Welche computergestützten Analysemethoden eignen sich, um genetische Veranlagungen vorhersagen zu können? Wie reagiert der Körper auf Medikamente? Und wie können große Datenmengen eigentlich verarbeitet werden? Wenn Sie sich für diese Fragen interessieren, dann sind Sie hier genau richtig!
Illuminierte Roboter bewegen sich neben Molekülmodellen
Passen Informatik und Biowissenschaften zueinander? Kurz gesagt: Ja – und zwar richtig gut! Diese beiden Bereiche vereinen sich zu einem spannenden, innovativen und zukunftsgewandten Forschungsfeld. In diesem Studiengang werden Sie zu Spezialisten/-innen ausgebildet, die gleich auf zwei Gebieten doppelt kompetent sind: Denn Bioinformatiker/-innen sprechen sowohl die Sprache der Informatik als auch die der Biowissenschaften, um mit computergestützten Methoden Probleme zu lösen. Das Beste: Sie können zwischen genau diesen beiden Gebieten vermitteln und Bezüge herstellen. Wenn es darum geht, beispielsweise genetische Veranlagungen für verschiedene Krankheiten oder Wirkungsweisen von Medikamenten vorherzusagen, dann ist die Bioinformatik gefragt. Das Ziel ist letztlich das Entschlüsseln der Baupläne von Menschen, Bakterien und Pflanzen sowie das Aufdecken von Zusammenhängen bei der Entstehung von Krankheiten. Wird das Erbgut eines Lebewesens möglichst schnell komplett ausgewertet, können beispielsweise auch Mutationen erkannt werden. Bioinformatik ist eine Schlüsseltechnologie, die zunehmend industriell eingesetzt wird. Biotechnologie- und Pharmaunternehmen sowie Unternehmen der biomedizinischen Forschung suchen deshalb händeringend Nachwuchs.
Fragestellungen der Lebenswissenschaften wie Biologie, Biotechnologie und Medizin gilt es mit mathematischen und informatischen Methoden zu behandeln und zu beantworten. Deshalb wird zu Studienbeginn zunächst der Fokus auf die Grundlagen der Biologie (insbesondere Molekularbiologie), Informatik und Mathematik gelegt. Sie erlernen Programmierfertigkeiten und Grundlagen bioinformatischen Denkens. Anschließend erweitern Sie Ihr Wissen und befassen sich unter anderem mit praktischer Programmierung und Implementierung von Algorithmen sowie mit molekularer Evolution und molekularen Strukturen.
Vom Bit zum Medikament
Video: Sebastian Böcker
Kleine Moleküle
Aufbau
Student sitzt vor einer Tafel
Foto: Jan-Peter Kasper (Universität Jena)
Der Bachelor ist der erste berufsqualifizierende Abschluss. Die Regelstudienzeit beträgt insgesamt sechs Semester, in denen verschiedene Lehrveranstaltungsformen (z. B. Vorlesungen, Übungen, Praktika) zu den einzelnen Modulen angeboten werden.
In dem Ein-Fach-Bachelorstudiengang »Bioinformatik« konzentriert sich die Ausbildung auf ein Studienfach im Umfang von 180 Leistungspunkten (Abkürzung: LP / 1 LP = 30 Zeitstunden für Präsenzzeit, Vor- und Nachbereitung, Lernen und Prüfungsleistungen).
Der erste Studienabschnitt (1. bis 3. Semester) dient der Orientierung, dem Ausgleich von Vorkenntnissen, der Ausbildung von Programmierfertigkeiten sowie dem Erwerb von Grundkenntnissen und -fertigkeiten. Im zweiten Studienabschnitt (4. bis 6. Semester) werden diese Kenntnisse erweitert und im Wahlpflichtbereich in Bioinformatik, Informatik und Biologie vertieft.
So könnte Ihr Studium aussehen
1. Semester
2. Semester
3. Semester
4. Semester
5. Semester
6. Semester
Einführung Bioinformatik I (12 LP)
Berechenbarkeit und Komplexität (6 LP)
Proseminar Bioinformatik (3 LP)
Projekt Data Mining und Sequenzanalyse (6 LP)
Proseminar Bioinformatik (3 LP)
Strukturiertes Programmieren (9 LP)
Einführung Bioinformatik II (9 LP)
Wahlpflichtbereich 1 (Bioinformatik) (18 LP)
Einführung in die Genetik (4 LP)
Molekularbiologisches Praktikum (8 LP)
Wahlpflichtbereich 2 (Informatik) (12 LP)
Wahlbereich 4 (Schlüsselkompetenzen) (3 LP)
Lineare Algebra (6 LP)
Algorithmen und Datenstrukturen (9 LP)
Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie (6 LP)
Bioinformatik ist genau mein Ding, da sich in der Programmierung logisches Denken und Kreativität vereinen und ich durch die biologische Ausrichtung immer ein Ziel – also die Frage, wozu berechne ich das – vor Augen habe.
Optimale Betreuung: Die Vorlesungen werden vor kleinen Studierendengruppen gehalten. Das bietet Ihnen die Möglichkeit, mit Lehrenden in direkten Kontakt zu treten und schafft Raum für individuelle Diskussionen.
Enge Kooperationen: Das Institut für Informatik pflegt personelle und inhaltliche Kooperationen sowohl mit Firmen des High-Tech-Bereichs in Jena, Thüringen und Deutschland als auch mit weltweit agierenden Firmen.
Grenzenlose Möglichkeiten: Erleben Sie Internationalität! Die Universität zieht mit attraktiven Bedingungen Studierende sowie Wissenschaftler/-innen aus aller Welt an und prägt Jenas Charakter als zukunftsorientierte und weltoffene Stadt – das sind ideale Voraussetzungen für internationale Studieninteressiertemp4, 57 mb.
Auslandsabenteuer: Den Traum vom Auslandssemester können Sie sich problemlos erfüllen. Unsere Universität verfügt über ein weltweites Netz von Partneruniversitäten.
Eine Fülle an biologischen, biochemischen und bioinformatischen Instituten, Arbeitsgruppen und Firmen befinden sich direkt in Jena – ideal, um bereits während des Studiums in der Bioinformatik-Forschung Fuß zu fassen.
Studium – und dann?
Mögliche Berufsfelder:
Sequenz- und Genomanalyse
Datenbanken
Softwareentwicklung
Datenanalyse
Modellierung und Simulation
Systembiologie
Forschung (i.d.R. nach abgeschlossener Promotion)
Weiterführende Master-Studiengänge an unserer Universität
Sprechzeiten:
Beratungen finden persönlich, telefonisch und via Zoom statt. Terminvereinbarungen erfolgen telefonisch unter 03641 9-411 111 (Mo bis Fr von 9 bis 11 Uhr) oder außerhalb dieser Sprechzeit unter 03641 9-411 200. Zudem können Sie den Service-Desk nutzen.
Beratungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils von 9:00 bis 12:20 Uhr, am Dienstag von 14:00 bis 18:00 Uhr sowie am Mittwoch und Donnerstag von 14:00 bis 16:00 Uhr.
Ihre Fragen können Sie auch in unseren offenen Runden – der Online-Gruppen-Beratungen – stellen.