondern machte gerade jene Lernelemente  spannender, die gemeinhin als besonders trocken gelten, aber für vertiefende wissenschaftliche Auseinandersetzung unverzichtbar sind. Passim wurden Schlüsselkompetenzen entwickelt.

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Förderentscheidung im Jahr 2018

"Internationalisierung durch Digitalisierung: Virtuelle grenzüberschreitende Planspiele"
Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Jürgen Bolten
Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Jürgen Bolten
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Mit dem Ziel, Internationalisierung und Digitalisierung zu verknüpfen, wurde im Rahmen des Vorhabens ein virtuelles interkulturelles Planspiel entwickelt, das künftig sowohl einen festen Bestandteil der Lehre der Bachelor-Ergänzungsfächer des Bereichs Interkulturelle Wirtschaftskommunikation (IWK) darstellen als auch von weiteren Fächern der Philosophischen, der Wirtschafts- und der Verhaltenswissenschaftlichen Fakultät sowie dem Sprachenzentrum verwendet werden kann. Das Planspiel nutzt einen Virtual Classroom, der seinerseits in eine Moodle Plattform eingebunden wird. Beides bietet die Basis, um Studierendenteams aus drei internationalen Hochschulen gemeinsam interagieren zu lassen. Ziel ist es Herausforderungen interkulturellen Handelns "live" erfahrbar zu machen und entsprechende Herausforderungen reflektieren zu können. Die Projektarbeit schloss die Erstellung von text- und videobasierten Handreichungen zur selbstständigen Nutzung von DozentInnen ein.

Hier [pdf, 772 kb]Externer Link finden Sie den Abschlussbericht des Projekts (mit URZ-Login).

"Onkologische Fallkonferenzen in der Studentischen Lehre"
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Jutta Hübner
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Jutta Hübner
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Anhand der Simulation von Fallkonferenzen sollen Studenten der Medizin im 9. Fachsemester in einem Seminar mit Kleingruppenarbeit grundlegende Einblicke in die Entwicklung von Therapiestrategien bei multimodalen Therapien, das Ineinandergreifen unterschiedlicher Disziplinen und Berufsgruppen, die interdisziplinäre und multiprofessionelle Kommunikation bekommen. Dabei wurde der Fokus auf das Verständnis komplexer Therapieabläufe unter Berücksichtigung von Therapieziel, die Kommunikation darüber mit dem Patienten und die Unterstützung einer informierten Entscheidungsfindung gelegt. In insgesamt 6 Seminaren wurden 6 ausgewählte Tumorarten und verschiedene Therapiesituationen (Erstdiagnose bis palliativen Situation) besprochen.

Im Laufe des Semesters dienten Zwischenevaluationen zur eventuellen Anpassung des Konzeptes. Die Ergebnisse der abschließenden Evaluation und Erfahrungen sollten wissenschaftlich publiziert und präsentiert werden. Das Projekt soll in der Erstellung eines nachhaltigen, auf andere Fächer übertragbaren Konzeptes für die studentische Lehre münden.

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"Integrative Argumentationsdidaktik"
Projektverantwortliche: Jun.-Prof. Dr. David Löwenstein und Dr. Peggy Hetmank-Breitenstein
Projektverantwortliche: Jun.-Prof. Dr. David Löwenstein und Dr. Peggy Hetmank-Breitenstein
Foto: Anne Günther (Universität Jena)

Das Analysieren und Bewerten sowie eigene Entwickeln von Argumenten ist nicht nur eine philosophische Kernkompetenz, sondern auch in anderen Gebieten innerhalb wie außerhalb der Universität unerlässlich. Das Fach Philosophie steht in besonderer Weise in der Verantwortung, die Herausbildung dieser Kompetenzen zu fördern. Doch eine integrative Didaktik des philosophischen Argumentierens, die die Verbindung sowohl analytischer und logischer als auch produktiv-kreativer Argumentationsfähigkeiten zum Ziel hat, ist bis heute ein Desiderat geblieben. Mit unserem Projekt wurde die vom tatsächlichen Argumentieren häufig gänzlich abgekoppelte Lehre in formaler Logik und die von logischen Argumentanalysen uninformierte Schreibdidaktik systematisch vermittelt und weiterentwickelt. Unser Ziel war eine Ausbildung zum überzeugenden Argumentieren, in dem logische Schärfe und gelungene Textkomposition ineinandergreifen.

Hier [pdf, 274 kb]Externer Link finden Sie den Abschlussbericht des Projekts (mit URZ-Login).