Das Studienfach besteht aus den Teilfächern Volkskunde und Kulturgeschichte.
Volkskunde ist eine kulturwissenschaftliche Disziplin, die sich in enger Verbindung mit Nachbarfächern wie Geschichte, Sprach- und Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte, Ethnologie und Religionswissenschaft den Lebensformen der Menschen zuwendet, vornehmlich im Bereich der eigenen Kultur. Volkskunde ist ein empirisches Fach mit vornehmlich qualitativen Zugängen (weiche Methoden) und hermeneutisch-interpretativen Arbeitsweisen. Im Zentrum des Interesses steht die Popular- und Alltagskultur in ihren mündlichen und schriftlichen Tradierungen, ihren Bildern, Symbolen, Zeichen insbesondere die Kategorien Gesellschaft, Geschichte, Geschlecht.
Die Kulturgeschichte beschäftigt sich mit Verhältnissen zwischen Kultur und Gesellschaft in Europa und der globalen Moderne. So setzt sie historisch bei einzelnen sozialen Akteuren, Gruppen oder Gesellschaften an und interessiert sich für deren kulturelle Formen, Deutungshorizonte, Werte, Erfahrungen und Wahrnehmungen, Praktiken – und ihre Repräsentationen.
Die Kulturgeschichte gewinnt ihre Erkenntnisse aus Quellen: Neben Texten (wie Büchern, Zeitungen, Zeitschriften, Korrespondenzen, Tagebüchern) wird auch die materielle Kultur in den Quellenkorpus integriert. Hierzu gehören unter anderem Medien (wie Plakate, Fotos, Radiobeiträge, Filme, Fernsehberichte, Blogeinträge) sowie verschiedenste Objekte, von alltäglichen bis zu wissenschaftlichen (z.B. ein Camping-TV, Kleidung, ein Röntgengerät). Die Jenaer Kulturgeschichte bietet Lehrveranstaltungen zu vergleichender europäischer Kulturgeschichte, Kulturtheorie, Wissenschaftsgeschichte, Geschichte der Institutionen und Medienanalyse an.