
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Aspekten des biologischen und sozialen Geschlechts, der individuellen und sozialen Vielfältigkeit und der Chancengleichheit in individuell und gesellschaftlich relevanten Bereichen liefert bedeutsame Beiträge zur gezielten Verbesserung der individuellen und sozialen Lebensqualität und des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Personelle Vielfalt in Forschungsteams eröffnet heterogene Sichtweisen auf den Forschungsgegenstand und kann neuartige Fragestellungen und methodische Zugangsweisen anregen.
In der Planung von Forschungsvorhaben kann eine Reflexion zur Relevanz von Gender- und Diversitätsaspekten für viele Forschungsansätze einen entscheidenden Qualitätsunterschied bewirken. Die Integration von Gender- und Diversitätsaspekten in wissenschaftliche Fragestellungen und Forschungsinhalte führt bei vielen Forschungsgegenständen zu differenzierteren, aussagekräftigeren und ergo qualitativ hochwertigeren Ergebnissen - häufig auch in Bereichen, in denen dies nicht auf den ersten Blick vermutet wird. So gibt es zahlreiche Belege für die Relevanz gender- und vielfaltsbezogener Analysen aus der Biologie, Medizin, Pharmazie, Ernährungswissenschaften, Informatik und Robotik, Technologie, Ökologie sowie den angewandten Natur- und Ingenieurwissenschaften.
DFG startet neue Initiative für Gleichstellung und Diversität. DFG-Pressemitteilung Nr. 27
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) will die Gleichstellung der Geschlechter und die Diversität in der Wissenschaft auf mehreren Ebenen weiter vorantreiben und erweitert die 2008 eingeführten Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards um Diversitätsaspekte.
„Vielfältige Perspektiven in der Forschung und die Berücksichtigung der Erfahrungen und Eigen-schaften aller wissenschaftlich tätigen Menschen sind wichtige Voraussetzungen für exzellente Wissenschaft“, sagte DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker.
Ziel des vom Hauptausschuss der DFG verabschiedeten neuen integrierten Gleichstellungs- und Diversitätskonzepts ist es, neben der Gleichstellung der Geschlechter künftig die Unterschiedlichkeit der Forschenden in anderen Dimensionen, bezeichnet mit den Begriffen Diversität oder Vielfältigkeit, im Förderhandeln der DFG noch stärker zu berücksichtigen. Neben Geschlecht und geschlechtlicher Identität umfassen sie nun u. a. auch ethnische Herkunft, Religion und Weltanschauung, Behinderung oder chronische/langwierige Erkrankung sowie soziale Herkunft und sexuelle Orientierung. Auch das Zusammenkommen mehrerer Unterschiedsdimensionen in einer Person (Intersektionalität) soll angemessen berücksichtigt werden. Zusätzlich bekannten sich die DFG-Mitglieder zu ihrer Verantwortung gegenüber Angehörigen ihrer Einrichtungen und weiteren Personen im Hinblick auf den Schutz vor sexueller Belästigung, Diskriminierung und Mobbing.
Text der Forschungsorientierten Gleichstellungs- und DiversitätsstandardsExterner Link